Unser Programm für Februar 2025

Liebe Kinofreundinnen und Kinofreunde,

die 75. Berlinale steht vor der Tür – die Kinowelt erwartet mit Spannung die neue Leiterin Tricia Tuttle – und die award season ist im vollen Gange. Die Golden Globes sind bereits vergeben, die Oscar Academy hat die nominierten Filme bekannt gegeben. Einen Teil dieser Filme haben wir bereits gezeigt. Im Februar haben wir mit DIE SAAT DES HEILIGEN FEIGENBAUMS von Mohammad Rasoulof, SEPTEMBER 5 von Tim Fehlbaum, dem hochfavorisierten EMILA PEREZ von Jacques Audiard, sowie mit MARIA, dem neuen Film von Pablo Larrain über Maria Callas und Abschlussfilm seiner Frauen-Trilogie nach SPENCER und JACKIE, und dem ebenfalls nominierten BETTER MAN – DIE ROBBIE WILLIAMS STORY, für visual effects, weitere Oscar-Anwärter im Programm.
Darüber hinaus bietet das Programm für Februar diverse cineastische Leckerbissen aus überwiegend europäischen Länder, so aus Österreich die beiden Filme VENI VIDI VICI und PFAU – BIN ICH ECHT?, aus Frankreich DIE LEISEN UND DIE GROSSEN TONE und KÖNIGE DES SOMMERS, aus Italien WILLKOMMEN IN DEN BERGEN und QUEER, aus Spanien DER LEHRER, DER UNS DAS MEER VERSPRACH und aus Großbritanien der neue Film von Andrea Arnold BIRD. Mit JUROR #2 spielen wir Clint Eastwoods vermutlich letztes Meisterwerk und der junge kanadische Filmemacher Matthew Rankin bereichert unser Angebot mit „Traum-Kino“ auf den Spuren des von uns gegangenen Meisterregisseurs David Lynch.
Sehr empfehlenswerte dokumentarische Formate sind POL POT DANCING, VIKA! sowie in Zusammenarbeit mit dem Forum für Völkerverständigung ANTIFA – SCHULTER AN SCHULTER, WO DER STAAT VERSAGT mit anschließender Gesprächsrunde und Austausch, sowie der Ausstellung „Neofaschismus in Deutschland“ von VVN-BdA im Kinofoyer.
In einer Preview vor dem Bundesstart spielen wir den neuen Film BOLERO von Anne Fontaine. Dazu wird im Vorprogramm eine Tanzperformance, in welcher eine Flamencochoreografie zum berühmten Stück des französische Komponisten Maurice Ravel, der am 7. März 2025 seinen 150. Geburtstag gefeiert hätte, live auf der Traumsternbühne präsentiert.

Hans, Edgar, Tobias & das Kinoteam


VENI VIDI VICI

Österreich 2024, Farbe, 86 Min., FSK: ab 16
Regie: Daniel Hoesl und Julia Niemann
DarstellerInnen: Laurence Rupp, Ursina Lardi, Olivia Goschler, Kyra Kraus, Tamaki Uchida, Dominik Warta, Markus Schleinzer

Viktoria und Amon Maynard sind maßlos reich, sie führen mit ihren Kindern ein fast perfektes Leben. Die Welt liegt ihnen zu Füßen, es gibt kein Risiko. Zum Ausgleich geht Amon zur Jagd, aber er schießt keine Tiere.
VENI VIDI VICI ist ein Film über Gewinner und über Verlierer, über uns und die Anderen. Eine bitterböse Politsatire über die Allmacht der Superreichen à la TRIANGLE OF SADNESS.

„Die schonungslose österreichische Satire nimmt die Superreichen ins Visier und behandelt den Kapitalismus als höchst gefährliches Spiel: Die Regisseure Daniel Hoesl und Julia Niemann treffen einen Nerv mit ihrem unkonventionellen Krimi … Mit Empörung, nicht mit Empathie, wollen Hoesl und Niemann die Menschen zum Handeln bewegen.“ (Variety)

„Ein Must-See Film: eine Gesellschaftssatire aus einem Guss, ein machiavellistische Familienporträt.“ (IndieWire)

„… ein verblüffender österreichischer Schocker, der Teil des diesjährigen Sundance Film Festivals ist – kam, sah und siegte bei seiner Weltpremiere … Die Sundance-Satire VENI VIDI VICI rechnet mit den Epsteins dieser Welt ab.“ (Variety)

Fr. 31. Januar bis Mo. 3. Februar, täglich um 18.30 Uhr
und am Mi. 5. Februar um 20.30 Uhr


KNEECAP

Irland / Großbritannien 2024, Farbe, 105 Min., FSK: ab 16
Regie: Rich Peppiatt
DarstellerInnen: Móglaí Bap, Mo Chara, DJ Próvai

Als Liam Ógs Partynacht in einem Verhörraum der Polizei endet, hilft Irisch-Lehrer JJ, der für die englisch-sprechende Polizistin dolmetschen soll, ihm nicht nur dabei, das LSD aus seinem Notizbuch zu verstecken. Die darin enthaltenen Texte von Liam Óg und seinem Kumpel Naoise über Drogen, Sex und den Widerstand gegen das britische Establishment werden mit ein paar Beats aus JJs Garage zu einer ungeplanten Welle, die ganz Belfast überrollt. Doch Polizei, Politik und Paramilitär haben alle ihre eigenen Gründe, den Erfolg der Band im Keim ersticken zu wollen. Zwischen Radioboykotten und Brandanschlägen geraten die drei chaotischen Jungs ins Kreuzfeuer und werden unverhofft zum politischen und rebellischen Symbol einer ganzen Generation.
Der Film nimmt die Zuschauer mit auf einen durchgeknallten, high-energy Sex, Drugs & Hip-Hop-Trip durch Belfast und erzählt die teils fiktionale Entstehungsgeschichte des gleichnamigen irischen Hip-Hop-Trios.

Die drei Mitglieder der Band spielen sich selbst, in einer Nebenrolle ist u.a. der zweifach Oscar-nominierte Michael Fassbender zu sehen. Getragen von pulsierenden Hip-Hop-Beats ist Regisseur Rich Peppiatt ein außergewöhnlich authentischer Film gelungen, der die Energie einer Jugendbewegung einfängt, die neben Spaß haben vor allem von einer universellen politischen Motivation angetrieben ist: Die Rebellion gegen den Status Quo.

Ein Film über Nordirland, wie er mal anders ist – ohne Terror, aber mit viel grimmigem Humor. Irland schickt den Film ins Rennen um den Auslands-Oscar 2025.

Do. 30. Januar bis Di. 4. Februar, täglich um 20.30 Uhr (Do. in OmU)


DIE SAAT DES HEILIGEN FEIGENBAUMS

Deutschland, Frankreich, Iran 2024, Farbe, 164 Min.
Regie: Mohammad Rasoulof
DarstellerInnen: Misagh Zareh, Soheila Golestani, Mahsa Rostami, Setareh Maleki

Iman ist gerade zum Untersuchungsrichter am Revolutionsgericht in Teheran befördert worden, als nach dem Tod einer jungen Frau eine riesige Protestbewegung das Land ergreift. Obwohl die Demonstrationen zunehmen und der Staat mit immer härteren Maßnahmen durchgreift, entscheidet sich Iman für die Seite des Regimes und bringt damit das Gleichgewicht seiner Familie ins Wanken. Während der strenggläubige Familienvater mit der psychischen Belastung durch seinen neuen Job zu kämpfen hat, sind seine Töchter Rezvan und Sana von den Ereignissen schockiert und elektrisiert. Seine Frau Najmeh wiederum versucht verzweifelt, alle zusammenzuhalten. Dann stellt Iman fest, dass seine Dienstwaffe verschwunden ist, und er verdächtigt seine Familie…

Wegen Überlänge Eintritt 11, ermäßigt 10 Euro
Matinée am So. 2. Februar um 11.30 Uhr
Di. 4. und Mi. 5. Februar, jeweils um 17.30 Uhr


POL POT DANCING

Deutschland/Morwegen 2023, Farbe, 101 Min., FSK: ab 12
Regie: Enrique Sánchez Lansch

Im Königspalast von Kambodscha zieht die Startänzerin Chea Samy liebevoll den kleinen Bruder ihres Mannes auf, als wäre er ihr eigener Sohn, schickt ihn auf die besten Schulen und ermöglicht ihm ein Studium in Paris. Jahre später, als Zwangsarbeiterin unter der Herrschaft der Roten Khmer, erfährt sie, dass ihr Pflegesohn niemand anderes ist als der Diktator Pol Pot. Zwischen 1975 und 1979 wird unter seiner Führung geschätzt ein Viertel der kambodschanischen Bevölkerung ermordet, der klassische kambodschanische Tanz stand kurz vor dem Aussterben. Chea Samy überlebt jedoch und widmet sich der Ausbildung hunderter traumatisierter junger Mädchen zu Tänzerinnen. Sie bietet ihnen nicht nur eine Perspektive, sondern bewahrt eine tief in der Kultur verwurzelte Tradition vor dem Vergessen. Heute zählt dieser Tanz zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Der Tanz- und Historiendokumentarfilm POL POT DANCING von Erfolgsregisseur Enrique Sánchez Lansch (RYTHM IS IT!) erzählt auf verschiedenen zeitlichen Ebenen vom Werdegang und der Herrschaft Pol Pots, untrennbar verbunden mit dem klassischen kambodschanischen Tanz. Der Film kombiniert nie gesehenes Archivmaterial aus den 1920er bis 1990er Jahren, Originalinterviews und Choreografien, die die Geschichte Pol Pots nacherzählen, und geht auf Spurensuche bis in die Gegenwart.

„Zutiefst melancholisch, schön und gleichzeitig tragisch. Die Kunst dient als Schmerzlinderung für die größten offenen Wunden der Geschichte.“ (kinokult.de)

Di. 2. und Mi. 3. Februar, täglich um 16.30 Uhr


DIE LEISEN UND DIE GROSSEN TÖNE – En Fanfare

Frankreich 2024, Farbe, 103 Min., FSK: o. A.
Regie: Emmanuel Courcol
DarstellerInnen: Benjamin Lavernhe, Pierre Lottin, Sarah Suco, Jacques Bonnaffé

Thibaut ist ein berühmter Dirigent, der die Konzertsäle der ganzen Welt bereist. In der Mitte seines Lebens erfährt er, dass er adoptiert wurde und dass er einen jüngeren Bruder hat, Jimmy, der in einer Schulküche arbeitet und Posaune in der Blaskapelle einer Arbeiterstadt spielt. Die beiden Brüder könnten unterschiedlicher nicht sein. Nur in einer Sache sind sie sich einig: ihrer Liebe zur Musik. Thibaut will die Ungerechtigkeit ihres Schicksals ausgleichen, seinem Bruder die eine Chance geben, die er nie hatte: sein Talent zu entfalten, seinem Herzen zu folgen und mit dem kleinen Orchester einen nationalen Wettbewerb zu gewinnen. Jimmy beginnt von einem ganz anderen Leben zu träumen…

Ein Kino der Superlative hat Regisseur Emmanuel Courcol mit diesem Film geschaffen: eine Geschichte, die sowohl im Kleinen als auch im Großen, im Privaten wie im Politischen überwältigt, berührt und vor allem unterhält. Benjamin Lavernhe (BIRNENKUCHEN MIT LAVENDEL) und Pierre Lottin (EIN TRIUMPH) sind brillant in dieser großen filmischen Erzählung von zwei Männern, die Brüder werden, und erst dadurch die Welt verstehen.

Do. 6. bis Mo. 10. Februar täglich um 16.30 Uhr (Mo. in OmU)


KÖNIGE DES SOMMERS

Frankreich 2024, Farbe, 90 Min., FSK: ab 12
Regie: Louise Courvoisier
DarstellerInnen: Clément Faveau, Luna Garret, Mathis Bernard, Dimitry Baudry

Totone ist jung, temperamentvoll, unbekümmert. Seine Zeit verbringt er am liebsten mit seinen Kumpels, geht tanzen und flirten. Bis die Realität ihn einholt. Plötzlich muss er Verantwortung für seine kleine Schwester und den runtergekommenen, elterlichen Hof im französischen Jura übernehmen. Um für den Lebensunterhalt zu sorgen, schmiedet er einen Plan: Er will den besten Comté-Käse herstellen. Immerhin winken dem Jahrgangssieger außer einer Goldmedaille 30.000 Euro Preisgeld. Unterstützt wird Totone von seinen Freunden, seiner Schwester und von seiner großen Liebe Marie-Lise. Auch wenn die nicht immer ganz exakt in die fragwürdigen Methoden von Totone eingeweiht ist.
KÖNIGE DES SOMMERS ist eine hinreißende Komödie der französischen Regisseurin Louise Courvoisier. Ein Film über die Liebe, das Landleben in all seiner Schönheit, aber auch all seiner Rauheit. Ohne kitschige Überhöhung und mit großer Empathie für seine wunderbaren Charaktere, zeichnet KÖNIGE DES SOMMERS ein authentisches Bild vom Leben auf dem Land – und den Tücken, einen guten Käse herzustellen. Für ihren Debütfilm wurde Louise Courvoisier 2024 auf den Internationalen Filmfestspielen in Cannes mit dem den „Prix de la Jeunesse“ in der Reihe Un Certain Regard ausgezeichnet.
Selten schmeckt und riecht man das Landleben so intensiv wie in diesem Film. Danach hat wohl jeder Lust auf einen guten Comté! » filmstarts
In warme, natürliche Farben getaucht und begleitet von einem sanften, beschwingten Soundtrack, lebt KÖNIGE DES SOMMERS von der Liebe zu seinem Protagonisten, der sich genauso von seiner schelmischen, wie von seiner verletzlichen Seite zeigt » Screen Daily

Do. 6. bis Mi. 12. Februar, täglich um 18.30 Uhr (Do in OmU)


JUROR #2

USA 2024, Farbe, 114 Min., FSK: ab 12
Regie: Clint Eastwood

DarstellerInnen: Nicholas Hoult, J.K. Simmons, Kiefer Sutherland, Chris Messina, Gabriel Basso
Juror #2 folgt dem Familienvater Justin Kemp, der als Geschworener in einem aufsehenerregenden Mordprozess mit einem ernsten moralischen Dilemma zu kämpfen hat. Einem Dilemma, das er nutzen könnte, um das Urteil der Geschworenen zu beeinflussen… Clint Eastwood läuft zu alter Hochform auf und präsentiert ein packendes Justiz-Drama um Moral und Verantwortung, das seinen Figuren Ambivalenzen und Brüche zugesteht. Großes Schauspielkino, in dem Toni Collette als scharfsinnige Staatsanwältin auftrumpft. Ein erstklassiges Drama – die gelungene 41. Regiearbeit des einst coolsten Cowboys der Filmgeschichte!
Lifestyle-Autor Justin Kemp (Nicholas Hoult) steckt gerade inmitten der Vorbereitungen für die bald anstehende Familienerweiterung – seine Frau Allison (Zoey Deutch) ist im neunten Monat schwanger – als er zum Geschworenen in einem Mordprozess berufen wird. In diesem Prozess wird ein schreckliches Verbrechen verhandelt: Eigentlich sprechen alle Beweise gegen den Angeklagten, aber der Pflichtverteidiger Erik Resnick (Chris Messina) ist dennoch von der Unschuld seines Mandanten überzeugt. Für die Staatsanwältin Faith Killebrew (Toni Collette) ist die Sache klar. Im Laufe der Verhandlung kommt Justin ein schrecklicher Verdacht… Bei Gerichtsdramen lautet der schwere Schuldspruch gemeinhin: Langweiliges Kammerspiel. Es geht auch anders. Sidney Lumet gelang mit DIE ZWÖLF GESCHWORENEN ein Klassiker. In dieser Liga bewegt sich nun gleichfalls Clint Eastwood. 94 Jahre ist die Hollywood-Legende alt, vor drei Jahren sorgte seine vermeintliche Abschiedsvorstellung Cry Macho nicht für viel tamtam. Da legt der große Oscarpreisträger nach, und die Chancen auf einen krönenden Abschluss seiner Karriere stehen mit diesem existenziellen Drama um Schuld und Sühne, Moral und Verantwortung sehr viel besser. Ein bewegender Film für Herz und Kopf und ein starkes Plädoyer für klassisches Kino!

Do. 6. bis So. 9. Februar, täglich um 20.15 Uhr (So. in OmU)
Di. 11. und Mi. 12. Februar, jeweils um 16.15 Uhr


QUEER

Italien, USA 2024, Farbe, 134 Min., FSK: ab 16
Regie: Luca Guadagnino
DarstellerInnen: Daniel Craig, Drew Starkey, Jason Schwartzman, Lesley Manville

1950: William Lee, ein amerikanischer Expat in Mexiko-Stadt, verbringt seine Tage meist allein, mit nur wenigen Kontakten zur kleinen amerikanischen Gemeinde. Erst durch seine Begegnung mit Eugene Allerton, einem ehemaligen Soldaten, schöpft er Hoffnung, eine intime Beziehung aufbauen zu können.
„Fast schon traditionell wurde Luca Guadagnino in Venedig auch für seine jüngste Lovestory gefeiert. Beruhend auf dem gleichnamigen Roman von Kultautor William S. Burroughs gibt Ex-007 Daniel Craig (nicht zum ersten Mal!) den schwulen Helden. Als vermögender US-Amerikaner lebt er in den 1950er Jahren in Mexiko-Stadt. Dort verknallt er sich in den jungen, attraktiven Eugene. Gemeinsam reist das Paar nach Südamerika, um sich auf die Suche nach der halluzinogenen Pflanze Yage zu machen. Gekonnt kompromisslos erzählt, rigoros raffiniert inszeniert sowie grandios intensiv gespielt. Wieder ein Guadagnino mit Instant-Klassiker-Qualitäten. Beim Istanbul Filmfestival wurde die Aufführung verboten – gleichsam ein Ritterschlag durch homophobe Steinzeit-Funktionäre. Welcher Regisseur schafft das heutzutage noch!“ (programmkino.de)

Wegen Überlänge Eintritt 10, ermäßigt 9 Euro
Matinée So. 9. Februar um 12 Uhr
Mo. 10. bis Mi. 12. Februar, täglich um 20.15 Uhr (Mo. in OmU)


SEPTEMBER 5

Deurschland 2024, Farbe, 90 Min., FSK: ab 12
Regie: Tim Fehlbaum
DarstellerInnen: John Magaro, Ben Chaplin, Peter Sarsgard, Leonie Benesch

München, 5. September 1972, zehnter Wettkampftag der Olympischen Sommerspiele. Erstmals seit 1936 wieder in Deutschland, sollten es die „heiteren Spiele“ werden und der Welt das Bild eines neuen, liberalen Deutschlands vermitteln. Doch um 4.40 Uhr hört die Frühschicht des amerikanischen Senders ABC Schüsse aus dem nahe gelegenen Olympischen Dorf. Eine Gruppe palästinensischer Terroristen hat elf Mitglieder der israelischen Mannschaft als Geiseln genommen. Gegen den Widerstand der eigenen Nachrichtenabteilung berichtet das ABC-Sports-Team Live über die 21-stündige Geiselnahme.
Erzählt wird die Geschichte von Geoff, einem jungen, ehrgeizigen Producer, der sich bei seinem Chef, dem legendären Roone Arledge, beweisen will. Mit Hilfe der deutschen Dolmetscherin Marianne übernimmt Geoff unerwartet die Leitung der Live-Sendung. Während die Zeit drängt, widersprüchliche Gerüchte die Runde machen und das Leben der Geiseln auf dem Spiel steht, muss Geoff schwierige Entscheidungen treffen und sich mit seinem eigenen moralischen Kompass auseinandersetzen. Wie soll man über eine solche Situation berichten, wenn die Täter die mediale Aufmerksamkeit für ihre Zwecke nutzen?
„Ungewöhnlich ist SEPTEMBER 5 aus zweierlei Grund. Weil er mit dem Fokus auf die Arbeit amerikanischer Journalisten eine nicht-deutsche Perspektive einnimmt, aber auch, weil er ein deutscher Film von einem Schweizer Regisseur ist. Weil die Geschichte größer ist, als sie anmutet. Dies war der erste Terrorakt, der live im Fernsehen übertragen und von weltweit mehr als 900 Millionen Menschen gesehen wurde.“ (programmkino.de)

Do. 13. bis Mi. 19. Februar, täglich um 16.30 Uhr


MARIA

Italien, Deutschland, Chile, GB 2024, Farbe, 123 Min., FSK: ab 6
Regie: Pablo Larrain
DarstellerInnen: Angelina Jolie, Alba Rochwacher, Pierfrancesco Favino

Maria Callas ist die wohl größte Sopranistin aller Zeiten. Doch schon seit Jahren ist sie nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen worden. Trotz ihrer sich alle Mühe gebenden Köchin und ihres sie bestmöglich umsorgenden Butlers ernährt sich die Diva fast ausschließlich von Tabletten. Diese Stimmungsaufheller sorgen dafür, dass Maria Callas noch immer an ein unwahrscheinliches Comeback glaubt. Doch die Realität ist eine andere, denn am 16. September 1977 wird die völlig abgemagerte Sängerin tot auf dem Boden des Wohnzimmers ihres riesigen Pariser Apartments aufgefunden werden… (filmstarts.de)

„ …ein Tribut an Maria Callas, die hier von Angelina Jolie verkörpert wird. Larrain ist bereits zum dritten Mal mit einem großen Frauenporträt am Lido vertreten. 2016 holte sein Präsidenten-Ehefrau-Biopic JACKIE den Drehbuchpreis, 2021 rechnete er in SPENCER mit dem englischen Königshaus ab, und nun erzählt er aus dem tragischen Leben von Maria Callas. Dabei konzentriert er sich auf die letzte Woche ihres Lebens, wo sie tablettensüchtig und todkrank zusammen mit ihrem treuen Hauspersonal um ein Comeback kämpft.
In Rückblenden inszeniert er sie als Diva, wofür er mit Angelina Jolie eine kongeniale Darstellerin gefunden hat. Sie kann ihre Unnahbarkeit, Einsamkeit und Zerbrechlichkeit in jeder Szene fühlbar machen und zeigt die Operndiva als die vielleicht selbständigste Frau ihrer Zeit, der niemand sagt, was sie zu tun oder zu lassen hat. Trotzdem war sie vereinsamt und lebte in einem goldenen Käfig, den sie nur für ihre Bühnenauftritte verlassen konnte. Diese inszeniert Larrain in großartigen Rückblenden, mit betörenden Bildern von opulenten Kostümen und unvergessenen Bühnenauftritten, denen er geschickt neben der Stimme von Jolie die damaligen Originalaufnahmen beimischt, die diesen Film nicht nur zu einem Augen-, sondern auch zu einem Ohrenschmaus machen.“ (Kalle Somnitz und Anne Wotschke in programmkino.de)

Do. 13. bis Mi. 19. Februar, täglich um 18.15 Uhr (Do. in OmU)


UNIVERSAL LANGUAGE

Kanada 2024, Farbe, 89 Min., OmU, FSK: ab 6
Regie: Matthew Rankin
DarstellerInnen: Rojina Esmaeili, Saba Vahedyousefi, Mani Soleymanlou, Matthew Rankin, Pirouz Nemati

Um seine kranke Mutter wiederzusehen, verlässt der introvertierte Matthew Montreal, wo er gearbeitet hat, und kehrt in sein heimatliches Winnipeg zurück. Die Raum-Zeit scheint in dieser absurden und trockenen Komödie auf den Kopf gestellt: Seltsamerweise sprechen in der isolierten kanadischen Metropole alle Persisch. Und siehe da: Zwei Kinder begeben sich auf eine Kiarostami-ähnliche Suche, wobei vor allem Matthew gefordert ist. Eine Liebeserklärung an die iranische Kultur, aber auch eine Meditation über den seltsamen geografischen und mentalen Raum, den Kanada, dieser schwer fassbare Riese, darstellt.
„Autofiktion ist derzeit ein aktueller Trend nicht nur in der modernen Literatur, sondern auch im Kino. Seit Steven Spielberg in „Die Fablemans“ seine eigene Biographie mit einer erfundenen Familiengeschichte verknüpft hat, besinnen sich immer mehr Autorenfilmer auf die Möglichkeit, Autobiographisches und Fiktionales zu verbinden. Aber nicht jedem gelingt es so meisterlich wie Matthew Rankin in seiner versponnenen Arthouse-Komödie „Universal Language“, in der er nicht nur sein eigenes Leben, sondern auch seine Bewunderung für Wes Anderson und den poetischen Realismus des iranischen Kinos zu einem eigenen, sehr persönlichen und hochgradig unterhaltsamen Film-Cocktail zusammenmixt.“ (programmkino.de)
„Nicht, dass der junge kanadische Filmemacher Matthew Rankin Lybch kopieren würde, aber er trägt die Lynchsche Fackel eines ganz persönlichen Surrealismus sehr behutsam weiter… Staunenswert und wirklich lynchhaft ist vor allem wie Rankin hundert hinreißende Ideen in einen zusammenhängenden filmischen Erzählstrang webt ohne sich in Kleinteiligkeit zu verlieren. Un wie beim verstorbenen kalifornischen Meister fühlt man sich in diesem Traum-Kino wie auf Samt gebettet.“ (Daniel Kothenschulte in FR)

So. 16. bis Mi. 19. Februar, täglich um 20.30 Uhr


EMILIA PEREZ

Frankreich 2024, Farbe, 134 Min.
Regie: Jacques Audiard
DarstellerInnen:Zoe Saldaña, Karla Sofía Gascón, Selena Gomez

Die Anwältin Rita ist ein kleines Licht in einer großen Firma: überqualifiziert, aber unterrepräsentiert. Ihrer Intelligenz verdanken Drogendealer, Mörder und Kartellbosse die Freiheit. Im Blitzlichtgewitter sonnt sich hinterher ihr stets korrumpierbarer Chef. Eines Tages bietet sich ihr ein Ausweg: Kartellboss Manitas del Monte will mit ihrer Hilfe aus der Mafia-Welt aussteigen. Rita soll den Schlussstrich unter sein zweifelhaftes Lebenswerk ziehen, ein neues Leben für seine Frau Jessi und die Kinder organisieren und einen Plan umsetzen, den er seit Jahren im Verborgenen vorbereitet hat: sich voll und ganz in die Frau zu verwandeln, die er tief im Inneren schon immer war: EMILIA PÉREZ. Doch Manitas‘ Vergangenheit ist eine Geschichte, die nur ihren eigenen Regeln gehorcht, die wiederkehrt und sich mit aller Gewalt rächen wird.
Nichts weniger als eine einzigartige Kino-Offenbarung ist dieses epochale Meisterwerk mit grandioser Starbesetzung, das in Cannes mit gleich zwei Preisen ausgezeichnet wurde. Der mehrfach preisgekrönte Regisseur Jacques Audiard schreibt sich mit dieser formal revolutionären Geschichte über die absolute Freiheit der Selbsterfindung endgültig in die Geschichte ein. Eine grandiose Show voller Vitalität und Energie, die alle Sinne fesselt, in ihren Bann zieht und die Macht des Kinos so leidenschaftlich zelebriert wie noch nie.
Wegen Überlänge Eintritt 10, ermäßigt 9 Euro.

Do. 13. bis Sa. 15. Februar, täglich um 20.30 Uhr (Do. in OmU)


In Zusammenarbeit mit Forum für Völkerverständigung Lich

ANTIFA – SCHULTER AN SCHULTER, WO DER STAAT VERSAGT

Deutschland 2024, Farbe, 96 Min., FSK: ab 16
Ein Film von Marco Heinig und Steffen Maurer

Zum ersten Mal sprechen fünf Antifa-AktivistInnen ausführlich über die Hintergründe und Praktiken einer ungewöhnlich professionellen Bewegung, die der aufblühenden Neonaziszene im wiedervereinigten Deutschland nach 1989 entgegentrat.

In den 1990er und 2000er Jahren, im Schatten der rassistischen Pogrome, die das wiedervereinte Deutschland nach 1989 überrollten, entstand eine außergewöhnlich starke antifaschistische Bewegung. Die Antifa arbeitete auf vielen Feldern so professionell wie kaum eine andere selbstorganisierte Kraft der Neuzeit. Von militanten Aktionen über politische Bildung bis hin zur Ermittlungsarbeit – die Antifa hat es sich zur Aufgabe gemacht, dem erstarkenden Neofaschismus entgegenzutreten.

Fünf AktivistInnen sprechen zum ersten Mal öffentlich über ihre Aktivitäten und verschmelzen mit zahlreichen Schätzen aus dem Archiv zu einem intensiven Kinodokumentarfilm. Statt eines einfachen historischen Rückblicks legt der Film die Schichten frei, die den Mythos Antifa überlagern. Er gibt uns tiefe Einblicke in eine Form der politischen Arbeit, die zu heftigen Überreaktionen bei Staat und Bürgertum führte und doch immer notwendig war.

Der Film wirft einen kritischen Blick auf die Bewegung, ihre andauernde Relevanz und die enormen Herausforderungen der Gegenwart im Jahr 2024, in der erstmals eine rechtsextreme Partei Chancen auf Regierungsverantwortung in Deutschland erhält.

Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit Forum für Völkerverständigung Lich e.V. und anderen Initiativen gegen Rechtsruck. Im Anschluss an Film: Austausch und Vernetzung, Ausstellung „Neofaschismus in Deutschland“ (von VVN-BdA) und Faschismus-Quiz.

Matinée So. 16. Februar um 12 Uhr


VIKA!

Polen, Deutschland, Finnland 2024, Farbe, 74 Min.
Ein Dokumentarfilm von Agnieszka Zwiefka

Vika ist 84 und Djane. In den Clubs von Warschau regiert sie die Nacht. Ihr Alter? Nur eine Zahl. Zu Vikas Beats des Lebens zu tanzen, heißt sich zu befreien von den Einschränkungen, die die Gesellschaft und das Alter auferlegen. Ein Porträt über eine Frau, die das Leben bis zum letzten Moment feiert.
Sie weigert sich, alt zu werden und zu Hause zu sitzen. Stattdessen möchte sie das Leben feiern, sich selbst und die Musik genießen. Doch stellt sich die Frage, wie lange das so weitergehen kann.

Wenn sie auf ihr Leben zurückblickt, ist da ein vernünftiger Job, ihre Kinder und eine schwierige Kindheit. Gelebt hat sie nie nur für sich. Erst nach dem Eintritt in den Ruhestand begann sie, sich vollkommen neu zu erfinden und nur noch das zu tun, was sie leidenschaftlich erfüllt. Sie weigert sich, sich den Erwartungen anderer anzupassen und in eine Rolle zu schlüpfen, die ihr nicht gerecht wird. Das erste Mal in ihrem Leben lebt Vika nur für sich.

VIKA ist ein Film über den Wert des Lebens und die Reise der Selbstentdeckung. Er ermutigt dazu, die verschiedenen Wege, die das Leben bietet, zu reflektieren und dabei sich selbst treu zu bleiben.
“Ein feierliches und zugleich bewegendes Porträt” (The Film Verdict)
“Eine wahrlich einzigartige Persönlichkeit” (Kino-Zeit)
“Fulminantes Porträt einer 84-jährigen Djane” (Leipziger Volkszeitung)

Do. 20. bis So. 23. Februar, täglich um 16.30 Uhr


DER LEHRER, DER UNS DAS MEER VERSPRACH

El Maestro que Prometió el Mar

Spanien 2023, Farbe, 105 Min., FSK: ab 12
Regie: Patricia Font
DarstellerInnen: Enric Auquer, Laia Costa, Luisa Gavasa, Ramon Agirre

Spanien 1935: Der junge Lehrer Antoni Benaiges (Enric Auquer) übernimmt kurz vor Ausbruch des spanischen Bürgerkriegs die Grundschule eines kleinen, abgelegenen Dorfes in der Provinz Burgos. Dank seiner fortschrittlichen, antiautoritären Unterrichtsmethoden baut er schnell eine vertrauensvolle Beziehung zu seiner Klasse auf. Doch der freundschaftliche Umgang mit den Kindern wird von Eltern und Dorfvorstehern argwöhnisch beobachtet. Und dann gibt Benaiges seinen Schülern ein Versprechen: In den Sommerferien will er ihnen das Meer zeigen, das die Kinder noch nie gesehen haben. Bei den Eltern der Kinder stößt diese Idee auf große Skepsis… 75 Jahre später, im Jahr 2010, recherchiert Ariadna (Laia Costa, Titelrolle in VICTORIA), die Enkelin eines seiner damaligen Schüler, die bewegende Geschichte von Antoni Benaiges und entdeckt dabei, mit welch großen Widerständen dieser charismatische Mann zu kämpfen hatte.

„Ein Drama, das nicht nur bewegt, sondern aufrüttelt – und dennoch alles andere als rührselig… Die parallel erzählte, auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte von Antoni, der 1935 in einem verschlafenen spanischen Provinznest als fortschrittlich eingestellter Dorflehrer anfängt, und von Ariadna, die im Jahr 2010 auf die Suche nach ihrem verschwundenen Urgroßvater geht, ist nicht nur klug ausgedacht, sondern sie wird trotz des tragischen Hintergrunds durch den spanischen Bürgerkrieg mit viel Humor und Herzenswärme in unvergesslichen Bildern erzählt. Kurz und gut: ein Film, der sich ins Gedächtnis gräbt; ein Highlight gleich zu Beginn des Kinojahres.“ (programmkino.de)

Do. 20. bis So. 23. Februar, täglich um 18 Uhr (Do. in OmU)
Mo. 24. bis Mi. 26. Februar, täglich um 16.15 Uhr


BIRD

GB 2024, Farbe, 114 Min., FSK: ab 16
Regie: Andrea Arnold
DarstellerInnen: arry Keoghan, Franz Rogowski, Nykiya Adams

Bailey lebt mit ihrem Vater Bug in einem besetzten Haus in Kent, nahe London. Anstatt sich um Bailey zu kümmern, konzentriert sich Bug, wenn er nicht gerade zugekokst die Nächte durchfeiert, lieber auf seine neueste Geschäftsidee: Er will aus dem Sekret einer speziellen südamerikanischen Kröte eine halluzinogene Superdroge entwickeln und teuer verkaufen. Nachdem sie im Streit mal wieder von zu Hause abgehauen ist, trifft Bailey auf den sonderbaren Bird, der in Purzelbäumen und im Faltenrock wie aus dem Nichts auf sie zukommt. In einer Welt, in der sich niemand um sie kümmert, wird Bird zu Baileys engstem Vertrauten. Aber ist Bird wirklich der, als der er sich ausgibt?

Die gefeierte Regisseurin Andrea Arnold (FISH TANK, AMERICAN HONEY) erzählt in BIRD eine berührende und poetische Geschichte, die irgendwo zwischen Märchen und Drama einzuordnen ist. Herausragend besetzt mit Franz Rogowski (TRANSIT, PASSAGES) in der Titelrolle als Bird und Barry Keoghan (SALTBURN, THE BANSHEES OF INISHERIN, DUNKIRK) als Bug neben der Newcomerin Nykiya Adams.

Do. 20. bis So. 23. Februar, täglich um 20.15 Uhr (So. in OmU)
Mo. 24. bis Mi. 26. Februar, täglich um 18.15 Uhr


BETTER MAN – Die Robbie Williams Story

Australien/USA 2023, Farbe, 130 Min., FSK: ab 12
Regie: Michael Gracey
Darsteller: Robbie Williams, Jonno Davies, Steve Pemberton

Mit nur 15 Jahren wird der junge Robbie Williams ein Teil von Take That und katapultiert sich aus einfachsten Verhältnissen direkt in den Pop-Olymp. Doch seine einzigartige Weltkarriere wird zu einer emotionalen Achterbahnfahrt zwischen Erfolg, Selbstzweifeln, persönlichen Krisen und dem Kampf gegen die Drogensucht. Auf seinem kommerziellen Höhepunkt und kurz vor dem endgültigen Absturz steht Robbie vor der Entscheidung, ob er sich selbst zerstören oder sich seinen Dämonen stellen will …

Vom unsicheren Jungen aus Stoke-on-Trent zum gefeierten Pop-Star: Die Geschichte von Robbie Williams ist weltbekannt, wurde bislang aber weder fürs Kino noch so überbordend-originell wie in Michael Graceys Biopic BETTER MAN – DIE ROBBIE WILLIAMS STORY erzählt. Schon in seinem gefeierten Debüt GREATEST SHOWMAN (2018) verwob der Ausnahmeregisseur gekonnt Musicalelemente, Choreografien, visuelle Effekte und eine emotionale Geschichte zu einem mitreißenden Spektakel. In BETTER MAN lässt er Robbie die Geschichte seines Lebens im Rampenlicht selbst erzählen. Erfrischend anders, außergewöhnlich intim und, wie es sich für einen der erfolgreichsten Künstler auf diesem Planeten gehört, mit einem besonderen Twist: Gracey inszeniert Robbies Story so, wie der sie selbst sieht – durch die Augen eines Affen.

Wegen Überlänge Eintritt 10, ermäßigt 9 Euro
Matinée So. 23. Februar um 12 Uhr
Mo. 24. bis Mi. 26. Februar, täglich um 20.30 Uhr


WILLKOMMEN IN DEN BERGEN – Un mondo a parte

Italien 2024, Farbe, 113 Min.
Regie: Riccardo Milani
DarstellerInnen: Antonio Albanese, Virginia Raffaele, Elisa di Eusanio

Michele muss raus – raus aus dem römischen Großstadtdschungel und weg von der Grundschule, an der er seit über 20 Jahren unterrichtet und nichts mehr bewegen kann. Er träumt von einem neuen Glück im idyllischen 364 Seelendorf Rupe mitten im Nationalpark der Abruzzen. Dort soll er in einer sogenannten Multiklasse unterrichten: es gibt nur sieben Schülerinnen und Schüler, aber gleich drei Klassenstufen. Die größte Angst der 6 bis 10jährigen Kinder ist, dass ihre Schule geschlossen wird – ihr einziger Traum: eines Tages Influencer zu werden.

Michele fällt es schwer, sich an den Schnee und die eisige Kälte in den Bergen zu gewöhnen und seine römischen Gewohnheiten abzulegen. In der ebenso resoluten wie engagierten Agnese findet er eine verständnisvolle Kollegin. Mit ihrer Hilfe und dank der temperamentvollen Kinder schafft es der neue Lehrer sich allmählich einzugewöhnen. Alles scheint sich zum Guten zu wenden, als eine unangenehme Nachricht eintrifft: Die Schule soll für immer geschlossen werden, weil es nicht mehr genug Kinder gibt. Ein Schicksal, das viele ländliche Gemeinden teilen. Jetzt ist Einfallsreichtum gefragt! Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, um die Schule und damit auch die Zukunft des Dorfes zu retten. Da bringen die aktuellen TV-Nachrichten Michele auf eine clevere Idee…

Do. 27. Februar bis Mi. 5. März, täglich um 16.15 Uhr (Mo. in OmU)


HELDIN

Schweiz/Deutschland 2025, Farbe, 91 Min., FSK: ab 6
Regie: Petra Biondina Volpe
DarstellerInnen: Leonie Benesch, Sonja Riesen, Selma Adin

Krankenpflegerin Floria arbeitet mit viel Leidenschaft und Professionalität in der Chirurgie eines Schweizer Krankenhauses. Bei ihr sitzt jeder Handgriff, sie hat selbst in Stresssituationen immer ein offenes Ohr für ihre Patientinnen und Patienten und ist im Notfall sofort zur Stelle – idealerweise. Doch in der harten Realität ihres oft schwer kalkulierbaren Alltags sieht das meist anders aus. Als Floria an diesem Tag ihre Spätschicht antritt, ist auf der voll belegten, ohnehin chronisch unterbesetzten Station eine Pflegekraft ausgefallen. Trotz aller Hektik umsorgt Floria eine schwerkranke Mutter und einen alten Mann, der dringend auf seine Diagnose wartet, ebenso fürsorglich und routiniert wie den Privatpatienten mit all seinen Extrawürsten…

Nach ihrem grossen Erfolg mit DIE GÖTTLICHE ORDNUNG setzt sich Autorin und Regisseurin Petra Volpe in ihrem neuem neuen Film HELDIN intensiv mit dem Arbeitsalltag von Pflegefachkräften auseinander. Für die Hauptrolle konnte sie die Leonie Bensch gewinnen, die bereits in DAS LEHRERZIMMER eine große Heldin aus der Arbeitswelt darstellte.

Do. 27. Februar bis Mi. 5. März, täglich um 18.30 Uhr


PFAU – BIN ICH ECHT

Österreich 2024, Farbe, 105 Min., FSK: ab
Regie: Bernhard Wenger
DarstellerInnen: Albrecht Schuch, Anton Noori, Franz Richter, Salka Weber, Theresa Frostad Eggesbø, Maria Hofstätter

Matthias, Inhaber der Agentur „My Companion“, ist ein Meister seines Fachs. Benötigen Sie einen „kultivierten Freund“, um Ihre Bekannten zu beeindrucken? Einen „perfekten Sohn“ zum Herzeigen bei der 60er-Party? Oder vielleicht einfach einen Sparringspartner, um einen Ehekrach zu proben? Matthias ist Ihr Mann! Obwohl er sich darin auszeichnet, täglich jemand anderes zu sein, besteht die wahre Herausforderung für ihn darin, einfach er selbst zu sein. Als seine Freundin Sophia ihn wegen allumfassender Gefühllosigkeit allein im stylischen Domizil zurücklässt, muss Matthias in die Gänge kommen – und löst auf dem Weg zur Selbsterkenntnis eine Kettenreaktion von zunehmend absurdem Ausmaß aus.

„Auf die Alpenrepublik ist traditionell Verlass, wenn es um Gesellschaftssatiren der clever grotesken Art geht. Hier setzt bereits der verspielt verpeilte Titel den ersten Akzent. Die schräge Story erzählt von einem jungen Helden, der als Mann für gewisse Stunden den perfekten Bluff bietet: Ob als Vorzeige-Sohn für eine Geburtstagsparty. Oder als Kunst-Klugscheißer bei einer Snob-Party. Im Privatleben droht dem Überflieger derweil das Fiasko. Kaum gibt ihm seine Partnerin überraschend den Laufpass, kommt es zur großen Krise. Pfiffige Pointen, bitterböse Dialoge sowie ein spielfreudiger Albrecht Schuch sorgen für eine gelungene Satire der kurzweiligen Art, an der auch „Square“-Macher Ruben Östlund vermutlich seinen Spaß hätte.“ (programmkino.de)

Do. 27. Februar bis Mi. 5. März, täglich um 20.15 Uhr


Kinderkino

DIE SCHULE DER MAGISCHEN TIERE 3

Deutschland 2024, Farbe, 105 Min., FSK: o. A.
Regie: Sven Unterwaldt Jr.
DarstellerInnen: Emilia Maier, Loris Sichrovsky, Emilia Pieske, Luis Vorbach, Lilith Julie Johna, Leonard Conrads, Christina Große, Justus von Dohnányi

Ida möchte mit ihrer Klasse beim jährlichen Waldtag auftreten, um sich für den Schutz des lokalen Waldes einzusetzen. Sogar Helene ist dabei, da sie hofft, mit den Aufnahmen der Performance ihren Influencer-Kanal aufzubauen. Was niemand weiß: Helenes Familie steht kurz vor dem Bankrott und Helene braucht dringend Follower, um die drohende Pleite abzuwenden. Zusätzlich wird Helene durch die hohen Ansprüche ihres magischen Tiers, Kater Karajan aus Paris, unter Druck gesetzt, der sich ein Leben im puren Luxus vorstellt. Auch Silas, der beste Freund von Jo, erhält einen magischen Begleiter: Ihm wird das vegane Krokodil Rick zur Seite gestellt, das zwar furchteinflößend aussieht, aber insgeheim Angst hat, nicht mit dem tough wirkenden Silas mithalten zu können. Silas hat ein Auge auf Helene geworfen und glaubt, nur mit einem Designershirt eine Chance bei ihr zu haben. Um an Geld dafür zu kommen, erpresst er jüngere Schüler, wird dabei aber von Jo erwischt und zur Rede gestellt. Jo ist sowieso schon sauer, da Silas nicht bei den Proben für den Waldtag war und Silas ist eifersüchtig, dass Jo so viel Zeit mit Ida verbringt. Und dann sorgt auch noch Helene für zusätzliche Konflikte: Als sie erfährt, dass im Naturkundemuseum die Modenschau ihrer Ikone stattfinden soll, überredet sie die Museumsdirektorin, dass die Klasse dort als Showact auftreten darf. Doch die Modenschau findet ausgerechnet am selben Tag statt wie Idas Waldtag….

Freigegeben ohne Altersbeschränkung, empfohlen ab 7 Jahren.
Sa. 15. und So. 16. Februar, jeweils um 14.30 Uhr


WOODWALKERS

Deutschland/Österreich/Italien 2024, Farbe, 103 Min., FSK: ab 6
Regie: Damian John Harper
Darsteller: Lilli Falk,,Johan von Ehrlich, Sophie Lelenta, Oliver Masucci, Martina Gedeck, Hannah Herzsprung

Auf den ersten Blick sieht Carag aus wie ein ganz normaler Junge, doch hinter seinen leuchtenden Augen verbirgt sich ein unglaubliches Geheimnis: Carag ist ein Gestaltwandler. Als Berglöwe ist er in der Wildnis aufgewachsen und lebt nun in seiner Jungengestalt in der Menschenwelt. Erst als Carag in der Clearwater High aufgenommen wird, einem geheimen Internat für Woodwalker wie ihn, verspürt er ein Gefühl von Heimat. In Holly, einem frechen Rothörnchen, und Brandon, einem schüchternen Bison, findet er schnell Freunde. Und die kann Carag gut gebrauchen – denn die Welt der Woodwalker steckt voller Rätsel und Gefahren…

Freigegeben ab 6, empfohlen ab 10 Jahren.
Sa. 22. und So. 23. Januar, täglich um 14.30 Uhr


BERNARD BÄR: MISSION MARS

Deutschland 2023; Farbe; 96 Min., Animation, FSK: ab 6
Regie: Chao Wang

Um endlich vom Geheimdienst anerkannt zu werden, infiltriert BERNARD BÄR heimlich die
große Mars-Mission. Dabei erhält er unerwartet Unterstützung von dem stets hilfsbereiten,
wenn auch nicht immer hilfreichen, Roboter G13. Zusammen verfolgen sie ein ganz
besonderes Ziel: das gefährliche Mars-Monster „Big Orange“ gefangen zu nehmen. Aufgrund
seiner eher unkonventionellen Methoden freundet sich Bernard allerdings mit dem Monster an. Als Oberst Raymond und die anderen Monster-Fänger
plötzlich auch noch auf dem Mars auftauchen, entscheidet Bernard Bär, dass sie sich mit ihrem neu gewonnenen Freund verbünden. Gemeinsam begeben sie sich auf ein spannendes
Abenteuer, um nicht nur eine große Verschwörung aufzudecken, sondern auch das ganze Universum zu retten.
Der tollpatschige Eisbär Bernard gibt sich in BERNARD BÄR – MISSION MARS als Weltraumagent aus und gerät zusammen mit seinem Roboter-Kollegen von einer brenzligen Situation in die nächste. Neben rasanten Verfolgungsjagden geht es aber auch um Freundschaft und Mut und bietet so ein turbulentes Vergnügen für die ganze Familie.

Freigegeben ab 6, empfohlen ab 7 Jahren.
Sa. 1. und So. 2. Februar, jeweils um 14.30 Uhr


TONY, SHELLY UND DAS MAGISCHE LICHT

Ungarn/Tschechien/Slowakei 2023, Farbe, 80 Min., Animation, FSK: ab 6
Regie: Filip Pošivac

Tony besitzt eine außergewöhnliche Fähigkeit: Er leuchtet. In einem Haus, in dem ein Monster schlechte Stimmung und Dunkelheit verbreitet, ist dies jedoch keine einfache Gabe. Um ihn zu schützen, lassen seine Eltern ihn selten hinaus – das fühlt sich oft sehr bedrückend an. Doch mit Shellys Einzug, die mit ihrer Taschenlampe Fantasiewelten erschafft, verändert sich alles. Durch ihre Freundschaft lernt Tony, sich gegen die Dunkelheit zu behaupten.
Regisseur Filip Pošivač gelingt ein zauberhaftes Plädoyer für Vielfalt und Toleranz in unserer Gesellschaft. In der weltberühmten Tradition des tschechischen Puppenspiels und der Stop-Motion-Animation kreiert er ein Märchen, das mit handgemachten Puppen und fantasievollen Kulissen Jung und Alt einen Funken Licht schenkt.

Sa. 8. und So. 9. Februar, täglich um 15 Uhr


DIE DREI ??? und DER KARPATENHUND

Deutschland 2024, Farbe, 107 Min., FSK: ab 6
Regie: Tim Dünschede
DarstellerInnen: Julius Weckauf, Nevio Wendt, Levi Brandl, Ulrich Tukur, Sunnyi Melles, Florian Lukas, Jördis Triebel

Nachdem sie ihren letzten Fall in einem rumänischen Schloss erfolgreich gelöst haben, sind Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews als Detektiv-Trio DIE DREI ??? in Rocky Beach, Kalifornien, zu einigem Ruhm gelangt. Das Telefon in ihrer geheimen Zentrale auf dem Schrottplatz von Justus Onkel Titus und Tante Mathilda steht nicht mehr still. Dennoch lässt ein interessanter, neuer Fall erstmal auf sich warten. Denn die Jungs wollen keine verlorenen Plüschtiere und entlaufene Kater wiederfinden, sondern ihrer Leidenschaft für Mysterien und scheinbar unerklärliche Geheimnisse nachgehen. Endlich gibt es einen aufregenden Fall! In der Wohnung von Mr. Prentice geschehen rätselhafte Dinge. Laute Geräusche ertönen, Dinge vibrieren und Gegenstände bewegen sich. Und dann wird auch noch eine wertvolle Kristallskulptur gestohlen: der Karpatenhund. Die wenigen Spuren weisen Justus, Peter und Bob in verschiedene Richtungen – und machen alle Bewohner des Apartmentkomplexes zu Verdächtigen, besonders die kratzbürstige Hausverwalterin Evelyn Boogle.

Sa. 1. und So. 2. März, jeweils um 14:30 Uhr


FilmPreview BOLERO mit Live-Vorprogramm

Kino Traumstern | Sonntag, 02. März 2025 , 11:30 Uhr

Film: BOLERO
Frankreich 2024, Farbe, 121 Min., FSK: ab 6
Regie: Anne Fontaine
DarstellerInnen: Raphaël Personnaz, Doria Tillier, Jeanne Balibar, Emmanuelle Devos, Vincent Perez

Paris, die wilden Zwanziger. Die Choreografin Ida Rubinstein wählt Maurice Ravel aus, um die Musik für ihr nächstes Ballett zu komponieren. Sie wünscht sich etwas Kühnes und Sinnliches. Der berühmte und etablierte Ravel sieht sich zuerst nicht in der Lage, etwas zu schreiben. Indem er sich mit seinen alten Lieben und Misserfolgen auseinandersetzt und sich vom Alltag inspirieren lässt, bringt der Komponist seinen größten Erfolg hervor: den Boléro. BOLERO beleuchtet das Leben und den kreativen Schaffensprozess des französischen Komponisten Maurice Ravel, insbesondere die Entstehung des Boléro im Jahr 1928. Ein Werk, das ihm internationalen Ruhm einbrachte.

Alle 15 Minuten ist irgendwo auf der Welt der Bolero zu hören. Mit seinem gleichbleibenden, geradezu hypnotischen Rhythmus zählt das Werk zu den meistgespielten Orchesterstücken der Musikgeschichte. Doch wer war der Mann, der dieses zeitlose Meisterwerk erschaffen hat und was ist die Geschichte hinter der eingängigen Melodie, die bis heute Menschen auf der ganzen Welt fasziniert?

Der Film BOLERO erzählt von der Entstehung des gleichnamigen Ballett- und Orchesterstücks und wirft einen Blick auf das Leben und Schaffen seines Schöpfers: der französische Komponist Maurice Ravel. Am 7. März 2025 hätte er seinen 150. Geburtstag gefeiert, der Tag ab dem BOLERO bei uns im Kino läuft.

Das Kino Traumstern präsentiert den neuen Film BOLERO in einer Preview vor dem Bundesstart mit einer passenden Live-Tanzperformance im Vorprogramm in der Matinée am Sonntag, 2. März um 11.30 Uhr.

Beginn: 11:30 Uhr
Eintritt: 9 €
Eintritt ermäßigt: 8 €
Karten reservieren

Veranstalter: künstLich eV