
Liebe Kinofreundinnen; liebe Kinofreunde,
aus Sicht der KinobetreiberInnen fühlte sich leider der Mai schon wie Hochsommer an. Das liegt nun nicht nur am Wetter oder unseren Baustellen im und an eurem Kino, sondern vor alle an sehr überschaubaren Besucherzahlen. Das Kino bietet zusammen mit künstLich e.V. und zahlreichen Kooperationspartnern, wie z.B. der Musikschule oder dem Verein für Städtepartnerschaften und vielen anderen, ein vielfältiges und anspruchsvolles Programm. Bitte nutzt diese Angebote und helft mit Kino- und Konzertbesuchen die kulturelle Vielfalt in Lich zu erhalten und zu fördern.
Eine Möglichkeit sich für ein konkretes Nachhaltiges Projekt zu engagieren ist die Unterstützung der Kulturgenossenschaft Lich, ohne deren großartiges Engagement könnten wir die Installation der PV-Anlage, die gerade aufgebaut wird, nicht leisten. Wer diese kulturell und ökologisch überaus nachhaltige Maßnahme unterstützen möchte, kann dies mit dem Erwerb eines Anteils an der Kulturgenossenschaft ganz einfach tun. Dafür vielen Dank, Infos und Beitrittserklärung im Kinofoyer oder bei kulturgenossenschaft-lich.de
Eine große Vielfalt zeichnet das Filmprogramm für Juni aus, hinsichtlich der Themen ebenso wie der Produktionsländer. So bietet das Programm z.B. Filme wie TARDES DE SOLEDAD – NACHMITTAGE DER EINSAMKEIT von Albert Serra aus Spanien über Stierkampf oder DER MEISTER UND MARGARITA, eine Literaturverfilmung aus Russland und aus Marrokko ALLE LIEBEN TOUDA über eine Sheikha, eine traditionelle marokkanische Künstlerin.
Das Programm präsentiert neben den zahlreichen neuen Spielfilme zudem einige überaus sehenswerte Dokumentarfile, wie DER DRITTE BRUDER von Kathrin Jahrreiss, die Naturdoku OZEAN MIT DAVID ATTENBOROUGH, ARCHIV DER ZUKUNFT oder IM PRINZIP FAMILIE – und ebenfalls überaus empfehlenswert ONE TO ONE: JOHN & YOKO sowie der Musikfilmklassiker STEP ACROSS THE BORDER über Fred Frith, John Zorn und viele weitere großartige Musiker.
In der Preview vor dem Bundesstart können wir den neuen irischen Film VIER MÜTTER FÜR EDWARD ins Programm nehmen.
In Zusammenarbeit mit der regionalen Kulturszene bietet künstLich mehrere Konzerte. Im Kino Traumstern präsentieren Caren Nega und Robin Weber zusammen mit der Musikschule Lich eine MUSICAL GALA und die Gießener JazzBigband ist ein weiteres Mal mit dem neuen Konzertprogramm SOUL CRUSH zu Gast. Die dankeswerter Weise von Kultursommer Mittelhessen geförderte Konzertreihe „künstLich unterwegs“ startet im Biergarten der Kinokneipe mit einem Gastspiel von WAIT FOR JUNE und gemeinsam mit der deutsch-italienischen Gesellschaft konnte ein Konzert von MANDILLÄ aus Ligurien organisiert werden.
Mehr Informationen finden sich auch bei www.kuenstlich-ev.de und www.kino-traumstern.de.
Wir freuen uns auf euren Besuch und wünschen viel Spaß.
Bis Bald im Kino Traumstern Hans, Edgar, Tobias und das Kinoteam

künstLich präsentiert im Rahmen der Veranstaltungsreihe künstLich unterwegs die Band
WAIT FOR JUNE
Vielseitiger und detailreicher denn je wandelt die Band WAIT FOR JUNE auf den Pfaden von Folk, Indie, Rock, Piano-Pop, ein wenig Funk und bodenständiger Singer/ Songwriter-Musik, ohne auch nur einen davon auszutreten. Die Kombination der Stimmen und der Wechsel der vielen Instrumente bringen eine ungemeine Spannung auf die Bühne. Inhaltlich geht es dabei durchaus mal ans Eingemachte und die Band scheut sich nicht, auch unbequeme Fragen zu stellen. Zugleich machen die temporeicheren Songs mit ihren Happy-Sounds aber auch Mut, wieder nach draußen zu gehen und mit der Welt in Kontakt zu treten.
Der Eintritt ist frei.
Sa. 7. Juni um 18 Uhr im Biergarten der STATT GIESSEN
künstLich präsentiert die

MUSICAL GALA der Musikschule Lich
Unter Leitung von Carmen Mega und Robin Weger. Seit Februar proben die Schülerinnen und Schüler mit viel Fleiß und Begeisterung für diese Gala. Nicht nur Gesang, sondern auch Tanz spielt dabei eine große Rolle. Carmen Nega und Robin Weber legen dabei viel Wert auf Details. Auch spielen Kostüme eine wichtige Rolle und ergänzen die Gesangs- und Tanz-Einlagen zu einem stimmigen Gesamtbild.
Der Eintritt ist frei.
Do. 12. Juni um 19.30 Uhr
künstLich präsentiert LIVE IM TRAUMSTERN noch einmal

SOUL CRUSH der Gießener Jazz-BigBand
SOUL CRUSH, eine Hommage an die großen Soul Sänger der 60/70er Jahre wie Ottis Redding, Marvin Gaye, Aretha Franklin, Mary Wilson usw. Die langjährige Sängerin der Big-Band, Kerstin Lenk sowie der eigens für dieses Projekt engagierte Sänger Ron Scott präsentierten die besten Songs dieser Ära.
Mit dabei sind die Soul Ladies, das sind Carmen Nega, Merle Toews und Daniela Michel. Nach dem großen Erfolg im Rahmen der Kulturtage nun noch einmal!
Eintritt: 20,- / ermäßigt 15,- €
Mi. 25. Juni um 19.30 Uhr im Traumstern
künstLich präsentiert – in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Italienischen Gesellschaft Mittelhessen

die Folk-Jazz-Pop Gruppe MANDILLÄ von der Riviera di Levante
Die fünfköpfige Formation, die 2008 gegründet wurde, ist vor allem in ihrer Heimat sehr bekannt und hat eine Reihe von Preisen bei regionalen Festivals gewonnen. Der Bandname „Mandillä“ ist ein Dialektbegriff und bedeutet so viel wie „Taschendiebe“. Es greift eine Wendung des berühmten Genueser Cantautore (Liedermacher/ Singer-Songwriter) Fabrizio de André auf: „Facce da mandillä“, die in einem von dessen bekanntesten Liedern vorkommt: „Creuza de Mä“. „Mandillä“ greift die musikalischen Traditionen der Riviera di Levante auf und bewahrt sie in ihrer Musik. Neben eigenen Kompositionen (im Genueser Dialekt vorgetragen) wird die Gruppe um den Sänger Giuseppe Avanzino auch eine Reihe bekannter Stücke von Fabrizio de André spielen.
Eintritt: 18,- / ermäßigt 16,- €
Sa. 28. Juni m 19.30 im Kulturzentrum Bezalel-Synagoge, Amtsgerichtsstraße 4, 35423 Lich

MONSIEUR AZNAVOUR
Frankreich 2024, Farbe, 134 Min., FSK: o. A.
Regie: Mehdi Idir, Grand Corps Malade
DarstellerInnen: Tahar Rahim, Bastien Bouillon, Marie-Julie Baup
Paris in den 1930er Jahren. Als der kleine Charles für ein paar Münzen an einem Theaterstück mitwirkt, entdeckt er sein Talent für die Bühne und beschließt Sänger zu werden. Die Bedingungen dafür sind denkbar schlecht: Ohne Geld, als Sohn armenischer Einwanderer und mit einer ungewöhnlichen Stimme glaubt niemand an seinen Erfolg. Von unbändigem Ehrgeiz getrieben, scheut Charles weder Mühe noch Risiko und als die Chanson-Ikone Edith Piaf auf ihn aufmerksam wird, scheint der Ruhm zum Greifen nahe. Doch ist er für seinen Traum bereit, die Menschen zurückzulassen, die er liebt?
Mit weit mehr als 1000 Liedern, die in unzähligen Sprachen interpretiert wurden, hat Charles Aznavour Generationen begeistert. Tahar Rahim (DER MAURETANIER) verkörpert den legendären Chansonnier in diesem beeindruckenden Biopic intensiv und authentisch mit all seinen Facetten.
Wegen Überlänge Eintritt 10 Euro, ermäßigt 9 Euro.
Do. 29. Mai bis So. 1. Juni, täglich um 16 Uhr

DER DRITTE BRUDER
Deutschland 2024, Farbe, 111 Min., FSK: ab 12
Ein Film von Kathrin Jahrreiss
Das Rätsel um den fehlenden Familiensinn des Vaters schickt die Autorin auf eine Forschungsreise in die Familiengeschichte, die sich gleichzeitig als Reise in die Abgründe der deutschen Zeitgeschichte erweist. Dabei stößt sie nicht nur auf seine im Holocaust umgekommene Mutter, sondern auch auf die Geschichte dreier Brüder. Vom Dritten Reich über das geteilte Deutschland sind sie zerrissen zwischen den Fronten politischer Ideologien. Jeder versucht auf seine Weise im totalitären Regime zu überleben. „Der dritte Bruder“, der seinen Söhnen erzählte, die Mutter sei im Sanatorium gestorben, ist der Großvater der Filmemacherin, die mit ihrem Vater versucht, Verdrängung und Sprachlosigkeit zu überwinden.
Die Regisseurin nimmt ihren Vater mit auf eine Reise in seine Vergangenheit, die sich zu einer
Art Tiefenbohrung in eine deutsche Familiengeschichte von der Nazizeit, über das geteilte Deutschland bis ins Heute entwickelt…
Geboren in Gießen, aufgewachsen im Saarland, machte Kathrin Jahrreiss 1997 ihr Diplom als Simultandolmetscherin an der Universität Heidelberg. Über 20 Jahre arbeitete sie als Freie beim Nachrichtensender Phoenix, übersetzte Filmuntertitel für arte und auch mal einen Roman. 2019 schloss sie die masterclass non-fiction an der Internationalen Filmschule Köln ab. DER DRITTE BRUDER ist ihr Langfilmdebüt.
Mo. 2. bis Mi. 4. Juni, täglich um 16.30 Uhr

MEIN PLATZ IST HIER – IL MIO POSTO È QUI
Italien/Deutschland 2024, Farbe,105 Min., OmU, FSK: ab 16
Regie: Daniela Porto und Cristiano Bortone
DarstellerInnen: Ludovica Martino, Marco Leonardi
In der ärmlichen Enge ihres Elternhauses wartet die 17-jährige Marta auf die Rückkehr ihres Verlobten Michele aus dem Krieg. Als alleinerziehende Mutter ist sie der Verachtung ihrer Gemeinde ausgesetzt, und als der Krieg vorbei ist und Michele nicht zurückkehrt, wird sie einem älteren Bauern versprochen. Während des Vorbereitungskurses für Ehefrauen des Dorfes schließt sie eine ungewöhnliche Freundschaft mit Lorenzo, dem offen homosexuellen „Hochzeitsplaner“ des Dorfes. Vor dem konservativen Hintergrund des ländlichen Süditaliens führt Lorenzo sie in eine verborgene Gemeinschaft von Schwulen Männern ein und entfacht in Marta das unbezwingbare Verlangen, gesellschaftliche Vorurteile herauszufordern. Im ersten Jahr des Frauenwahlrechts in Italien befindet sich Marta auf ihrer mutigen Reise ihre Rolle als selbstbewusste Frau zu leben, Barrieren zu durchbrechen und ihren Platz in einer sich verändernden Welt zu finden.
Diese fesselnde Geschichte über die Selbstbestimmung der Frau und ihr Streben nach Glück spielt zur Zeit der ersten Frauenbewegung in Süditalien. Die Hauptrollen spielen Ludovica Martino und Marco Leonardi aus CINEMA PARADISO.
Do. 29. Mai bis Mo. 2. Juni, täglich um 18.30 Uhr

TRANSAMAZONIA
Frankreich, Deutschland, Schweiz 2024, Farbe, 112 Min., FSK: ab 12
Regie: Pia Marais
DarstellerInnen: Helena Zengel, Jeremy Xido, Sergio Sarturio, Pira Assurini, Sabine Timoteo
Wie durch ein Wunder überlebt Rebecca, die Tochter des Missionars Lawrence Byrne, als Kind einen Flugzeugabsturz im Amazonas. Sie wird zu einer Berühmtheit in der Region und als Wunderheilerin verehrt – was der Mission ihres Vaters sehr zugute kommt. Doch als illegale Holzfäller das Land der indigenen Bevölkerung bedrohen, gerät Rebecca in einen tiefen inneren Konflikt, der ihre Loyalität zu ihrem Vater, der Mission und ihren Glauben erschüttert.
Dicht und spannend erzählt, verwebt Regisseurin Pia Marais (Die Unerzogenen 2007, Im Alter von Ellen 2010, Layla Fourie 2013) in TRANSAMAZONIA ökologische, religiöse und politische Themen zu einem zeitgenössischen Western voller hypnotisch schöner Bilder. Gedreht wurde TRANSAMAZONIA im Amazonas-Regenwald von Brasilien und Französisch-Guyana.
„Helena Zengel, die Sensationsentdeckung aus „Systemsprenger“, mittlerweile eine junge Frau, spielt beeindruckend, auf portugiesisch und englisch. Tolle Aufnahmen des Regenwaldes schaffen ein Faszinosum und auch ein eindringliches Spannungsfeld.“ (Spot)
Do. 29. Mai bis Mi. 4. Juni, täglich um 20.45 Uhr

TARDES DE SOLEDAD – NACHMITTAGE DER EINSAMKEIT
ES, FR, PT 2024, Farbe, OmU, 124 Min.
Regie: Albert Serra
mit Andrés Roca Rey, Antonio Chacón, Francisco Durán „Viruta“, Paco Gómez, Manuel Lara „Larita“
Albert Serra begleitet den peruanischen Star-Matador Andrés Roca Rey von einer spanischen Stierkampfarena zur nächsten und schafft ein radikales Porträt zwischen Dokumentar- und Kunstfilm.
„Der Matador Andrés Roca Rey gilt als Star unter den Stierkämpfern. In Begleitung seiner Toreros reist der 28-jährige Peruaner von einer spanischen Arena zur nächsten. Doch das blutige Geschäft erfordert höchste Konzentration: vom Ankleiden im Hotelzimmer über die tradierten Bewegungsabläufe vor dem gereizten Tier bis zum finalen Todesstoß. Albert Serra dokumentiert das umstrittene Schauspiel mit nüchternen, eindringlichen Bildern. Und so wirken die einsamen Stunden des Matadors und seine tänzelnde Choreografie im bestickten Kostüm so befremdlich wie das gesamte Spektakel. Und eine Ewigkeit die letzten Sekunden des Stiers.“ (Michael Pekler, Viennale 2024)
Matinée am So. 1. Juni um 12 Uhr
Di. 3. und Mi. 4. Juni, jeweils um 18.30 Uhr

OZEAN mit David Attenborough
GB 2025, Farbe, 95 Min.
Regie: Toby Nowlan
„Der britische Naturforscher Sir David Attenborough steht an der britischen Kanalküste und blickt aufs Meer. Sein ganzes Leben lang hat er unseren Planeten gefilmt. Seine Doku-Film-Trilogie „Life on Earth“ ist berühmt. Attenborough ist 99 Jahre alt, steht am Ende seines Lebens. Und sorgt sich. Denn unseren Ozeanen geht es nicht gut.
Sir David Attenborough: „Nach fast hundert Jahren auf diesem Planeten verstehe ich jetzt, dass der wichtigste Ort auf der Erde nicht an Land, sondern im Meer liegt. Der Ozean ist das Lebenserhaltungssystem unseres Planeten und unser größter Verbündeter gegen die Klimakatastrophe. Doch er steht an einem Wendepunkt. Wir entziehen dem Ozean das Leben.“
(www.br.de)
Mit spektakulären Aufnahmen von Korallenriffen, Seetangwäldern und dem offenen Meer zeigt David Attenborough eindrucksvoll, wie entscheidend ein gesunder Ozean für die Stabilität unseres Planeten und das Überleben allen Lebens ist. Atemberaubende, packende Aufnahmen fangen die faszinierende Unterwasserwelt ein und machen zugleich die drängenden Probleme sichtbar, mit denen die Ozeane zu kämpfen haben, von zerstörerischen Fangmethoden für Fische bis hin zur Massenbleiche von Korallenriffen. Doch die Botschaft ist optimistisch: Der berühmte Naturforscher erzählt inspirierende Geschichten und betont, dass die Meere sich erholen können – und eine Pracht neu entfalten, die alles übertrifft, was wir jemals gesehen haben.
Do. 5. bis Mo. 9. Juni, täglich um 16.30 Uhr

ALLE LIEBEN TOUDA
F, MA / NL, DK, B 2024, Farbe, 4102 Min., OmU, FSK: ab 16
Regie: Nabil Ayouch
DarstellerInnen: Nisrin Erradi, Joud Chamihy, Jalila Talemsi
Touda träumt nur von einem: eine Sheikha zu sein, eine traditionelle marokkanische Künstlerin, die von den Texten der kämpferischen Dichterinnen, die vor ihr lebten, gestärkt wird – mit ihren Liedern über Widerstand, Liebe und Emanzipation. Touda, die jeden Abend in den Bars der Provinz unter den lüsternen Blicken der Männer auftritt, plant, ihre kleine Stadt zu verlassen und in die hellen Lichter von Casablanca zu ziehen, wo sie hofft, als echte Künstlerin anerkannt zu werden und eine bessere Zukunft für sich und ihren Sohn zu sichern.
„ALLE LIEBEN TOUDA war die offizielle Einreichung Marokkos für die Kategorie des besten fremdsprachigen Films für die 97. Oscar-Verleihung. In die engere Wahl kam er nicht, sehenswert ist der über die lange Zeit von Oktober 2022 bis April 2024 gedrehte Film aber schon, weil er Einblick in ein Land und eine Kultur gibt, mit der der deutsche Kinogänger nur selten Berührung hat.“ (programmkino.de)
Do 5. bis So 8. Juni, täglich um 18.30 Uhr
Matinée am Pfingstmontag, 9. Juni um 12 Uhr
Di. 10. und Mi. 11. Juni, jeweils um 16.30 Uhr

CHAOS UND STILLE
Deutschland 2024, Farbe, 86 Min., FSK: ab 12
Regie: Anatol Schuster
DarstellerInnen: Sabine Timoteo, Anton von Lucke, Maria Spanring, Michael Wittenborn
Jean ist Komponist, seine Frau Helena Pianistin. Von ihrer Musik können sie nicht leben und schon gar nicht ihre Tochter ernähren. Bis ihre Vermieterin Klara ihnen die Miete erlässt, ihren Job kündigt und fortan auf dem Hausdach lebt. Ein radikaler Schritt, der sich als Katalysator für Jeans Kreativität und Helenas soziales Engagement erweist. Schon bald wird das Haus zum lebendigen Epizentrum einer sich auf die ganze Stadt ausweitenden Sinnsuche. Doch während die Diskussionen über den Sinn des Lebens lauter werden, zieht sich Klara immer weiter in sich selbst zurück – bis sie eine wundersame Lösung für das nicht enden wollende Chaos entdeckt.
Do. 5. bis So. 8. Juni, täglich um 20.30 Uhr
Mo. 9. bis Mi. 11. Juni, täglich um 18.30 Uhr

DER MEISTER UND MARGARITA
Russland 2023, Farbe, 153 Min., FSK: ab 12
Regie: Michael Lockshin
nach dem gleichnaigen Roman von Michail Bulgakow
DarstellerInnen: Evgeniy Tsyganov, Yulia Snigir, August Diehl
Moskau in den 1930er-Jahren: Das Werk eines bekannten Schriftstellers wird vom sowjetischen Staat zensiert und die Premiere seines Theaterstücks abgesagt. Inspiriert von seiner Geliebten Margarita, beginnt er mit der Arbeit an einem neuen Roman, in dem er sämtliche Menschen aus seinem realen Leben in satirisch überspitzter Gestalt auftreten lässt. Im Mittelpunkt steht Woland als mystisch-dunkle Macht, die Moskau besucht, um sich an all jenen zu rächen, die für den Ruin des Autors verantwortlich sind. Während der Meister, wie dieser sich fortan nennt, immer tiefer in seine Geschichte eintaucht, nimmt er die Grenze zwischen Realität und Fantasie zunehmend weniger wahr … DER MEISTER UND MARGARITA von Michael Lockshin (Silver Skates) mit August Diehl als mysteriöse Teufelsfigur Woland basiert auf dem gleichnamigen Romanklassiker des Schriftstellers Michail Bulgakow, der darin Kritik am sowjetischen Überwachungsapparat übt. Wegen seines unverkennbaren Gegenwartsbezugs ist DER MEISTER UND MARGARITA vielleicht einer der mutigsten Filme überhaupt.
„Es ist ein kleines Wunder und ein Segen, dass DER MEISTER UND MARGARITA im vergangenen Jahr in Russland in die Kinos kam. Es war womöglich zu spät, um ihn noch zu stoppen. Er war bereits vor dem Überfall auf die Ukraine gedreht worden. Produziert wurde er vom russischen Filmfonds und Universal Pictures, die sich 2022 aufgrund des Krieges zurückzogen. Er zählt heute zu den umsatzstärksten Filmen, die jemals in Russland gezeigt wurden – und das, obwohl er von nationalistischen Propagandisten wie dem Talkmaster Wladimir Solowjew kurz nach Erscheinen zum schweren Skandal erklärt worden war (er witterte eine ausländische Geheimdienstoperation) und man auch in der Dua seine Absetzung forderte. Aber da strömten bereits alle in die Kinos, und man darf vermuten und hoffen, dass der riesige Zuspruch zu einem guten Teil auch dem regimekritischen Thema des Films zu verdanken ist:“ (Die Zeit)
Wegen Überlänge Eintritt 11 Euro, ermäßigt 10 Euro
Matinée am Pfingstsonntag, den 8. Juni um 11.30 Uhr
Mo. 9. bis Mi. 11. Juni, täglich um 20.15 Uhr

DER PINGUIN MEINES LEBENS
GB/Spanien 2025, Farbe, 110 Min., FSK: ab 6
Regie: Peter Cattaneo nach dem gleichnamigen Roman von Tom Michell
DarstellerInnen: Steve Coogan, Vivian El Jaber, Björn Gustafsson, Alfonsina Carrocio
Tom, ein mürrischer Lehrer, durch und durch Engländer, kommt in den 1970er Jahren nach Buenos Aires, um an einem Jungeninternat Englisch zu unterrichten. Mitten in den Unruhen des Militärputsches sind auch seine Schüler aufsässig und unbelehrbar. Das macht es für Tom nicht leichter. Doch sein Leben nimmt eine ungeahnte Wendung, als er eines Tages am ölverschmutzten Strand von Uruguay einem Pinguin das Leben rettet und diesen trotz aller Bemühungen nicht wieder loswird. Der Pinguin zieht auf Toms Terrasse ein, wird ihm ein treuer Freund und für seine Schüler zum Pinguin des Vertrauens. Pinguine sind nämlich nicht nur wahnsinnig niedlich, sondern auch hervorragende Zuhörer …
Einfühlsam erzählt der Film die wahre Geschichte einer unwahrscheinlichen Freundschaft zwischen Mensch und Pinguin. In der Hauptrolle des Einzelgängers Tom Michell überzeugt der mehrfach mit dem British Academy Film Award ausgezeichnete Steve Coogan (THE LOST KING, STAN & OLLIE, PHILOMENA) mit einer feinen Balance zwischen Zynismus und Herzenswärme. An seiner Seite verkörpert ein kleiner Magellanpinguin namens Juan Salvador Tom Michells putzigen Begleiter, der mit seiner liebenswerten Art die Menschen um ihn herum für sich gewinnt. Mit DER PINGUIN MEINES LEBENS gelingt dem Oscar®-nominierten britischen Filmemacher Peter Cattaneo (GANZ ODER GAR NICHT) ein zeitloses, berührendes und humorvolles Drama, das zugleich ein eindringliches Stimmungsbild des Argentiniens während der Zeit der Militärdiktatur entwirft.
Fr. 13. bis Mo. 16. Juni, täglich um 16.30 Uhr

DAS FEST GEHT WEITER – Et la fête continue!
Frankreich, Italien 2023, Farbe, 106 Min. OmU, FSK: ab 12
Regie: Robert Guédiguian
DarstellerInnen: Ariane Ascaride, Jean-Pierre Darroussin, Gérard Meylan, Lola Naymark, Grégoire Leprince-Ringuet, Robinson Stévenin
In Marseille hat die 60-jährige Rosa ihr Leben sowohl ihrer Familie als auch der Gewerkschaftspolitik mit dem gleichen Sinn für Opferbereitschaft verschrieben. Alle halten sie für unerschütterlich. Rosa findet für alle Herausforderungen eine Lösung, bis sie sich eines Tages in Henri verliebt. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten hat Rosa Angst, sich zu binden. Soll sie etwas für sich selber einfordern und dafür in Familie und Gewerkschaft kürzer treten? – Nach „Das Haus am Meer“ und „Gloria Mundi“ der neue Film von Robert Guédiguian.
„Nach einem Ausflug ins afrikanische Mali kehrt der französische Regisseur Robert Guédiguian für DAS FEST GEHT WEITER in seine Heimat Marseille zurück, der Stadt in der er einen Großteil seiner Filme inszeniert hat, deren Menschen und Macken er kennt und porträtiert wie kein Zweiter. Fast dokumentarisch mutet sein Blick daher an, sozialistisch und humanistisch, wenngleich auch zunehmend skeptisch.“ (programmkino.de)
Fr. 13. bis Mi. 18. Juni, täglich um 18.30Uhr

STEP ACROSS THE BORDER
Schweiz/Deutschland 1990, 90 Min., FSK: ab 12
Regie: Nicolas Humbert und Werner Penzel
Mit Fred Frith, John Zorn, Arto Lindsay, Ciro Battista, Iva Bitová, Bob Ostertag, Joey Baron, Jonas Mekas, Robert Frank – vereint in einer Zelluloid-Improvisation über Rhythmus, Bilderlust und Lebensfreude. Konzertmitschnitte, Interviews in heruntergekommenen Hotelzimmern und Kamerafahrten durch Metropolen wie New York und Tokio vermischen sich zu einer mitreißenden Klangreise. Musik und Bild sind eigenständig, keines unterwirft sich dem anderen und doch ergeben sich Überschneidungen, die mal komisch, mal absurd, mal einfach schön sind – wie die Maisfelder im Wind, die einen magischen Augenblick lang im Rhythmus von Friths Improvisationen schwingen. Step Across The Border ist ein schwarz-weißes Augenzwinkern über den Zusammenhang zwischen Schnellbahnen, Stürmen und elektrischen Gitarren und ein meisterhafter Diskurs über den Geist des Musik- und des Filme-Machens. (DOK.fest München 2024)
„So wie Frith die Töne organisiert, bis Musik daraus wird, so ist im Film auch der Schnitt der Bilder angelegt. Der Blick löst sich dabei zeitweise völlig in Rhythmus auf, die Welt zerfällt in Formen und Bewegung, in Muster, die sich wiederholen oder abwechseln… Die Art, wie der Film die Augen offenhält, erinnert an die Kurzfilme von Wenders. Es gibt darin dieselbe Hartnäckigkeit, der Welt so lange ins Gesicht zu sehen, bis sie selbst im Allergewöhnlichsten ihre Schönheit offenbart.“ (Michael Althen in Süddeutsche Zeitung)
„Einer der 100 wichtigsten Filme der Filmgeschichte.“ (Cahiers du Cinéma)
Fr. 13. bis Mi. 18. Juni, täglich um 20.30 Uhr

MIT DER FAUST IN DIE WELT SCHLAGEN
Deutschland 2024, Farbe, 106 Mon., FSK: ab 12
Regie: Constanze Klaue frei nach dem Roman von Lukas Rietzschel
DarstellerInnen: Anton Franke, Camille Moltzen, Anja Schneider, Christian Näthe, Steffi Kühnert
Die Brüder Philipp (12) und Tobias (9) wachsen Anfang der 2000er in der ostdeutschen Provinz auf. Die Familie baut ein Haus. Der hagere Uwe, der auf der Baustelle hilft, ist plötzlich tot. Sein Absturz scheint das Schicksal einer ganzen Region widerzuspiegeln: zu viel Alkohol, keine Arbeit und eine DDR-Vergangenheit, von der man sich nicht befreien kann. Mit dem Einzug in das noch unfertige Haus beginnt der Zerfall der Familie. Der Vater wird arbeitslos, die Mutter versucht, die Dinge am Laufen zu halten. Mittendrin Tobi und Philipp, alleingelassen mit sich selbst. Im Gegensatz zur häuslichen und familiären Enge scheint die Landschaft grenzenlos. Endlose Wälder, gelbe Rapsfelder und das türkisblaue Wasser der Steinbrüche, in das man springen kann, um der Langeweile für einen Moment zu entkommen. In einem Leben, in dem es ansonsten wenig Lichtblicke und Vorbilder gibt, wird die Natur zum Rückzugsort. Am Ende bleiben nur noch die älteren Jungs, die Abenteuer versprechen, aber Gewalt und Fremdenhass meinen. Ihnen schließt sich Philipp an. Zum ersten Mal spürt er Sinn und Zugehörigkeit, auch wenn dafür Grenzen überschritten werden. Als in der Nähe ein Flüchtlingsheim entstehen soll, eskaliert die Situation. (Berlinale)
2006 beginnt Constanze Klaues Romanverfilmung, die sogenannten Baseballschlägerjahre waren da schon vorbei – oder begann gerade eine neue Phase? Die Diskussion über „den Osten“ jedenfalls hat in den letzten Jahren nicht nachgelassen, inzwischen entstehen auch Filme von Menschen vor Ort, so wie Klaue, deren Blick anders, vielleicht auch differenzierter ist, mit dem Ergebnis eines sehenswerten, genau beobachteten Jugenddramas.
Matinée am So. 15. Juni um 12 Uhr
Di. 17. und Mi. 18. Juni, jeweils um 16.30 Uhr

ARCHIV DER ZUKUNFT
Österreich 2023, Farbe, 92 Min.
Ein Film von Joerg Burger
Wie in einem Rundgang erschließt ARCHIV DER ZUKUNFT die Institution, vor allem jene Orte, die bei einem regulären Museumsbesuch unsichtbar bleiben: Hier wird ein kürzlich verstorbener Löwe zur Präparation eingeliefert oder die Haltung eines Dinosauriers dem aktuellen Forschungsstand angepasst; dort wird die Venus von Willendorf digitalisiert oder ein prähistorisches Grab inklusive Feuerbestattung nachgestellt. Dazwischen: Pinzetten, Sägen, Scanner, DNA-Proben.
Neugierig, forschend, geduldig: Raum für Raum, Handgriff für Handgriff fängt die Kamera das Geschehen ein und legt Schicht für Schicht die Aufgaben,
Verantwortungen und Möglichkeiten eines Museums frei. Mit dem Blick des aufmerksamen Beobachters entwirft Regisseur und Kameramann Joerg Burger das Museum als einen Ort, an dem das physische Handwerk am Objekt immer auch mit Fragen nach Wissenskonstruktionen und deren inhärenten Machtbeziehungen einhergeht. Die Spezies Mensch – als vermeintlich Betrachtende und Wissende – wird in ihrer Beziehung zu Tier, Natur und Historie schließlich selbst beobachtet.
ARCHIV DER ZUKUNFT zeigt das Museum als eine Welt, die sich in ständiger Veränderung befindet: Die spektakulären Archivarien aus tausenden Jahren Naturund Menschheitsgeschichte werden durch Grundlagenforschung und den lebendigen Apparat des Museums immer wieder neu in der Gegenwart befragt, um in der Zukunft Geschichten zu erzählen.
Do. 19. bis Sa. 21. Juni, täglich um 16.30 Uhr
Matinée am So. 22. Juni um 12 Uhr

BLACK TEA
Frankreich/Luxemburg/Taiwan/Mauretanien: 2024; Farbe; 109 Min., OmU, FSK: ab 6
Regie: Abderrahmane Sissako
DarstellerInnen: Nina Mélo, Chang Han
Aya, eine junge ivorische Frau, sagt an ihrem Hochzeitstag zum Erstaunen aller Nein. Sie lässt die Elfenbeinküste hinter sich und beginnt ein neues Leben in Guangzhou, China. In einem pulsierenden Viertel, in dem die afrikanische Diaspora auf die chinesische Kultur trifft, arbeitet sie in einem Tee-Laden. Der chinesische Besitzer Cai weist Aya in die traditionelle Kunst der Teezeremonie ein und langsam entwickelt sich eine zärtliche Liebe zwischen den beiden. Doch kann ihre Beziehung die Wirren ihrer Vergangenheit und die Vorurteile der anderen überstehen?
Der in Mauretanien geborene und in Mali aufgewachsene Drehbuchautor und Regisseur Abderrahmane Sissako legt mit BLACK TEA sein neuestes Werk nach TIMBUKTU (2014) vor. TIMBUKTU lief im Wettbewerb von Cannes und wurde dort u. a. mit dem Preis der Ökumenischen Jury ausgezeichnet, wurde mit sieben Césars ausgezeichnet und ging für Mauretanien ins Rennen um den Auslands-Oscar. Wie auch bei TIMBUKTU schrieb Sissako das Drehbuch zu BLACK TEA gemeinsam mit seiner Frau und Produzentin Kessen Tall. Angesiedelt in der afrikanischen Diaspora in Guangzhou, in Chinas Teebergen, an der Elfenbeinküste und auf den Kapverden, werfen sie einen höchst faszinierenden Blick auf die Verflechtung der Kulturen in unserer heutigen globalisierten Welt. BLACK TEA ist ein poetisches Liebesdrama, durchwoben von Menschlichkeit und einer tiefen Liebe zu seinen Figuren.
„Eine betörend sinnliche Meditation über das Leben und die Liebe in einer zusammenrückenden Welt.“
(Rolling Stone)
„Eine äußerst subtil inszenierte Romanze mit Hindernissen, die zum Schönsten gehört, das man zuletzt im Kino sehen konnte.“ (Tipp Berlin)
Do. 19. bis Di. 24. Juni, täglich um 18.30 Uhr

DER PHÖNIZISCHE MEISTERSTREICH
USA 2025, Farbe, 101 Min., FSK: ab 12
Regie: Wes Anderson
DarstellerInnen: Benicio Del Toro, Mia Threapleton, Michael Cera, Scarlett Johansson, Tom Hanks,
Bill Murray, Benedict Cumberbatch
Ein traditionsreiches Familienunternehmen wird in eine rätselhafte Spionageaffäre verwickelt. Zsa-zsa Korda, das charismatische Familienoberhaupt, überlebt mehrere Flugzeugabstürze unter ungeklärten Umständen. Hinweise verdichten sich, dass es sich nicht um Unfälle, sondern um gezielte Angriffe handelt – offenbar mit dem Ziel, ihn und sein Lebenswerk zu zerstören. Innerhalb der Familie nehmen Spannungen zu, Misstrauen breitet sich aus. Besonders das Verhältnis zu seiner Tochter Liesl, die als Nonne in Abgeschiedenheit lebt, ist von Zerbrechlichkeit geprägt. Gemeinsam begeben sich Vater und Tochter auf eine riskante Reise, bei der ungelöste Konflikte zutage treten und langjährige Loyalitäten auf eine harte Probe gestellt werden.
Ihre Weltpremiere feiert Wes Andersons Ensemblekomödie einmal mehr bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes, wo DER PHÖNIZISCHE MEISTERSTREICH im Wettbewerb um die Goldene Palme konkurriert. Nach GRAND BUDAPEST HOTEL ist Wes Anderson zurückgekehrt nach Studio Babelsberg, wo er einen weiteren seiner herrlich merkwürdigen und unverkennbaren Filme gedreht hat. Diesmal eine Agentengeschichte, in deren Mittelpunkt eine dysfunktionale Vater-Tochter Beziehung steht.
Do. 19. bis Di. 24. Juni, täglich um 20.30 Uhr (Di. in OmU)

DIE LEISEN UND DIE GROSSEN TÖNE – En Fanfare
Frankreich 2024, Farbe, 103 Min., FSK: o. A.
Regie: Emmanuel Courcol
DarstellerInnen: Benjamin Lavernhe, Pierre Lottin, Sarah Suco, Jacques Bonnaffé
Thibaut ist ein berühmter Dirigent, der die Konzertsäle der ganzen Welt bereist. In der Mitte seines Lebens erfährt er, dass er adoptiert wurde und dass er einen jüngeren Bruder hat, Jimmy, der in einer Schulküche arbeitet und Posaune in der Blaskapelle einer Arbeiterstadt spielt. Die beiden Brüder könnten unterschiedlicher nicht sein. Nur in einer Sache sind sie sich einig: ihrer Liebe zur Musik. Thibaut will die Ungerechtigkeit ihres Schicksals ausgleichen, seinem Bruder die eine Chance geben, die er nie hatte: sein Talent zu entfalten, seinem Herzen zu folgen und mit dem kleinen Orchester einen nationalen Wettbewerb zu gewinnen. Jimmy beginnt, von einem ganz anderen Leben zu träumen…
Ein Kino der Superlative hat Regisseur Emmanuel Courcol mit diesem Film geschaffen: eine Geschichte, die sowohl im Kleinen als auch im Großen, im Privaten wie im Politischen überwältigt, berührt und vor allem unterhält. Benjamin Lavernhe (BIRNENKUCHEN MIT LAVENDEL) und Pierre Lottin (EIN TRIUMPH) sind brillant in dieser großen filmischen Erzählung von zwei Männern, die Brüder werden, und erst dadurch die Welt verstehen.
So. 22. bis Di. 24. Juni, täglich um 16.30 Uhr (Mo in OmU)

IM PRINZIP FAMILIE
Deutschland 2024, Farbe, 91 Min., FSK: o. A.
Regie: Daniel Abma
In einem Haus am Ufer eines idyllischen Sees, umgeben von dichten Wäldern, arbeiten drei Erzieher:innen im Schichtdienst in einer Wohngruppe. Die Kinder nennen sie Herr Wagner, Frau Wagner und Herr Gerecke. Kochen, waschen, einkaufen und die Kinder mit dem Kleintransporter zur Schule und Freizeitaktivitäten zu bringen, gehört ebenso zu ihrem Alltag, wie zuhören, trösten, auf dem Sofa kuscheln, Filmabende und Gute-Nacht-Geschichten vorlesen. Die Betreuer:innen wollen keine Ersatzeltern sein, und dennoch zeigen, wie sich ein familiäres Miteinander anfühlen kann.
Alle fünf Kinder, die hier leben, vereint vor allem eines: der Wunsch eines Tages nach Hause zurückzukehren. Dafür setzen sich die Erzieher:innen unermüdlich ein: sie sprechen mit Vormund, Eltern und Jugendamt, dokumentieren, organisieren, setzen gemeinsam Ziele und treffen Verabredungen – und sind nicht selten darüber enttäuscht, dass diese nicht eingehalten werden. Das erinnert an einen Kampf gegen Windmühlen, an den Grenzen eines überforderten Systems.
„Wir sind ein „ergänzendes familiäres Konstrukt“, aber immer nur auf Zeit. So beschreibt eine Erzieherin ihre Aufgabe innerhalb der pädagogischen Wohngruppe im brandenburgischen „Haus am See“. Wie sich der Alltag der Fachkräfte zwischen Elternersatz, Jugendamt, Bürokratie und den Herausforderungen des Zusammenlebens gestaltetet, zeigt die einfühlsam umgesetzte Doku „Im Prinzip Familie“. Der Film präsentiert exemplarisch das breite, hochkomplexe Aufgabenspektrum der Erzieher in der Kinder- und Jugendhilfe.“ (programmkino.de)
Do. 26. bis So. 29. Juni, täglich um 16.30 Uhr

DIE BARBAREN – WILLKOMMEN IN DER BRETAGNE
Frankreich 2024; Farbe; 103 Min., FSK: ab 12
Regie: Julie Delpy
DarstellerInnen: Julie Delpy, Sandrine Kiberlain, Laurent Lafitte, Ziad Bakri, Jean-Charles Clichet
In der bretonischen Kleinstadt Paimpont ist die Welt noch in Ordnung: Die Grundschullehrerin weiß alles besser, die Supermarktbesitzerin hat ein gehöriges Alkoholproblem, der elsässische Klempner ist bretonischer als die Einheimischen und der Dorfpolizist könnte einfältiger und unmusikalischer kaum sein. Da trifft es sich gar nicht gut, dass eine neue Familie frischen Wind in die Dorfgemeinschaft bringen soll. Zumal die Neuankömmlinge nicht wie erwartet aus der Ukraine, sondern aus Syrien stammen und auch noch intelligent sind. Zudem wissen sie, wie man wirklich leckeren Galettes-Teig macht.
Mit DIE BARBAREN – WILLKOMMEN IN DER BRETAGNE inszeniert Regisseurin und Hauptdarstellerin Julie Delpy eine wunderbar entlarvende Komödie über menschliche Unzulänglichkeiten und Vorurteile. Geschickt balanciert sie dabei zwischen thematischer Ernsthaftigkeit und humoristischer Überzeichnung der liebenswert-schrulligen Figuren.
„Eine Komödie mit Doppelsinn, Tiefsinn und einer hübschen, kleinen Portion Irrsinn: Der französische Schauspiel- und Regiestar Julie Delpy präsentiert eine bissige Culture-Clash-Provinzkomödie über eine Dorfgemeinschaft, die stolz ist auf ihren Zusammenhalt und auf ihr Engagement für Flüchtlinge, sich aber bald mit der Frage konfrontiert sieht, wie es tatsächlich um ihre Nächstenliebe und Toleranz bestellt ist.“ (prograkino.de)
Do. 26. bis So. 29. Juni, täglich um 18.30 Uhr (So. in OmU)
Mo. 30. Juni bis Mi. 2. Juli, täglich um 16.30 Uhr

Preview VIER MÜTTER FÜR EDWARD
Irland 2024, Farbe, 89 in., OmU
Regie: DarrenThornton
DarstellerInnen: James McArdle, Fionnula Flanagan, Dearbhla Molloy, Stalle McCusker
Edward ist Schriftsteller, Mitte Dreißig und steht endlich kurz vor seinem literarischen Durchbruch. Wenn da nicht seine Mutter wäre, mit der er zusammenwohnt und um die er sich liebevoll kümmert. Die willensstarke Dame hat einen entwaffnenden Charme – und ihre sehr eigenen Vorstellungen vom Zusammenleben mit ihrem Sohn. Und dann ist da noch Edwards Verlag, der ihn auf eine große Lesereise in die USA schicken will. Das Letzte, was er jetzt brauchen kann, sind seine besten Freunde, die spontan zu einem Pride-Urlaub nach Spanien aufbrechen und ihre Mütter kurzerhand auch noch bei ihm abladen. An einem turbulenten Wochenende muss Edward seine aufstrebende Karriere und die Betreuung von vier exzentrischen, streitlustigen und vollkommen unterschiedlichen Damen unter einen Hut bringen.
Diese herzerwärmende und liebevolle Komödie von Darren Thornton – inspiriert vom gefeierten italienischen Film „Das Festmahl im August“ – begleitet eine ungewöhnliche Wahlfamilie, die lernt, das Leben in all seinen Facetten zu umarmen.
„Eine leichte, charmante irische Komödie, die mit Zärtlichkeit den Herzschmerz einer Familie erzählt.“ (deadline.com)
„Die feine, leichte Wohlfühlkomödie dreht sich, rein äußerlich betrachtet, um das Verhältnis zwischen Müttern und Söhnen. Doch tatsächlich geht es in der Geschichte eines jungen Schriftstellers, der seine Mutter pflegt und sich – wo er doch so viel Erfahrung hat – zusätzlich um die Mütter seiner Freunde kümmern muss, um Macht und Abhängigkeit. Und natürlich geht es auch, denn schließlich sind wir in Irland, auch um die katholische Kirche und um den Glauben an Geister und Mythen. Für so viel Herz, Humor und irischen Charme gab’s beim Londoner Filmfestival den Publikumspreis.“ (programmkino.de)
Preview am Do. 26. Juni um 20.30 Uhr

ONE TO ONE: JOHN & YOKO
GB 2024, Farbe, 104 Min.
Regie: Kevin Macdonald
mit John Lennon und Yoko Ono
Der Film bietet einen umfassenden und aufschlussreichen Einblick in die 18 Monate, die John Lennon und Yoko Ono Anfang der 1970er Jahre in Greenwich Village verbrachten. Ein Kinoerlebnis und einzigartiges Zeitdokument, das mit bisher unveröffentlichten, restaurierten Aufnahmen und von Sohn Sean Ono Lennon neu abgemischtem Ton Lennons einziges abendfüllendes Konzert nach der Beatles-Ära aufgreift, um die starren Vorstellungen über das legendäre Paar in Frage zu stellen.
Fr. 27. Juni bis Mi. 2. Juli, täglich um 20.30 Uhr

SIEBEN TAGE
Deutschland 2024, Farbe, 115 Min., FSK: ab 12
Regie: Ali Samadi Ahadi
DarstellerInnen: Vishka Asayesh, Majid Bakhtiari, Tanaz Molaei, Sam Vafa
Maryam, eine iranische Menschenrechtsaktivistin, wird ein siebentägiger medizinisch bedingter Hafturlaub aus dem berüchtigten Evin-Gefängnis gewährt. Sie freut sich, ihre Mutter und ihren Bruder wieder zusehen. Doch die stellen sie vor die schwerste Entscheidung ihres Lebens: Heimlich haben sie mit Maryams in Deutschland lebenden Ehemann Behnam ihre Flucht über das türkisch-iranische Grenzgebirge organisiert. Soll sie mit ihrer Familie in die Freiheit fliehen oder ins Gefängnis zurückkehren, um weiter für Gleichberechtigung und Demokratie zu kämpfen.
Regisseur Ali Samadi Ahadi erzählt in SIEBEN TAGE die zutiefst bewegende Geschichte einer iranischen Menschenrechtsaktivistin, die nach Jahren der Trennung ihre Familie wiedersehen darf. Sie hat die Wahl: fliehen und bei ihrer Familie im Exil leben oder weiter für die Freiheit kämpfen und dafür ins Gefängnis zurückkehren. Die siebentägige Reise, von der der Film erzählt, wird zu einem Kraftakt zwischen Hoffnung und Angst, zwischen Wiedersehen und Abschied, zwischen persönlichem Glück und der Entscheidung, den Kampf für Gleichberechtigung und Demokratie fortsetzen kann. Das Drehbuch stammt vom Oscar-nominierten Drehbuchautor Mohammad Rasoulof, der für seine regimekritischen Werke bekannt ist.
Matinée am So. 29. Juni um 12 Uhr
Mo. 30 Juni bis Mi. 2. Juli, täglich um 18.15 Uhr


DER KLEINE DRACHE KOKOSNUSS
Deutschland 2018, Farbe, Animationsfilm, 80 Min., FSK: o. A.
Regie: Anthony Power
Der kleine Drache Kokosnuss ist in Aufbruchsstimmung: Die Abfahrt ins Ferienlager steht kurz bevor! Junge Feuerdrachen und Fressdrachen treten gemeinsam eine Schiffsfahrt zu den Dschungelinseln an, um so den Teamgeist unter den beiden Drachenspezies zu stärken. Begleitet werden sie dabei von Feuerdrachenlehrerin Proselinde, dem Fressdrachen-Chefkoch und Kokosnuss‘ Vater Magnus. Feuerdrache Kokosnuss und sein bester Freund Oskar, der einzige vegetarische Fressdrache, finden es aber unfair, dass nur Drachen im Camp erlaubt sind. Sollen sie die Sommerferien ohne ihre beste Freundin, das Stachelschwein Matilda, verbringen? Kurzerhand schmuggeln sie Matilda als blinde Passagierin an Bord. Doch die Reise wird nicht nur zur Bewährungsprobe für unsere drei Helden, sondern für alle Teilnehmer. Das Schiff rammt einen Felsen und die Reisegruppe muss sich zu Fuß durch den Dschungel ins Feriencamp durchschlagen. Dabei wird der angestrebte Teamgeist auf eine harte Probe gestellt, denn der Dschungel birgt unbekannte Bewohner und Gefahren: Kokosnuss und seine Freunde begegnen geheimnisvollen Wasserdrachen und müssen eine fleischfressende Pflanze besiegen. Und das wird nur gelingen, wenn alle zusammenhalten
Freigegeben ohne Altersbeschränkung, empfohlen ab 5 Jahren.
Sa. 31. Mai und So. 1. Juni, jeweils um 14.30 Uhr

DIE DREI ??? und DER KARPATENHUND
Deutschland 2024, Farbe, 107 Min., FSK: ab 6
Regie: Tim Dünschede
DarstellerInnen: Julius Weckauf, Nevio Wendt, Levi Brandl, Ulrich Tukur, Sunnyi Melles, Florian Lukas,
Jördis Triebel
Nachdem sie ihren letzten Fall in einem rumänischen Schloss erfolgreich gelöst haben, sind Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews als Detektiv-Trio DIE DREI ??? in Rocky Beach, Kalifornien, zu einigem Ruhm gelangt. Das Telefon in ihrer geheimen Zentrale auf dem Schrottplatz von Justus Onkel Titus und Tante Mathilda steht nicht mehr still. Dennoch lässt ein interessanter, neuer Fall erstmal auf sich warten. Denn die Jungs wollen keine verlorenen Plüschtiere und entlaufene Kater wiederfinden, sondern ihrer Leidenschaft für Mysterien und scheinbar unerklärliche Geheimnisse nachgehen. Endlich gibt es einen aufregenden Fall! In der Wohnung von Mr. Prentice geschehen rätselhafte Dinge. Laute Geräusche ertönen, Dinge vibrieren und Gegenstände bewegen sich. Und dann wird auch noch eine wertvolle Kristallskulptur gestohlen: der Karpatenhund. Die wenigen Spuren weisen Justus, Peter und Bob in verschiedene Richtungen – und machen alle Bewohner des Apartmentkomplexes zu Verdächtigen, besonders die kratzbürstige Hausverwalterin Evelyn Boogle…
Freigegeben ab 6, empfohlen ab 9 Jahren.
Sa. 7. bis Mo. 9. Juni, jeweils um 14.30 Uhr

BAMBI – EINE LEBENSGESCHICHTE AUS DEM WALDE
Frankreich 2024, Farbe 78 Min., FSK: o. A.
Regie: Michel Fessler
Umgeben von seiner Mutter und den Tieren des Waldes: seinem Freund, dem Raben, dem Kaninchen und dem Waschbären entdeckt BAMBI die Welt der Bäume und ihre Geheimnisse. Tag für Tag lernt er von seiner Mutter, Stärke und Mut zu entwickeln. Doch als der Herbst naht, reißt ein jäher Schicksalsschlag sie auseinander. Von nun an muss BAMBI allein bestehen, sich seinen Platz in der Welt erkämpfen. Dabei findet er nicht nur seine Jugendfreundin Faline, sondern trifft schließlich auch auf seinen imposanten, schweigsamen Vater – einen majestätischen Hirsch. In Michel Fesslers („Die Reise der Pinguine“) visionärer Neuinterpretation der Geschichte erwacht BAMBI jetzt zu realem, nicht animierten Leben. Eng an Felix Saltens Romanvorlage „Bambi – eine Lebensgeschichte aus dem Walde“ orientiert und mit aufwendig eingefangenen, atemberaubenden Bildern der echten gefiederten, bepelzten und geschuppten Waldbewohner von Kameramann Patrick Wack, erzählt diese Realverfilmung die Abenteuer seines Heranwachsens.
Freigegeben ohne Altersbeschränkung, empfohlen ab 7 Jahren.
Sa. 14. und So. 15. Juni, jeweils um 15 Uhr

LARS IST LOL
Norwegen 2023, Farbe, 83 in., FSK: ab 6
Regie: Stordahl, Eirik Sæter Stordahl
Am ersten Schultag wird die 11-jährige Amanda dazu aufgefordert, ihrem neuen Mitschüler Lars, der am Down-Syndrom leidet, als Mentorin zur Seite zu stehen. Amanda fühlt sich überfordert und fürchtet, dass Lars sie in peinliche Situationen bringen könnte – vor allem, da er schnell zum Ziel von Spott und Mobbing wird… Der Film erzählt eine besondere Freundschaftsgeschichte und behandelt mit Wärme und Feingefühl Themen wie Zugehörigkeit, Mobbing, Verrat und Selbstbestimmung. Der Film basiert auf dem Jugendbuch „Lars, mein Freund“ der norwegischen Autorin Iben Akerlie.
„Wer mit Kindern zu tun hat – oder sich an die eigene Kindheit erinnert, weiß, wie schmal der Grat zwischen harmlosem Hänseln und gemeinem Mobbing sein kann. Der norwegische Kinderfilm „Lars ist Lol“ erzählt so eine Mobbing-Geschichte, jedoch aus ungewöhnlicher Perspektive. Regisseur Eirik Sæter Stordahl vermeidet konsequent jede Schwarz-Weiß-Malerei, die die Welt in Täter und Opfer einteilt. Stattdessen erzählt er sehr einfühlsam die Geschichte der 12-jährigen Amanda, die mit allen Mitteln versucht, einen Fehler wiedergutzumachen, der ihr niemals hätte passieren dürfen.“ (programmkino.de)
Freigegeben und empfohlen ab 6 Jahren.
Sa. 21. und So. 22. Juni, jeweils um 15 Uhr
SCHNEEWITTCHEN – Snow White

USA 2025, Farbe, 109 Min., FSK o. A.
Regie: Marc Webb
DarstellerInnen: Rachel Zegler, Gal Gadot, Andrew Burnap
Prinzessin Schneewittchen lebt als Dienerin in dem Schloss, dass ihre böse Stiefmutter nach dem Tod von Schneewittchens Eltern an sich gerissen hat. Sie ist eine gierige Königin, die davon besessen ist, schöner zu sein als alle anderen, und das Königreich leidet unter ihr. Als der magische Spiegel der Königin ihr sagt, dass Schneewittchen schöner sei als sie, beschließt sie, die Prinzessin töten zu lassen. Doch der Jäger, der Schneewittchen töten soll, lässt sie gehen und sie flieht in den Wald. Sie findet Zuflucht im Haus der sieben Zwerge, die sie freundlich aufnehmen. Doch Schneewittchen möchte etwas gegen die Königin unternehmen. Sowohl die Zwerge als auch eine Gruppe Räuber, die sich ebenfalls im Wald verstecken, wollen ihr zur Seite stehen. Doch die Königin ist immer noch hinter Schneewittchen her und schreckt vor nichts zurück, um ihr Ziel zu erreichen.
Nach dem Klassiker SCHNEEWITTCHEN UND DIE SIEBEN ZWERGE (1937) bringt Disney das berühmte Märchen vom schönen Schneewittchen und die neidische Stiefmutter als Realfilm zurück ins Kino.
Freigegeben ohne Altersbeschränkung, empfohlen ab 8 Jahren.
Sa. 28. und So. 29. Juni, jeweils um 14.30 Uhr