Unser Programm für September 2025

Liebe Kinofreundinnen, liebe Kinofreunde,

das Programm für September bietet eine große Vielfalt an Filmen und Bühnenprogrammen. Nach den Previews im August sind die Filme 22 BAHNEN und LEIBNIZ, der neue Film von Regielegende Edgar Reitz, ausführlich im Programm, ebenso wie IN DIE SONNE SCHAUEN mit dem Regisseurin Mascha Schilinski den Preis der Jury in Cannes gewinnen konnte. Auch Christian Petzold war zum Festival nach Cannes eingeladen mit seinem neuen Film MIROIRS No. 3. mit Paula Beer, Barbara Auer und Matthias Brandt. Der neue italienische Film VERMIGLIO von Maura Delpero ist sehr sehenswert und verweist auf die Reihe mit neuen italienischen Kinofilmen CINEMA ITALIA! 2025 im Oktober.  Sehr empfehlenswert ist auch der bildgewaltige und kraftvolle Film DAS TIEFSTE BLAU von Gabriel Mascaro, der im Wettbewerb der diesjährigen Berlinale lief, und dort nicht nur mit dem Großen Preis der Jury (Silberner Bär), sondern auch mit dem Preis der ökumenischen Jury sowie dem Preis der Leserjury der Berliner Morgenpost ausgezeichnet wurde.

Die unverzichtbaren Dokumentarfilme sind im September prominent vertreten mit Titeln wie AUSGSTING, SEP RUF – ARCHITEKT DER MODERNE, NAM JUNE PAIK: MOON IS THE OLDEST TV, HOLLYWOODGATE – EIN JAHR UNTER DEN TALIBAN sowie GIRLS & GODS von  Arash T. Riahi und Verena Soltiz. Im Rahmen des Hessischen Dokumentarfilmtags ist Verena Solitz zu Gast im Traumstern und stellt GIRLS & GODS persönlich vor.

Ergänzend zu den vielen sehenswerten Filmen bietet künstLich e.V. zahlreiche Bühnenprogramme. Fünf Konzerte: Das Abschlusskonzert der Reihe „künstLich unterwegs“ mit accoustic pop von ANNIKA & TAREK im Rahmen von „Kunst in Licher Scheunen“ sowie vier Konzerte beim Festival SommerMusikWelten. In diesem Jahr mit EMBRYO, SYMBIO, SHARQSTAN und ESTHER ALEIDA & Friends. Zum Programm SommerMusikWelten gibt es ausführliche Informationen im eigenen Programmheft sowie auf der Kino- und der künstLich-Homepage.

Mit dem Tanztheaterstück ELEPHANT WALK wird das diesjährige hessische Kindertheaterfestival KALEIDOSKOP im Kino Traumstern eröffnet. Zum feierlichen Auftakt am Tag nach dem Weltkindertag gibt es neben Grußworten auch einen musikalischen Beitrag von Anka Hirsch, eine anschließende Malaktion für Kinder und Kaffee und Kuchen.

Der Licher Literaturpreis 2025 geht in diesem Jahr an die Schriftstellerin Sissi Tax für ihr Buch „das abc der sissi tax. Wörterbuch”. Die Preisverleihung mit Rahmenprogramm, Laudatio und Lesung der Autorin findet am Sonntag, dem 28. September in der Matinée um 11.30 Uhr im Kino statt.

Schon lange Zeit sind sie gern gesehene Gäste bei der jährlichen Traumstern Trommelnacht. Nun gibt es Herbert Elischers BLOCO BAIANO 25 Jahre – und das wird gebührend gefeiert mit BLOCO BAIANO feat. Purik Tanz Dancegroup und dem großartigen Dudu Tucci, sowie der sich dem Bühnenprogramm anschließendem EineWeltDisco.

Alles weitere nebenstehend und wie immer auf dieser Seite weiter unten sowie bei www.kuenstlich-ev.de

Bis bald im Kino Traumstern

Hans, Edgar, Tobias und das Kinoteam


19. SommerMusikWelten 2025

EMBRYO

Gegründet 1969 von Christian Burchard. Innerhalb weniger Jahre entwickelte sich der Stil der Band, u.a. durch Reisen Tunesien, Algerien und Marokko vom jazzigen Krautrock zur Weltmusik, die verschiedene Stile und Richtungen vereinte. Viele Embryo Alben entstanden auf ausgedehnten Konzertreisen in andere Kontinente. Marja Burchard ist die Tochter des Musikers Christian Burchard. 1996 spielte sie im Alter von 11 Jahren erstmals bei der von ihm gegründeten Band Embryo mit. Später profilierte sie sich in der Band als Multiinstrumentalistin. Nach einem Schlaganfall ihres Vaters übernahm sie die Leitung der Gruppe Embryo, die sie nach dessen Tod weiter betreibt. Im vergangenen Jahr spielte Embryo auf vielen internationalen Festivals. Marja Burchard wurde im Oktober 2024 mit dem Sonderpreis der Jury des HESSISCHEN FILMPREIS für die Musik zum Film SHAHID ausgezeichnet. Eintritt 25 Euro, erm. 22 Euro, Festivalpass (für vier Konzerte) 50 Euro. Info & Kartenreservierung www.kuenstlich-ev.de

Donnerstag, 4. September, 19:30 Uhr im Kino Traumstern

SYMBIO

Das Duo Symbio besteht aus Johannes Geworkian Hellman (Drehleier) und LarsEmil Öjeberget (Akkordeon). Symbio gilt als eine der profiliertesten neuen Bands aus der nordischen Folk & Weltmusik-Szene. Mit einem magischen Zusammenspiel von Drehleier und Akkordeon, einer elektrisierenden Bühnenpräsenz und fesselnden Eigenkompositionen hat sich das Duo auf Tourneen in mehr als 20 Ländern zu einem Phänomen entwickelt. Zusätzlich konnte das Duo im Jahr 2023 als offizieller Showcase auf der WOMEXviele Zuhörer begeistern. Symbios viertes Album wird 2025 veröffentlicht. Eintritt 25 Euro, erm. 22 Euro, Festivalpass (für vier Konzerte) 50 Euro. 

Info & Kartenreservierung www.kuenstlich-ev.de

Samstag, 6. September, 19:30 Uhr im Kulturzentrum Bezalel-Synagoge

SHARQSTAN

Die Musikgruppe SHARQSTAN (deutsch: Land im Osten) um Mustafa Kakour (Syrien) und Markus Wach (Deutschland) hat sich über die gemeinsame Liebe zur Musik des Nahen Ostens gefunden. Auf traditionellen Instrumenten spielen sie afghanische, persische, kurdische, türkische und arabische Stücke in kammermusikalischer Besetzung. Durch ihre internationale Besetzung ist Sharqstan nicht nur musikalische Integration, sondern auch fruchtbarer Boden für einen kreativen Austausch Jahrhunderte alter Musikkulturen. Für ihre Konzerte laden die beiden immer wieder besondere Gastmusiker aus aller Welt ein um das Konzerterlebnis jederzeit zu etwas besonderem zu machen. Eintritt 25 Euro, erm. 22 Euro, Festivalpass (für vier Konzerte) 50 Euro. 

Info & Kartenreservierung www.kuenstlich-ev.de

Donnerstag, 18. September, 19:30 Uhr im Kulturzentrum Bezalel-Synagoge

ESTHER ALEIDA & Friends

Durch die Vielfalt der Muster, Rhythmen und eine große Auswahl an Instrumenten versteht

dieses internationale Ensemble, das aus sechs verschiedenen Nationalitäten besteht, das Publikum in verschiedene Welten mit mysteriösen Handlungssträngen, überraschenden Wendungen und modernen Märchen zu entführen. Die Sängerin und Gitarristin Esther spielt ihre Stücke mit großer Freude und Ausdruckskraft.

Neben Esthers eigenen Kompositionen stehen Fok-Tunes aus verschiedenen Kulturen. Die Santoor (ein iranisches Saiteninstrument) verleiht dem Ganzen einen magischen, fast filmischen Klang. Eines der Streichinstrumente, eine Nyckelharpa, verleiht dem Ensemble einen volleren, warmen Klang. Dazu kommen ein Saxophonist/Klarinettist aus Lateinamerika und stimmungsvolle Gesänge in enger dreistimmiger Harmonie, dargeboten von einer georgischen und einer französischen Sängerin.

Samstag, 20. September, 19:30 Uhr im Kulturzentrum Bezalel-Synagoge



künstLich unterwegs – in Dippemühl (Blauer Kaktus)

ANNIKA & TAREK – Accoustic Pop 

Zum zweiten Mal präsentiert künstLich e.V. in Zusammenarbeit mit „Kunst in Licher Scheunen“ ein Konzert im stimmungsvollen Ambiente der Kunstinstallation „Blauer Kaktus“ in der Dieppemühl in Lich. Annika & Tarek präsentieren Pop-Songs und alternative Hits vollkommen akustisch, mit Gesang, Gitarre und Cajon. Annika singt seit ihrer frühen Kindheit und hat seitdem nicht mehr damit aufgehört.  Im neunten Schuljahr entdeckte sie, dass sie mit ihrer Stimme Menschen berühren kann. Die talentierte Sängerin wird von Tarek am Cajon begleitet. Gemeinsam interpretieren sie Klassiker und aktuelle Songs von Künstlern wie Bill Withers, Amy Winehouse und Ed Sheeran.  Ein Ein Abend voller mitreißender Musik, die zum Träumen, Genießen und Tanzen einlädt. Der Eintritt ist frei, gefördert vom Kultursommer Mittelhessen.

Am Samstag, 13. September um 19 Uhr


Eröffnung des Hessichen Kindertheaterfestivals KALEIDOSKOP

Die Kaleidoskop Theatertage bringen auch 2025 wieder hochkarätiges Theater in die hessischen ländlichen Regionen! Mit einer Auswahl von neun einzigartigen Stücken bieten Kaleidoskop ein vielseitiges Programm für alle Altersgruppen – von der KITA über Jugendliche bis hin zu Familien und Erwachsenen. In der 29. Ausgabe sind neun Indoor-Produktionen und zwei Open-Air-Stücke zu finden. Die Produktionen verbindet die Frage nach der Zeit: Wie nehmen wir sie wahr, ist sie schnell, laut, oder bleibt sie immer gleich, lässt sie sich doch rückwärts drehen und was lernen wir aus vergangenen Zeiten? Mitte September geht es los im Kino Traumstern mit dem Stück elephant walk, im Herbst folgen dann noch Kindertheaterstücke SCHLEICHWEG und KONZERT DER STILLEN DINGE.

Ensemble Hennermann Horde spielt elephant walk

Zwei verliebte Pinguine, verspielte Robben, eine träge Kamelkarawane, ein eierlegendes Huhn, Hund und Katze, Elefanten – in ihrer zweiten Arbeit für die Allerkleinsten setzt sich die Frankfurter Choreografin Célestine Hennermann mit den Bewegungen von Tieren auseinander. Zwei Tänzerinnen bringen sie auf die Bühne und laden die kleinen Zuschauer in eine Welt der großen und kleinen Überraschungen ein. Dutzende von bunten Eimern unterschiedlichster Formen und Größen bieten ihnen hunderterlei Möglichkeiten, die Bühne zu verwandeln. Unterstützt durch die eigens für „elephant walk“ geschaffene Soundcollage des Komponisten Gregor Praml werden sie zur Eislandschaft, zum Bauernhof, bilden Hufe, Pfoten, Wasser oder Wolken …
Wie läuft der Pinguin im Vergleich zum Menschen und wie genau bewegt sich ein Elefant?

Die Ästhetisierung von Tierbewegungen durch Tanz bildet die Grundlage der Arbeit. „elephant walk“ ist die erfolgreichste Produktion von Hennermanns Horde und tourt international. Sie wurde seit der Premiere 2011 mehr als 200 Mal gezeigt.

Eintritt Erwachsene 10, Kinder und Jugendliche 6 Euro
Reservierungen und Informationen bei www.kuenstLich-ev.de

Am Sonntag, 21. September um 14.30 Uhr im Kino Traumstern


Licher Literaturpreis 2025

an SISSI TAX für ihr Buch „das abc der sissi tax. wörterbuch”

Die Licher Literaturpreis Jury hat den mit 7.000 Euro dotierten Licher Literaturpreis 2025 der Schriftstellerin Sissi Tax für ihr 2025 im Ritter Verlag, Klagenfurt, erschienenes Werk „das abc der sissi tax. wörterbuch“ zuerkannt. In der Jurybegründung heißt es:

„das abc der sissi tax. wörterbuch“ entfacht ein regelrechtes Sprachfeuerwerk und eröffnet damit einen faszinierenden Zugang zur Sprache. Aus der assoziativen Reihung ganz unterschiedlicher Stichwörter entstehen originelle Bedeutungszusammenhänge, in denen sich der Reichtum der Sprache, auch der des Alltags, enthüllt. So wird erkennbar, wie sich im Beziehungsnetz der Wörter unser Denken vollzieht. Diese kluge und witzige Prosa in der Tradition der Grazer und Wiener Gruppe um Autoren wie H.C. Artmann, Gerhard Rühm oder Ernst Jandl hat eine Handlung oder Erzählung nicht nötig. Das Lesevergnügen speist sich aus der sprachlichen Finesse und dem klanglichen Zauber, in dem manchmal die österreichische Herkunft der Autorin aufblitzt. Sissi Tax, in den 1970er Jahren Mitarbeiterin der Zeitschrift „manuskripte“, seit langem in Berlin lebend, zeigt mit ihrer gleichermaßen kreativen wie anspruchsvollen Wortakrobatik, dass auch das Groteske und das Absurde Teil unserer sprachlichen Realität sind.

Laudatio: Ruth Sonderegger, Philosophin und Professorin für Ästhetische Theorie
an der Wiener Akademie der Künste

Verleihung des Licher Literaturpreises am Sonntag, den 28. September um 11.30 Uhr


25 Jahre BLOCO BAIANO aus Gießen! 25 Jahre Rhythmus! Acenda meu Fogo!

BLOCO BAIANO feat. Purik Tanz Dancegroup und Dudu Tucci!

Als sie im Jahre 2000, beim ersten Straßenkunst- und Sambafest mit der ersten Version des afrobrasilianischen Percussion- und Trommelprojektes angefangen haben, war Gießen und Umgebung in Sachen brasilianischer Straßenmusik rhythmisches Brachland. Irritierte Blicke und fragende Gesichter nahmen sie mit Humor, arbeiten fokussiert am Programm „Ritmos do Brasil“ weiter und erfreuten sich an zunehmender Beliebtheit und einer wachsenden Fan-Gemeinde. Nach 25 Jahren ist BLOCO BAIANO zu einer festen Größe in Sachen brasilianischer Straßenmusik geworden. Eines hat sich in 25 Jahren nicht verändert: Rhythmus entzündet unser Feuer Acenda meu Fogo! ist das Motto des Programms, das am Donnerstag, den 2. Oktober 2025 im Traumstern zum Jubiläum präsentiert wird und das Kino mit energiegeladenen Percussiongrooves aus Brasilien erfüllt. Dafür hat Bloco Baiano zahlreiche Gäste aus nah und fern eingeladen. An diesem Abend wird die Puric Tanz Dancegroup aus Gießen, mit lateinamerikanischen Tänzen die Grooves und Beats von Bloco Baiano in Choreografien und außergewöhnlichen Kostümen in Szene setzen. Eine multikulturelle Tanzgruppe mit lateinamerikanischen Wurzeln, die die bunten Kulturen dieser Welt durch Tanz vermitteln möchte! Bloco Baiano freut sich zudem, den international renommierten Percussionisten und Musiker Dudu Tucci (Sao Paulo/Berlin) im Traumstern begrüßen zu können. Mit ihm verbindet Bloco Baiano seit Anfang der 90er Jahre eine herzliche Freundschaft.

Durch Ausbildungsreihen wie „Raizes do Brasil“ und zahlreiche weitere Fortbildungen (Afoxé Loni) bei ihm, unter anderem auch in Salvador da Bahia in Brasilien, konnte das Programm von Bloco Baiano stets erweitert und durch neue Impulse erfüllt werden. Die Lieder und Arrangements von Dudu Tucci versprechen inspirierende Momente und eröffnen die große Vielfalt brasilianischer Musik. Neben seiner umfangreichen CD-Produktion hat er sich durch seine Lehrtätigkeit Anerkennung erworben, mit der er die deutsche und europäische Sambaszene wesentlich geprägt hat.

Die Verbindung von Percussion und Tanz, wie es in Brasilien untrennbar miteinander verwoben ist, versprechen im Kino Traumstern einen unvergesslichen Abend! Im Anschluss an das Bühnenprogramm wird weitergetanzt bei der Eineweltmusik-Disco.  Dieses außerordentliche Tanzevent rundet musikalisch die Nacht mit Samba Forro Maracatu Sambareggae Axé Brazi Funk Grooves etc. ab!

Am Donnerstag, 2. Oktober um 19.30 Uhr


IN DIE SONNE SCHAUEN

Deutschland 2025, Farbe, 149 Min., FSK: ab 16
Regie: Mascha Schilinski
DarstellerInnen: Lena Urzendowsky, Hanna Heckt, Lea Drinda, Luise Heyer, Greta Krämer

Ein abgeschiedener Vierseitenhof in der Altmark. Die Wände atmen seit über einem Jahrhundert das Leben der Menschen, die hier wohnen, ihren Geschmack, ihr Sein in der Zeit. IN DIE SONNE SCHAUEN erzählt von vier Frauen aus unterschiedlichen Epochen – Alma (1910er), Erika (1940er), Angelika (1980er) und Nelly (2020er) – deren Leben auf unheimliche Weise miteinander verwoben sind. Jede von ihnen erlebt ihre Kindheit oder Jugend auf diesem Hof, doch während sie ihre eigene Gegenwart durchstreifen, offenbaren sich ihnen Spuren der Vergangenheit – unausgesprochene Ängste, verdrängte Traumata, verschüttete Geheimnisse. Alma entdeckt, dass sie nach ihrer verstorbenen Schwester benannt wurde und glaubt, dem gleichen Schicksal folgen zu müssen. Erika verliert sich in einer gefährlichen Faszination für ihren versehrten Onkel. Angelika balanciert zwischen Todessehnsucht und Lebensgier, gefangen in einem brüchigen Familiensystem. Nelly schließlich, die in scheinbarer Geborgenheit aufwächst, wird von intensiven Träumen und der unbewussten Last der Vergangenheit heimgesucht. Als sich ein tragisches Ereignis auf dem Hof wiederholt, geraten die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart ins Wanken.

Einen großen, epochalen Film hat Mascha Schilinski mit IN DIE SONNE SCHAUEN geschaffen, eine Grand Tour in die feinsten Verzweigungen der Gefühlswelten dieser vier Frauen. IN DIE SONNE SCHAUEN zielt dabei auch auf unsere Gegenwart und unser sich akut veränderndes Erleben von Geschichte und dem Epochenwandel. Ein Film, der sich tief in unsere Wahrnehmung bohrt und die Sensation dort inszeniert, wo das Empfinden am Flüchtigsten ist: im schnell verblassenden Gefühl von Zeit.

Wegen Überlänge Eintritt 11, ermäßigt 10 Euro
Do. 28. August bis Mi. 3. September, täglich um 20 Uhr
Matinée am So. 7. September um 11.30 Uhr
Mo. 8. bis Mi. 10. September, täglich um 19.45 Uhr


WENN DER HERBST NAHT – Quand vient l’automne

Frankreich 2024, Farbe, 102 Min., FSK: ab 12
Regie: Francois Ozon
DarstellerInnen: Hélène Vincent, Josiane Balasko, Ludivine Sagnier, Pierre Lottin, Garlan Erlos

Michelle verbringt ihren Ruhestand in einem idyllischen Dorf im Burgund ganz in der Nähe ihrer langjährigen Freundin Marie-Claude. Als ihre Tochter Valérie vorbeikommt und Michelle ihr versehentlich giftige Pilze serviert, eskaliert das ohnehin schon angespannte Verhältnis zwischen den Frauen. Valérie unterstellt ihrer Mutter Mordabsichten und untersagt ihr jeglichen Kontakt zu ihrem geliebten Enkel Lucas. Michelle stürzt in eine tiefe Depression. Doch dann wird Marie-Claudes Sohn aus dem Gefängnis entlassen – bereit, der besten Freundin seiner Mutter unter die Arme zu greifen.

In herbstlich strahlenden Bildern kredenzt Regie-Ikone François Ozon einen raffinierten Thriller, der bis zum Ende mit Überraschungen aufwartet. Der mit den französischen Schauspielstars Hélène Vincent, Josiane Balasko, Ludivine Sagnier und Pierre Lottin hochkarätig besetzte Film feierte seine Premiere auf dem internationalen Filmfestival in San Sebastian, wo er für das Beste Drehbuch und die Beste Nebenrolle ausgezeichnet wurde. Hélène Vincent ist darüber hinaus als Beste Hauptdarstellerin für den diesjährigen César nominiert.

Do. 28. August bis Mi. 3. September, täglich um 18 Uhr (Mi. in OmU)


MEMOIREN EINER SCHNECKE

Australien 2024, Farbe, Animation, 91 Min., FSK: ab 12
Regie: Adam Elliot

Die enthusiastische Schneckensammlerin und Liebesromanleserin Grace Pudel erzählt rückblickend die Geschichte eines Lebens, das es nicht immer gut mit ihr gemeint hat. Nach dem Tod ihrer Mutter wachsen Grace und ihr Zwillingsbruder Gilbert bei ihrem querschnittsgelähmten, alkoholkranken Vater auf. Als auch dieser überraschend verstirbt, werden die Geschwister voneinander getrennt und in verschiedene Pflegefamilien gesteckt. Während Gilbert am anderen Ende von Australien den Grausamkeiten einer fanatisch-religiösen Familie ausgesetzt ist, zieht sich Grace immer mehr in ihr Inneres zurück – genau wie ihre geliebten Schnecken. Erst durch die Freundschaft mit Pinky, einer exzentrischen älteren Dame voller Lebensfreude, schöpft sie wieder Hoffnung und erkennt, wie schön das Leben trotz all seiner Härte sein kann.

„Schön depressiv wirken die MEMOIREN EINER SCHNECKE, mit denen der australischen Regisseur Adam Elliot erneut ein stilistisches Wunderwerk vorlegt. Komplett in der ebenso altmodischen, wie aufwändigen Stop-Motion-Animationstechnik realisiert, erzählt er von der einsamen Grace, die sich in ein selbstgebautes Schneckenhaus zurückgezogen hat, aus dem sie nur langsam hinausfindet“ (programmkino.de)

Fr. 5. bis So. 7. September, täglich um 16.30 Uhr


VERMIGLIO

Italien, Frankreich, Belgien 2024, Farbe, 119 Min., FSK: ab 12
Regie und Buch: Maura Delpero
DarstellerInnen: Tommaso Ragno, Giuseppe De Domenico, Roberta Rovelli, Martina Scrinzi

Vermiglio, ein kleines Bergdorf in den italienischen Alpen. Im Winter 1944 ist hier der Krieg gleichzeitig weit weg und allgegenwärtig. Lucia, Ada und Flavia, die Töchter des Dorflehrers Cesare, teilen sich ein Zimmer und träumen von einer Zukunft nach der Tragödie des Kriegs. Als Pietro, ein junger Deserteur aus Sizilien, auf der Suche nach Unterschlupf auftaucht, verändert sich das im ewigen Rhythmus der Jahreszeiten verlaufende Leben im Dorf. Inmitten der atemberaubenden Schönheit der Trentiner Berge suchen Lucia und ihre Schwestern unter dem wachen Blick ihrer Mutter Adele ihre eigenen Wege ins Leben. Es müssen neue Wege sein.

Strukturiert von den vier Jahreszeiten erzählt Regisseurin Maura Delpero in ihrer tief bewegenden

Familiensaga von Menschen zwischen Tradition und Zeitenwende, von Neugier, Zusammenhalt und geschwisterlicher Liebe, von der Kraft von Bildung und Kunst, von Begehren und Scham, Aufbruch und Selbstbestimmung. Betörend gefilmt von Kameramann Mikhail Krichman, wurde VERMIGLIO vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Großen Preis der Jury auf den Filmfestspielen von Venedig, sieben Italienischen Filmpreisen.

„Das Porträt eines fast verschwundenen Lebens in den Bergen… Unwiderstehlich.“ (The Hollywood Reporter)

„VERMIGLIO hat mich verzaubert. Ich empfinde tiefen Respekt für Maura Delperos beeindruckendes Können als Regisseurin, eine Geschichte dieser Tragweite mit solcher Souveränität und Reife in Szene zu setzen. VERMIGLIO ist ein Geschenk.“ (Jane Campion)

Fr. 5. bis So. 7. September, täglich um 18.15 Uhr (So. in OmU)
Mo. 8. bis Mi. 10. September, täglich um 17.30 Uhr


THE KLIMPERCLOWN – Helge

Deutschland 2025, Farbe, 82 Min.,
Ein Film von Sandro Giampiedro und Helge Schneider

Helge Schneider, musikalischer Clown und Jazzmusiker der Neuzeit, setzt sein Leben als Patchwork zu einem bunten Filmabenteuer zusammen. Die von Sandro Giampietro geführte Kamera bietet dem Zuschauer tiefe Einblicke in das Leben und Werk des Künstlers. Mit hier und da eingeworfenen Originalaufnahmen, super 8 oder VHS, gespielten Sketches und Reality-Fotos verbindet der Film die Gegenwart mit den verschiedenen Stationen in Helge Schneiders Karriere. Die Musik spielt dabei einen wesentliche Rolle. Ein Bunter Reigen von Live- Auftritten und eigens für diesen Film produzierten Clips wechseln ab mit kurzen Statements des Künstlers. Eine Besonderheit des Films ist auch, dass, im Gegensatz zu üblichen Biopics keine Talking Heads auftauchen, die den Künstler preisen oder über ihn gar das Blaue vom Himmel lügen. Die ausgewogene Mischung der vielen Tätigkeiten des Künstlers allein besticht und bietet ein Gesamtbild, dem man sich nicht entziehen kann.
„Ich wollte mal aufzeigen, wie es wirklich hinter den Kulissen der künstlerischen Arbeit aussieht und hatte mich von vielen in der Vergangenheit produzierten Formaten über mich nicht wirklich verstanden gefühlt.“
THE KLIMPERCLOWN, ein spannender Film über einen der unkonventionellsten Künstler unserer Zeit.

Fr. 5. bis So. 7. September, täglich um 20.30 Uhr


AUSGSTING

Deutschland 2025, Farbe, 94 Min., FSK: o. A.
Regie: Julian Wittmann
Protagonist: Wolfgang „Gangerl“ Clemens

Wer hat nicht schon einmal davon geträumt, dem Alltag und den Zwängen der Gesellschaft zu entfliehen? Einfach alles hinter sich lassen – oder besser noch: komplett aussteigen und wahre Freiheit erleben! Aber was ist das eigentlich: wahre Freiheit? Der Filmemacher Julian Wittmann macht sich auf die Reise, um eine Antwort zu finden. Und wenn es einer wissen muss, dann doch wohl Wolfgang „Gangerl“ Clemens: Ein bayerisches Original, über 80 Jahre alt, seit 40 Jahren ausgsting und mit einer Segelyacht auf den Weltmeeren unterwegs. In über 40 Jahren erkundete Gangerl 131 Länder, erlebte unvergessliche Abenteuer und sammelte Geschichten, die Spuren hinterließen. Auf seinen Reisen wurde er Opfer von Piratenüberfällen, geriet in Festnahmen, überstand Zyklone und hatte mehr als einmal eine Nahtoderfahrung. Doch neben all dem erlebte er auch die atemberaubende Schönheit unseres Planeten in seiner ganzen Vielfalt. Er segelte durch tropische Paradiese, lebte auf traumhaften Atollen und tauchte tief in die Kulturen indigener Völker ein, zu denen er enge Verbindungen aufbaute. Im Laufe seiner Reisen entwickelte Gangerl eine besondere Liebe vor allem zu den Naturvölkern von Westpapua, Papua-Neuguinea, Indonesien und Borneo….

Drei Monate begleitet Julian den faszinierenden Eigenbrötler und passionierte Entdecker auf seiner abenteuerlichen Reise, taucht tief ein in die Welt eines Aussteigers und muss feststellen, dass einem das Paradies nicht einfach so geschenkt wird…

Do. 11. bis Di. 16. September, täglich um 16.30 Uhr


THE LIFE OF CHUCK

USA 2024, Farbe, 111 Min., FSK: ab 12
Regie: Mike Flanagan
DarstellerInnen: Tom Hiddelston, Mark Hamill, Chiwetel Ejiofor, Karen Gillan

Von „Stand by Me“ bis „Die Verurteilten“ waren die erfolgreichsten Stephen King-Verfilmungen meist gerade nicht die, die auf Horror- oder Fantasygeschichten basierten, sondern solche, die auf den fast bedächtigen Werken des King of Horror basierten. In diese Reihe passt nun auch Mike Flanagans „The Life of Chuck“, der erst ganz am Ende phantastische Elemente einbaut, vorher aber auf berührende Weise vom Sinn des Lebens erzählt. (Programmkino.de)

Wer ist Chuck? Die Welt geht unter, Kalifornien versinkt im Meer, das Internet bricht zusammen – doch in einer amerikanischen Kleinstadt herrscht vor allem Dankbarkeit gegenüber Charles „Chuck“ Krantz, einem gewöhnlichen Buchhalter, dessen Gesicht allen freundlich von Plakatwänden und aus dem Fernsehen zulächelt. Wer ist dieser Mann, den niemand wirklich zu kennen scheint? Ein Rätsel, das weit zurückreicht … bis in dessen Kindheit bei seiner Großmutter, die ihre unendliche Liebe fürs Tanzen an ihn weitergab, und seinem Großvater, der ihn in die Geheimnisse der Buchhaltung einweihte und unbedingt vor jenem der verschlossenen Dachkammer bewahren wollte. Ein Rätsel, das vor allem eine Frage aufwirft: Kann das Schicksal eines Einzelnen die ganze Welt verändern?

Mit THE LIFE OF CHUCK präsentiert Mystery-Spezialist Mike Flanagan (Spuk in Hill House, Doctor Sleeps Erwachen) die außergewöhnliche wie tief bewegende Adaption von Stephen Kings gleichnamiger Kurzgeschichte – ein packendes, lebensbejahendes Drama, das auf dem Toronto International Film Festival 2024 den begehrten Publikumspreis gewann. Zu Recht, denn Flanagan gelingt hier ein seltenes, genreübergreifendes Kunststück…

Do. 11. bis Di. 16. September, täglich um 20.30 Uhr (Di. in OmU)


22 BAHNEN

Deutschland 2025, Farbe, 102 Min., FSK: ab 12
Regie: Mia Maariel Meyer nach dem gleichnamigen Roman von Caroline Wahl
DarstellerInnen: Luna Wedler, Jannis Niewöhner, Zoë Baier, Laura Tonke

Tildas Tage sind streng durchgetaktet: studieren, an der Supermarktkasse sitzen, schwimmen, sich um ihre kleine Schwester Ida kümmern – und an schlechten Tagen auch um ihre Mutter. Zu dritt wohnen sie im traurigsten Haus der Fröhlichstraße in einer Kleinstadt, die Tilda hasst. Ihre Freunde sind längst weg, leben in Amsterdam oder Berlin, nur Tilda ist geblieben. Denn irgendjemand muss für Ida da sein, Geld verdienen, die Verantwortung tragen. Nennenswerte Väter gibt es keine, die Mutter ist alkoholabhängig. Eines Tages aber geraten die Dinge in Bewegung: Tilda bekommt eine Promotion in Berlin in Aussicht gestellt, und es blitzt eine Zukunft auf, die Freiheit verspricht. Und Viktor taucht auf, der große Bruder von Ivan, den Tilda fünf Jahre zuvor verloren hat. Viktor, der – genau wie sie – immer 22 Bahnen schwimmt. Doch als Tilda schon beinahe glaubt, es könnte alles gut werden, gerät die Situation zu Hause vollends außer Kontrolle …

„Caroline Wahls Debütroman 22 BAHNEN erschien 2023 im DuMont Verlag und wurde schnell zum Publikumsliebling. Die Geschichte der Mathematikstudentin Tilda, die zwischen Studium, Supermarktjob und der Pflege ihrer kleinen Schwester Ida sowie ihrer alkoholkranken Mutter Andrea jongliert, berührte viele Leserinnen und Leser. Das Buch verkaufte sich über 600.000 Mal und wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet…“ (literaturcafe.de)

Do. 11. bis Di. 16. September, täglich um 18.30 Uhr
Matinée am So. 14. September um 12 Uhr
und Mi. 17. September um 17 Uhr


Mittwoch, 17. September, 19:30 Uhr

Hessischer Dokumentarfilmtag – LETsDOC

Zu Gast: Regisseurin Verena Solitz mit dem Film GIRLS & GODS
Österreich 2025, Farbe, 104. Min., FSK: ab 12
Regie: Arash T. Riahi, Verena Soltiz
Drehbuch: Inna Shevchenko

Dokumentarfilme entführen uns in fremde Welten, inspirieren zu neuen Sichtweisen und rütteln auf. Sie sorgen für vertiefende Darstellungen und sind essentieller Teil der öffentlichen Meinungsbildung. Die großen Herausforderungen der Zeit brauchen unsere Aufmerksamkeit und Teilnahme.Die HESSISCHEN DOKUMENTARFILMTAGE sind Teil der bundesweiten Aktionswochen LETsDOC.

Zu GIRLS & GODS:

Können Feminismus und Religion koexistieren? GIRLS & GODS ist eine furchtlose Reise, angeführt von Inna Shevchenko, der Autorin und Initiatorin des Projekts, um genau diese Frage zu beantworten. Shevchenko, die einst als Anführerin der Oben-ohne-Proteste von FEMEN gegen patriarchale Machtstrukturen bekannt wurde, tauscht nun Protest gegen Dialog, indem sie Priesterinnen, Imaminnen, Rabbinerinnen, Theologinnen und andere Aktivistinnen zu offenen Gesprächen einlädt. Gemeinsam setzen sie sich mit der Kluft zwischen Frauenrechten und religiösen Traditionen auseinander und fragen, ob uralte Religionen die Gleichberechtigung der Geschlechter akzeptieren können und ob der Feminismus in den heiligen Hallen einen Platz finden kann.
Unter Regie von Arash T. Riahi und Verena Soltiz ist GIRLS & GODS mehr als ein visuell beeindruckender Film – es ist eine kunstvolle Erzählung, die langjährige Traditionen und Hierarchien in Frage stellt. Die RegisseurIinnen weben eine fesselnde und provokative Reise, die das Publikum dazu einlädt, heilige Ikonographie durch eine feministische Linse neu zu betrachten und Symbole des Glaubens in kraftvolle Visionen weiblicher Emanzipation zu verwandeln. Das Ergebnis ist ein zugänglicher und zugleich provokativer Dokumentarfilm, der die Zusehenden einlädt, Zeuge eines Wandels zu werden – eines Wandels, der die Beziehung zwischen Glauben und Feminismus neugestalten könnte.

Regisseurin Verena Soltiz kommt zur Preview von GIRLS & GODS zum Filmgespräch
am Mi. 17. September um 19.30 Uhr


LEIBNIZ – CHRONIK EINES VERSCHOLLENEN BILDES

Deutschland 2025, Farbe, 104 Min., FSK: ab 6
Regie: Edgar Reitz
DarstellerInnen: Edgar Selge, Lars Eidinger, Barbara Sukowa, Aenne Schwarz

Im Auftrag der Kurfürstin Sophie von Hannover soll der große Denker Gottfried Wilhelm Leibniz porträtiert werden. Allerdings steht dem Gelehrten ganz und gar nicht der Sinn danach. Während der Sitzungen für das Gemälde entbrennt zwischen dem Philosophen und der jungen Malerin ein leidenschaftlicher Kampf um die Wahrheit in Bild und Abbild, Realität und Kunst.

Mit seinem Leibniz-Porträt kehrt Regielegende Edgar Reitz auf die große Kinoleinwand zurück und widmet sich einem der einflussreichsten Universalgelehrten der Neuzeit. Der auf der 75. Berlinale gefeierte und mit Edgar Selge, Lars Eidinger, Barbara Sukowa und Aenne Schwarz hochkarätig besetzte Film ist ein ebenso kluger wie gewitzter Schlagabtausch zwischen Gelehrten und Künstlern und zeigt dabei die unzähligen Facetten des Gottfried Wilhelm Leibniz.

Do. 18. bis So. 21. September, täglich um 18.15 Uhr
Mo. 22. bis Mi. 24. September, täglich um 20 Uhr


Kleine Wim Wenders Reihe:

LISBON STORY

Deutschland 1995, Farbe, 103 Min., FSK: ab12
Regie: Wim Wenders
Darsteller: Rüdiger Vogler, Patrick Bauchau, Teres Salgueire, Manoel de Oliveira
Musik: Madredeus

Toningenieur Phillip Winter erhält eine Einladung nach Lissabon von seinem Freund, dem Regisseur Friedrich Monroe, um vor Ort an dessen neuem Filmprojekt mitzuwirken. Als er jedoch dort eintrifft, fehlt von Friedrich jede Spur. Winter beschließt, auf eigene Faust loszuziehen und Töne für Friedrichs Film einzufangen. Mit geschärften Sinnen begibt er sich auf eine spannende Entdeckungsreise durch die Straßen Lissabons, in deren Verlauf er die Liebe findet und dem Charme der Stadt erliegt…

Der Film ist eine Hommage an die Stadt Lissabon anlässlich ihres Jahres als Kulturhauptstadt Europas 1994, aber auch an das Kino zu seinem hundertsten Geburtstag. Er fängt den Charme der Gassen in den alten Vierteln Lissabons ein. Mit der wunderbaren Musik von Madredeus.

Do. 25. bis Sa. 27. September, täglich um 16.30 Uhr


MIROIRS No. 3

Deutschland 2025, Farbe 86 Min., FSK: ab 12
Regie: Christian Petzold
DarstellerInnen: Paula Beer, Barbara Auer, Matthias Brandt, Enno Trebs

Wie durch ein Wunder überlebt die Klavierstudentin Laura bei einem Ausflug ins Berliner Umland einen schweren Autounfall. Körperlich unversehrt, aber innerlich aus der Bahn geworfen, kommt sie im Haus von Betty unter, die den Unfall beobachtet hat. Vom ersten Moment an verbindet die beiden Frauen eine tiefe Zuneigung. Laura genießt die mütterliche Fürsorge Bettys, die Arbeit im Garten, die Besuche in der Werkstatt von Bettys Ehemann Richard und ihrem Sohn Max, die gemeinsamen Essen. Es beginnt eine fast unbeschwerte, glückliche Zeit des Zusammenseins, ein Spätsommertraum, dem sich Laura und die Familie nur zu gerne überlassen. Aber da ist etwas, das nicht stimmt, ein tiefer, dunkler Schmerz, der alle vier verbindet und doch unausgesprochen bleibt. Laura spürt, dass sie aus diesem Traum erwachen müssen, um wieder leben und lieben zu können.

Miroirs, Spiegelbilder, heißt ein Klavierzyklus von Maurice Ravel, das dritte Stück daraus trägt den Titel „Une barque sur l’océan“. Christian Petzold erzählt in seinem neuen Film berührend und intim von der Fragilität des Lebens, von Verlust, Schmerz und Liebe, von der Überwindung der Verzweiflung durch die Flucht in ein sehenden Auges geträumtes Leben. MIROIRS NO. 3 ist ein auf ganz eigene Weise tröstlicher Film, meisterhaft inszeniert in kaum merklichen Verschiebungen der Perspektiven und Konstellationen, getragen vom Zauber der warmen, klaren Spätsommer-Bilder von Kameramann Hans Fromm und dem sensiblen Spiel von Paula Beer, Barbara Auer, Matthias Brandt und Enno Trebs.

Do. 18. bis So. 21. September, täglich um 20.15 Uhr
Mo. 22. bis Mi. 24. September, täglich um 18.15 Uhr


DAS KANU DES MANITU

Deutschland 2025, Farbe, 88 Min., FSK: ab 6
Regie: Michael Bully Herbig
DarstellerInnen: Michael Herbig, Christian Tramitz, Rick Kavanian, Jasmin Schwiers, Jessica Schwarz

„Mit 11,7 Millionen Besuchern und 65 Millionen Euro Umsatz an den Kinokassen ist „Der Schuh des Manitu“ bis heute der erfolgreichste deutsche Kinofilm seit Beginn der offiziellen Zählung anno 1968. Fast ein Vierteljahrhundert nach dem Coup geht die Winnetou-Parodie von Regisseur, Autor, Produzent und Hauptdarsteller Michael Bully Herbig in die zweite Runde …“ (programmkino.de)

Abahachi, der Häuptling der Apachen, und sein weißer Blutsbruder Ranger kämpfen unermüdlich für Frieden und Gerechtigkeit – doch eine neue, aufstrebende Bande macht ihnen das Leben besonders schwer! Sie locken Abahachi und Ranger in eine Falle, um an das sagenumwobene „Kanu des Manitu“ zu gelangen. Erst in letzter Sekunde können sie von ihrem treuen Weggefährten, dem liebenswerten Griechen Dimitri, und seiner neuen Fachkraft Mary gerettet werden. Doch wie sich herausstellt, war das alles Teil eines großen Plans und auch erst der Anfang. Mit vereinten Kräften (und allerlei Meinungsverschiedenheiten und Missverständnissen) stürzen sich die Helden in ihr größtes Abenteuer – und finden überraschende Antworten auf die allerwichtigsten Fragen des Lebens!

„Herbig haut lustvoll auf die Pointen-Pauke, zündet ein durchgängiges Gag-Feuerwerk und sorgt so für ein überaus kurzweiliges Lustspiel-Vergnügen. Großes Indianer-Ehrenwort!“ (programmkino.de)

Do. 18. bis Sa. 20. September, täglich um 16.30 Uhr
Mo. 22. bis Mi. 24. September, täglich um 16.30 Uhr


DAS TIEFSTE BLAU – O Ultimo Azul

Brasilien, Mexiko, Niederlande, Chile 2025, Farbe 86 Min., FSK: ab 6
Regie: Gabriel Mascaro
DarstellerInnen: Denise Weinberg, Rodrigo Santoro, Miriam Socarras, Adanilo, Rosa Malagueta

Die 77-jährige Tereza lebt in einer kleinen Industriestadt im Amazonasgebiet. Eines Tages erhält sie die offizielle Anweisung der Regierung, in eine Seniorenkolonie in einer entlegenen Gegend zu ziehen. Hier sollen die Alten ihre letzten Jahre „genießen“, während die junge Generation sich voll und ganz auf Produktivität und Wirtschaftswachstum konzentrieren kann. Doch Tereza widersetzt sich. Sie begibt sich auf eine Reise immer weiter hinein in das Amazonasgebiet, durch die Nebenflüsse und den Dschungel. Einen letzten Wunsch will sie sich erfüllen, bevor man ihr die Freiheit nimmt. Einen letzten Wunsch, der Tereza verändern und ihr Leben in eine neue Richtung lenken wird.

Mit DAS TIEFSTE BLAU nimmt Gabriel Mascaro das Publikum mit auf eine transformative Reise durch den Amazonas und erzählt eindringlich vom Streben nach Freiheit und Widerstandsfähigkeit. Auf den 75. Internationalen Filmfestspielen von Berlin wurde der bildgewaltige und kraftvolle Film im Rahmen seiner Weltpremiere mit dem Großen Preis der Jury (Silberner Bär), dem Preis der ökumenischen Jury sowie dem Preis der Leserjury der Berliner Morgenpost ausgezeichnet. Neben der großartigen Denise Weinberg besticht der brasilianische Schauspielstar Rodrigo Santoro. Ein hypnotisches Erlebnis, dem man sich hingibt und das man so schnell nicht wieder vergisst.

Do. 25. September bis Mi. 1. Oktober, täglich um 18.30 Uhr (Mi. in OmU)


HOLLYWOODGATE – EIN JAHR UNTER DEN TALIBAN

Deutschland, USA 2023, Farbe, 91 Min., FSK: ab 16
Regie: Ibrahim Nash’at

Als die Amerikaner und die NATO ihren Rückzug aus Afghanistan antreten, übernehmen die Taliban eine mögliche CIA-Basis. Die Infrastruktur aus Containern trägt den Namen Hollywood Gate und ist gefüllt mit Waffen, mit denen die Taliban eine neue Kampfeinheit ausrüsten. Während eines Jahres verfolgt Nash’at die Entwicklung von Hollywood Gate und gibt einen noch nie gesehenen Einblick in die rasante Machtübernahme der Taliban. Er zeigt ihre Schaltzentrale von innen und den Übergang von einer extremistischen Miliz zu einem mächtigen Militärregime.

„Schon der Ansatz ist kühn. Eine Dokumentation über Afghanistan nach dem Abzug von USA und NATO, einem Land, das wieder ganz und gar unter Kontrolle der Taliban steht und alle Errungenschaften der letzten zwei Jahrzehnte Stück für Stück zurückgeben muss. Es ist ein intimer Blick auf ein Land, über das man nicht viel weiß, und das von einem Künstler mit ägyptischen Wurzeln, der aber aus Berlin kommt und es schaffte, die Taliban-Führung zu überzeugen, den Kommandeur Mawlawi Manour ein Jahr lang mit einer Kamera begleiten zu dürfen. Ibrahim Nash’at gibt mit „Hollywoodgate“ sein Filmdebüt.“ (programmkino.de)

Mo. 29. September bis Mi. 1. Oktober, täglich um 20.15 Uhr


NAM JUNE PAIK: MOON IS THE OLDEST TV

USA 2023, Farbe /SW, 109 Min., OmU
Regie und Produktion: Amanda Kim
Texte geschrieben von Nam June Paik, gelesen von Steven Yeun

Nam June Paik ist ein Fixstern der Kunstavantgarde des 20. Jahrhunderts und wohl der berühmteste koreanische Künstler der Moderne. Seine bahnbrechenden Arbeiten waren für den internationalen Durchbruch der Meidenkunst in den 1960er und 1970er Jahren maßgeblich. Schon früh hatte er die Vision einer Zukunft, in der „jeder seinen eigenen Fernsehkanal haben wird“, durch Social Media sind seine Visionen heute unsere Realität. Nun bringt die Regisseurin Amanda Kim zum ersten Mal die Geschichte von Paiks rasantem Aufstieg in der Kunstwelt auf die Leinwand: von seiner Ausbildung in München und seinen Anfängen in der Fluxus-Bewegung bis hin zur Auswanderung nach New York und seiner Etablierung als Pionier der Videokunst.

NAM JUNE PAIK: MOON IS THE OLDEST TV ist eine Meditation über die paradoxe Macht der Massenmedien, gleichzeitig autoritäre Tendenzen zu befeuern und interkulturelle Verständigung zu stärken. Der Film verbindet selten gesehenes Archivmaterial und Auszüge aus Nam June Paiks Texten mit Begegnungen mit seinen Weggefährt*innen wie John Cage, Marina Abramović, Joseph Beuys, Charlotte Moorman oder Peter Brötzmann.

„Das gibt es selten: Ein Dokumentarfilm über einen Künstler, der so liebevoll gemacht ist und die Kunst durch das dokumentarische Format so perfekt in Szene setzt.“ (Variety)

„Essentiell für alle, die sich für die Entstehung der Videokunst, der Massenmedien und des Internets interessieren.“ (The Hollywood Reporter)

Do. 25. bis So. 28. September, täglich um 20.15 Uhr


SEP RUF – ARCHITEKT DER MODERNE

Deutschland2024, Farbe, 96 Min.
Regie: Johann Betz

Architektur für eine neue Republik – das filmische Porträt des Visionärs hinter dem Kanzlerbungalow und dem Deutschen Pavillon der Expo 1958. Der Dokumentarfilm SEP RUF – ARCHTITEKT DER MODERNE nimmt uns mit auf eine visuelle Reise durch das Werk eines der bedeutendsten deutschen Architekten des 20. Jahrhunderts.

Sep Ruf (1908–1982) schuf mit lichtdurchfluteten, offenen Gebäuden eine Architektur, die Natur und Mensch in Einklang bringt – modern, elegant und ihrer Zeit voraus. Ein besonderes Anliegen Sep Rufs war es, mit offenen, transparenten Bauten Architektur und Natur zu verbinden und neue Formen des Wohnens und Arbeitens zu ermöglichen. Damit hat er die Wahrnehmung Deutschlands in der Nachkriegsarchitektur entscheidend geprägt. Mit diesem Dokumentarfilm über einen Visionär der Architektur, dürfen sich Liebhaber von Architektur und Kino auf aufregende Bilder freuen. Der Film zeigt seine bekanntesten Bauten in beeindruckenden Bildern: den Deutschen Pavillon auf der Weltausstellung 1958 in Brüssel (mit Egon Eiermann), den ikonischen Kanzlerbungalow in Bonn, die Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg, die Neue Maxburg in München und viele mehr. Viele dieser Werke sind heute denkmalgeschützt. Interviews mit Zeitzeugen, Architekturexperten und Wegbegleitern lassen zusammen mit den architektonischen Bildern eine Hommage an Sep Ruf entstehen. Ein atmosphärischer, vielschichtiger Film über einen Visionär, der in München erst sehr spät Anerkennung erhielt, international jedoch längst gefeiert wurde. Regisseur Johann Betz, der zugleich für das Drehbuch und die Produktion verantwortlich zeichnet, setzt dem architektonischen Erbe von Sep Ruf mit seinem Film ein eindrucksvolles Denkmal.

So. 28. September bis Mi. 1. Oktober, täglich um 16.30 Uhr


Kinderfilme

EIN MÄDCHEN NAMENS WILLOW

Deutschlanbd, Österreich 2025, Farbe, 99 Min., FSK: o. A.
Regie: Mike Marzuk
DarstellerInnen: Ava Petsch, Cora Trube, Anna von Seld, Mary Tölle

Was soll Willow denn mit einem Wald anfangen? Den hat sie nämlich von ihrer Großtante Alwina geerbt. Und nicht nur den – Alwina hat Willow auch noch ein kleines windschiefes Häuschen hinterlassen und vor allem: ihre Hexenkraft. Doch ob Willow dieses Erbe, mit allem was dazu gehört, wirklich annehmen möchte? Und dann soll sie auch noch drei Mädchen finden, die die Gabe des Hexens ebenfalls in sich tragen und gemeinsam mit ihnen den Wald retten. Nur wo? Und vor allem, wie? Zum Glück ist Willow nicht allein, denn Rufus, der Fuchs, weicht nicht mehr von ihrer Seite…

„Die Verfilmung des Kinderbuchs von Sabine Bohlmann erzählt neben der magischen Geschichte um die einzelnen Kräfte jeder Junghexe und ihr Zusammenwirken auch von Umweltschutz und den Unsicherheiten des Heranwachsens, Freundschaft und Zusammenhalt.“ (kinderfilmwelt.de)

Freigegeben ohne Altersbeschränkung, empfohlen ab 8 Jahren.
Sa. 6. und So. 7. September, jeweils um 14.30 Uhr


HEIDI – DIE LEGENDE VOM LUCHS

Deutschland, Belgien, Spanien 2025, Farbe, Animation, 79 Min., FSK: o. A.
Regie: Tobias Schwarz

Die temperamentvolle Heidi lebt bei ihrem grummeligen Großvater Alm-Öhi in einer zurückgezogenen Berghütte in den Schweizer Alpen. Heidi hat Ferien und wünscht sich nichts sehnlicher, als ihre Freundin Clara beim Urlaub an der Ostsee zu besuchen. Doch der Fund eines einsamen und verletzten Luchs-Kätzchens ändert ihre Pläne: Das Luchs-Junge muss dringend zurück in die Berge zu seiner Familie! Ohne Großvaters Wissen kümmert sich Heidi liebevoll um ihren neuen kleinen Freund. Wenn nur nicht der geldgierige Geschäftsmann Schnaittinger wäre, der in der wunderschönen Berglandschaft ein großes Sägewerk errichten möchte und Fallen für die Luchse aufgestellt hat. Nun ist es an Heidi und ihrem besten Freund Peter, nicht nur das süße Luchs-Junge und seine Familie, sondern auch die Dorfgemeinschaft und die heimische Natur, die sie so liebt, zu retten.

„Vor 145 Jahren erstmals erschienen und noch immer ungebrochen populär: In schöner Regelmäßigkeit findet das von Johanna Spyri erdachte Alpenmädchen Heidi seinen Weg auf die große Leinwand oder den kleinen Bildschirm. Bevor zwei gerade in der Entwicklung steckende Serienprojekte das Licht der Welt erblicken, landet erst einmal ein Animationsfilm in den Kinos, der eine neue Geschichte erzählt… (programmkino.de)

Freigegeben ohne Altersbeschränkung, empfohlen ab 6 Jahren.
Sa. 13. und So. 14. September, jeweils um 15 Uhr


LILO & STITCH

USA 2025, Farbe, 108 Min., FSK: ab 6
Regie: Dean Fleischer Camp
DarstellerInnen: Maia Kealoha, Sydney Elizebeth Agudong, Tia Carrere, Courtney B. Vance

LILO & STITCH ist eine Live-Action-Neuverfilmung des gleichnamigen Disney-Zeichentrickklassikers aus dem Jahr 2002. Er erzählt die witzige und rührende Geschichte eines einsamen hawaiianischen Mädchens und des flüchtigen Außerirdischen, der ihr hilft, ihre kaputte Familie zu retten.

Lilos Leben ist gerade nicht leicht: Seit dem Tod ihrer Eltern sind sie und ihre große Schwester Nani auf sich gestellt und weil sie als Außenseiterin und Unruhestifterin gilt, hat sie keine Freunde. Kein Wunder also, dass sie sich nichts sehnlicher wünscht als einen besten Freund, der ihr zur Seite steht. Schon kurz darauf geht ihr Wunsch in Erfüllung – wenn auch anders als erwartet.

Im Tierheim trifft sie einen etwas eigenartigen Hund und beschließt, „Stitch“ mit nach Hause zu nehmen. Was sie nicht weiß: Stitch ist eigentlich ein Alien, genauer gesagt Nummer 626, und liebt es, Chaos anzurichten. Weil er ins Exil geschickt werden sollte, hat er die Flucht ergriffen, ist auf der Erde gelandet und sucht Unterschlupf bei Lilo. Gemeinsam stellen Lilo und Stitch jede Menge Unsinn an, was vor allem Nani Nerven kostet. Doch mit der Zeit werden die drei zu einer Familie. Als dann die beiden Außerirdischen Jamba und Pliikii alles daran zu setzen, Stitch einzufangen, zeigen Lilo, Stitch und Nani, dass eine Familie immer zusammenhält…

Freigegeben ab 6, empfohlen ab 7 Jahren.
Do. 18. bis Sa. 20. September, jeweils um 14.30 Uhr


DER KLEINE MAULWURF

CZE 1969, Farbe, Zeichentrick, 69 Min., FSK: o. A.
Regie: Zdenek Miler

Der kleine Maulwurf, die bekannte Zeichentrickfigur aus der „Sendung mit der Maus“, erlebt und entdeckt sehr viel. Ob als Maler oder im Karneval – acht Episoden seiner schönsten Abenteuer als Kinofilm mit hohem Unterhaltungswert für die ganze Familie.

Freigegeben ohne Altersbeschränkung, empfohlen ab 5 Jahren.
Sa. 27. und So. 28. September, jeweils um 15 Uhr