
Liebe Kinofreundinnen, liebe Kinofreunde,
zu Jahresende möchten wir uns herzlich bedanken für euer Interesse und eure Anregungen zu unserer Programmgestaltung des zu Ende gehenden Jahres, das am Ende nochmal großartige Filme und einige sehr unterhaltsame Bühnenprogramme zu bieten hat. Der Dokumentarfilm ist mit drei sehr interessanten Titeln vertreten. Der Film GAUCHO GAUCHO ist für programmkino.de „eine Dokumentation, die die Größe der Leinwand durchaus braucht.“ In wunderschönen Schwarzweiß-Bildern zeigen uns Michael Dwecks und Gregory Kershaws die fragile, untergehende Welt argentinischer Cowboys. Die Dokumentation DAS GEHEIMNIS VON VELÁZQUEZ spürt der Genialität und den Echos des großen Malers nach. Und Lars Jessens Film JETZT. WOHIN. MEINE REISE MIT ROBERT HABECK blickt hinter die Kulissen des Wahlkampfs 2025 von Robert Habeck und dessen anschließenden Rückzug aus der Politik. In Anschluss an die Matinéevorstellung am 14. Dezember zeigen wir die Aufzeichnung des Premieren-Gesprächs mit Robert Habeck und Filmeacher Lars Jessen, moderiert von Cordula Stratmann.
Die Reihe der Filme von Wim Wenders anlässlich seines 80sten Geburtstags setzen wir fort mit DAS SALZ DER ERDE über Leben und Arbeit des weltberühmten Fotografen Sebastião Salgado.
Zum Jahresabschluss werden noch eine ganze Reihe großartiger Filme präsentiert, u. a. der in Cannes mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichneten SENTMANTAL VALUE von Joachim Trier oder der letzte Film von Wolfgang Becker (Goodbye Lenin) DER HELD VON BAHNHOF FRIEDRICHSTRASSE. Weitere herausragende, vielfach ausgezeichnete und sehr sehenswerte Titel dieses Programms sind DIE MY LOVE, ZWEITLAND, YES von Nadav Lapid, 15 LIEBESBEWEISE von Alice Douard, THE SECRET AGENT von Kleber Mendonça Filho, ausgezeichnet mit Preisen für den besten Hauptdarsteller und für die beste Regie sowie dem „Preis der Filmkritik“ (FIPRESCI) und dem Preis der unabhängigen Kinos CICAE. Ebenfalls möchten wir SORRY BABY, den Debütfim von Eva Victor und DIE JÜNGSTE TOCHTER von Hafsia Herzi wärmstens empfehlen.
Alle Beiträge des Programms für Dezember sind auf dieser Seite beschrieben und auch auf www.kino-traumstern.de zu finden. Informationen und Reservierungsmöglichkeiten für die Bühnenprogramme stehen bei www.kuenstlich-ev.de zur Verfügung.
Wir wünschen eine frohes Weihnachtsfest und einen entspannten Jahreswechsel und freuen uns auf euren Besuch.
Das Kino Traumstern macht an jedem Tag für euch Programm.
Bis bald im Kino
Hans, Edgar, Tobias und das Traumsternteam

Gießener Jazz Big Band präsentiert SANTA SOUL
Im Rahmen der Licher Kulturtage spielte die Gießener Jazz Big Band unter dem Titel „Soul Crush“ im Kino Traumstern ein, nicht nur vom Publikum, sondern auch von der Presse gefeiertes Konzert. Wegen der großen Nachfrage wurde am 25.6. das Programm nochmal aufgeführt. Zusammen mit der Sängerin Kerstin Lenk, dem Sänger Ron Scott sowie den Soul Ladies entführte die Band das Publikum in die große Zeit der Soul Ära der 60/70er Jahre. Beide Konzerte waren innerhalb weniger Tage ausverkauft, so dass viele nicht die Möglichkeit hatten, dieses besondere Konzert besuchen zu können.
In Anlehnung daran wird die GJBB am Mittwoch den 3.12. ein Weihnachtskonzert unter dem Motto
„Santa Soul“ geben. Neben den Highlights aus dem vorherigen Programm werden auch einige
Weihnachtslieder von der Bigband und deren Sänger/innen präsentiert werden.
Als Gastsänger konnte die Big Band Jürgen Hindemith (Sänger des Michael Buble Programms von 2023) sowie Carmen Nega von den Soul Ladies gewinnen. Santa Soul ist eine Hommage an die großen Soul Sänger der 60/70er Jahre wie Ottis Redding, Marvin Gaye, Aretha Franklin, Diana Ross uvm. Ergänzt wird das Programm mit Weihnachtsliedern im Stile von Frank Sinatra, Dean Martin, Natalie Cole und Michael Bublé.
Eintritt 20, ermäßigt 15 Euro, Vorverkauf im Kino Traumstern
Reservierung und Infos bei www.kuenstlich-ev.de
Am Mi. 3. Dezember um 19.30

Theater Traumstern spielt:
Nachts im Küchenschrank
Premiere des neuen Stücks
Es geht um den armen Kuckuck, dem der Mülleimer droht, weil er seine Stimme verloren hat. Mithilfe seiner Freunde Herr Salz, Frau Pfeffer und dem Lebkuchenmann möchte er sich Honig für den Hals besorgen. Dieser wird allerdings bewacht vom Teebeutel, dem Schrecken des Küchenschranks. Und als wäre das noch nicht genug, machen auch noch Flitsch Gamasche und seine Mafiamäuse Jagd auf die Gruppe, denn sie wollen nichts lieber, als den Lebkuchenmann aufzufressen…
Eintritt: 6,00 €
Karten reservieren unter www.kuenstlich-ev.de
Samstag, 06. Dezember 2025 , 14:30 Uhr
Sonntag, 07. Dezember 2025 , 11:30 Uhr

Pit Knorr und die Eiligen Drei Könige – ERNA, DER BAUM NADELT
Komische Texte und Kammermusik-Heavy-Metal.
Ein Adventsabend der besonderen Art mit Texten von Robert Gernhardt, Bernd Eilert und Pit Knorr.
Unglaublich! Völlig unerwartet werden Schorsch und Erna Breitlinger zu Zeugen eines schrecklichen Unglücks: Der Baum beginnt zu nadeln. Schorsch und Erna sind fassungslos, ein dramatisches Schauspiel nimmt seinen Lauf. Pit Knorr, Autor der Neuen Frankfurter Schule, Mitbegründer der Satirezeitschrift TITANIC und Texter von Otto Waalkes liest den Kult-Sketch „Erna, der Baum nadelt!“ und andere Highlights aus dem Weihnachtsfundus des Autorentrios Robert Gerhardt/ Bernd Eilert/ Pit Knorr.
Von weihnachtlicher Musik oder fetzigem Blues und Rock häufig unterbrochen, herrlich umrahmt und heiter in den Hintergrund gespielt wird er dabei von den Stars der Frankfurter Musikszene Ali Neander (Gitarre ), Markus Neumeyer (Piano) und Frank Wolff . Sie sind die wahren Crossover-Engel zwischen E- und U-Musik und die eiligen drei Könige des Abends.
„Die hatten zwar weder Myhrre noch Weihrauch und Gold zu verschenken, dafür aber hinreißend vorgetragene Kompositionen von Bach, den Stones, Nirwana und anderen …“ (Frankfurter Neue Presse)
Eintritt 25, ermäßigt 22 Euro, VVK an der Kinokasse
Reservierungen bei www.kuenstLich-ev.de
Do. 11. Dezember um 19.30 Uhr

Musikcomedy – Trio Bittersüß präsentiert
BITTERSÜSSE BESCHERUNG
Weihnachten – das Fest der Liebe, der Lichter und… der ganz besonderen Missgeschicke!
Zwischen festlich glänzenden Tannenbäumen und der Werbung, die uns die perfekte Feier verkauft, ist die Realität der Feiertage oft ganz anders: Panikattacken beim Geschenkekauf, endlose Dauerbeschallung mit Adventsliedern, zusätzliche Pfunde durch Plätzchenexzesse, Beziehungsdramen, schiefe Blockflötentöne und ein Fest, das im Chaos versinkt.
„Bittersüße Bescherung“ – Weihnachten ohne Zuckerguss ist für alle, die das Fest lieben, die es nur mit Ironie ertragen und erst recht für die, die es überleben müssen! Ganz nach dem Motto: Weihnachten ist erst perfekt, wenn’s schiefgeht.
Im ihrem großartigen Musikcomedy- Programm deckt das Trio auf, was wirklich „unter dem Baum“ liegt: überhöhte Erwartungen, große und kleine Weihnachtskatastrophen und jede Menge toff zum Lachen. Mit Herz, Humor, einer Prise weihnachtlicher Melancholie und jeder Menge Hits. Und garantiert ohne Lametta-Filter.
Eintritt 25, ermäßigt 22 Euro, VVK im Kino Traumstern
Reservierungen bei www.kunstlich-ev.de
Live im Traumstern am Do. 18. Dezember um 19.30 Uhr

DIE MY LOVE
GB/USA 2025, Farbe, 119 Min., FSK: ab 16
Regie: Lynne Ramsay
mit Jennifer Lawrence, Robert Pattinson, LaKeith Stanfield, Nick Nolte, Sissy Spacek
DIE MY LOVE ist das Porträt einer Frau, die, abgeschottet im ländlichen Amerika, in Liebe und Wahnsinn versinkt. Die Schriftstellerin und junge Mutter Grace verliert allmählich den Verstand. Eingeschlossen in einem alten Haus in Montana verhält sie sich zunehmend nervös und unberechenbar, was ihren Partner Jackson immer beunruhigter und hilfloser zurücklässt. Lynne Ramsay über DIE MY LOVE: „Im Kern dieser Geschichte geht es um die Komplexität der Liebe und welche Formen sie im Laufe der Zeit annehmen kann. Ich wollte den Film geerdet, menschlich, spontan und stellenweise auch humorvoll gestalten. Dabei ging es mir darum, unscheinbare Momente einzufangen, die dennoch eine tiefe Bedeutung tragen. Dieser Film ist für alle, die jemals in einer Beziehung waren – denn Verletzlichkeit birgt sowohl Schmerz als auch Schönheit.“
„… wirkt DIE MY LOVE jedoch bei allem Exzess wie ein sensibler, zunehmend tragischer Blick auf eine Frau am Rande des Nervenzusammenbruchs, die sich mit allem was sie hat, den von Männern gemachten Konventionen widersetzt. Dass es am Ende Lynne Ramsay selbst ist, die eine wunderbar sanfte Version des legendären Joy Divison Songs „Love will tear us apart“ singt, bringt die Intentionen dieses oft anstrengenden, aber ebenso mitreißenden Films schließlich auf den Punkt.“ (Michael Meyns auf progarmmkino.de)
Do. 27. November bis Di. 2. Dezember, täglich um 20.15 Uhr (Di. in OmU)

DAS GEHEIMNIS VON VELAZQUEZ – L’énigme Velázquez
Frankreich 2025, Farbe, 88 Min., FSK: o. A.
Regie: Stephane Sorlat
Édouard Manet pries ihn als „Maler aller Maler“, Salvador Dalí nannte ihn den „Ruhm Spaniens“ und Pablo Picasso widmete seinem „großen Idol“ eine eigene Gemäldereihe – aber wer war Diego Velázquez (1599-1660) wirklich? Mit „Die Hoffräulein“ schuf der Hofmaler des spanischen Königs eines der einflussreichsten Gemälde aller Zeiten, malte Porträts der royalen Familie, des Papstes, aber auch des einfachen Volkes und hinterließ ein über 200 Gemälde umfassendes Lebenswerk. Trotz dieser Prominenz bleibt Vieles um Velázquez bis heute nebulös. Woher stammt seine unerreichte Beherrschung von Licht und Schatten, die seinen barocken Porträts subtile Töne und eine lebendige Atmosphäre gibt, und die erst ein Jahrhundert später im Impressionismus salonfähig wurde? Wie verlieh er seinen Porträts diesen beispiellosen Realismus?
DAS GEHEIMNIS VON VELÁZQUEZ spürt den Echos eines genialen Malers nach, die in unzähligen Werken weltberühmter Künstler widerhallen und bis heute Rätsel aufgeben. Eine einzigartige Kinoreise durch 400 Jahre lebendiger Kunstgeschichte.
Fr. 28. bis So. 30. November, täglich um 18.30 Uhr
Mo. 1. und Di. 2. Dezember, jeweils um 16.30 Uhr

GAUCHO GAUCHO
USA/Argentinien 2024, 85 Minuten, OmU, FSK: o. A.
Regie: Michael Dwecks & Gregory Kershaws
mit Guada Gonza, Mario Choque, Alcira Gutierrez, Lelo Carrizo u.v.a.
In den kargen Landschaften der Region Salta im Nordwesten Argentiniens tauchen der Fotograf und Maler Michael Dweck und der Kameramann Gregory Kershaw in ihrem berückend schönen Film GAUCHO GAUCHO in das Leben einer Gaucho-Gemeinschaft ein: Viehhüterfamilien, die uralte Traditionen im Angesicht einer hochtechnisierten Gegenwart am Leben halten. In atemberaubenden schwarz-weiß Bildern beobachten die Regisseure subtil Menschen, die seit Jahrhunderten eine von großer Intuition und Einfühlsamkeit geprägte Verbindung zu ihrer Umwelt, ihren Tieren und ihrem Land haben. In einem Format, das die Regisseure als „Beautiscope“ – Schönheit kombiniert mit Cinemascope – bezeichnen, wird in GAUCHO GAUCHO eine fragile, untergehende Welt beobachtet.
“ …eine treffende visuelle Darstellung der engen Verwandtschaft zwischen Mensch, Tier und Landschaft, die die argentinische Cowboy-Gemeinschaft ausmacht. In einer perfekt komponierten Einstellung nach der anderen gibt Michael Dwecks und Gregory Kershaws liebevoller, bildgewaltiger Dokumentarfilm ihnen reichlich Raum, sich zu verbinden und zu verschmelzen.“ (Variety)
Mo. 1. und Di. 2. Dezember, jeweils um 18.30 Uhr

AMRUM
Deutschland 2025, Farbe, 93 in., FSK: ab 12
Regie: Fatih Akin
Mit Diane Kruger, Laura Tonke, Jasper Billerbeck, Detlev Buck, Lisa Hagmeister, Matthias Schweighöfer
Amrum, Frühjahr 1945. Seehundjagd, Fischen bei Nacht, Schuften auf dem Acker, nichts ist zu gefährlich oder zu mühsam für den 12-jährigen Nanning, um seiner Mutter in den letzten Kriegstagen zu helfen, die Familie zu ernähren. Mit dem ersehnten Frieden kommen allerdings völlig neue Konflikte, und Nanning muss lernen, seinen eigenen Weg zu finden.
„Ein Hark Bohm Film von Fatih Akin“ heißt es im Vorspann von AMRUM, einem in vielerlei Hinsicht ungewöhnlichen Projekt für den Hamburger Regisseur, der mit wildem, oft exzessivem Kino bekannt wurde, zuletzt einem Gangster-Rapper ein Denkmal setzte und sich nun, basierend auf den Erinnerungen seines Mentors und Freundes Hark Bohm, in die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs begibt und mit kindlichem Blick vom Ende der Unschuld erzählt. (programmkino.de)
Do. 4. bis So. 7. Dezember, täglich um 16.15 Uhr

SENTIMENTAL VALUE
Norwegen; Frankreich, Deutschland 2025, Farbe, 135 Min., FSK: ab 12
Regie: Joachim Trier
mit Renate Reinsve, Stellan Skarsgård, Inga Ibsdotter Lilleaas, Elle Fanning
Nora und Agnes verbindet eine komplexe Beziehung zu ihrem Vater, der seine Arbeit stets über die Familie stellte. Nun steht Gustav nach Jahren der Funkstille plötzlich wieder vor der Tür – mit einem charmanten Grinsen und dem emotionalen Gepäck eines halben Lebens. Augenblicklich geraten alte Familiendynamiken ins Rollen. Und nach und nach wird deutlich, dass sich Vater und Töchter ähnlicher sind, als sie glaubten. Vielleicht ist es doch nicht zu spät für einen Neuanfang?
Nach DER SCHLIMMSTE MENSCH DER WELT gelingt Joachim Trier ein vielschichtiges Meisterwerk über Beziehungen und Gefühle, die nur schwer in Worte gefasst werden können. Getragen von dem großartigen Ensemble um Renate Reinsve, Stellan Skarsgård, Elle Fanning und Inga Ibsdotter Lilleaas erzählt SENTIMENTAL VALUE mit großer Leichtigkeit und viel Humor die Geschichte einer Familie, die noch lange im Kopf und im Herzen bleibt. Bei den Filmfestspielen von Cannes begeisterte SENTIMENTAL VALUE Publikum wie Kritiker gleichermaßen und wurde schließlich mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet.
„Weder Bergman noch Ibsen sind weit, wenn man als Regisseur aus dem europäischen Norden ein Film über schwierige Familienverhältnisse dreht. So überrascht es nicht, dass der norwegische Regisseur Joachim Trier in seinem neuen Film „Sentimental Value“ auf beide bezieht, am deutlichsten im Namen der Hauptfigur Nora, einer Frau, die im Laufe des lose strukturierten Dramas ihr Verhältnis zum lange abwesenden Vater auf den Prüfstand stellt.“ (programmkino.de)
Wegen Überlnge Eintritt 10, ermäßigt 9 Euro
Do. 4. bis Mi. 10. Dezember, täglich um 18 Uhr (Mi. in OmU)
Fr. 12. bis Mo. 15. Dezember, täglich um 16 Uhr

ZWEITLAND
Deutschland/Osterreich 2025, Farbe, 113 Min., FSK: ab 12
Regie: Michael Kofler
mit Thomas Prenn, Aenne Schwarz, Laurence Rupp, Francesco Acquaroli
Südtirol, 1961. Die norditalienische Region wird durch eine Serie von separatistischen Bombenanschlägen erschüttert. Während der junge Bauernsohn Paul der Perspektivlosigkeit seines Dorfes entkommen und Malerei studieren will, kämpft sein älterer Bruder Anton kompromisslos für den Schutz der deutschsprachigen Minderheit – notfalls mit Gewalt. Nachdem Anton als einer der Attentäter enttarnt wird, flieht er und lässt Hof und Familie zurück. Widerwillig verschiebt Paul seine eigenen Pläne, um Antons Frau Anna und ihren kleinen Sohn zu unterstützen. Während die Lage eskaliert und die italienische Polizei hart durchgreift, beginnt Anna sich zunehmend gegen die patriarchalen Strukturen ihres Umfelds zu wehren. Paul hingegen muss sich entscheiden – zwischen familiärer Loyalität und persönlicher Selbstverwirklichung.
„Anfang Juli 2025 musste die italienische Post zwei Sonderbriefmarken mit Motiven aus Südtirol aus dem Verkehr ziehen. Der Grund: Anders als es das Gesetz in der zweisprachigen, autonomen Provinz in den Alpen vorsieht, fehlte auf ihnen der deutsche Text. Bezeichnungen waren lediglich auf Italienisch zu finden. Die juristisch verankerte Gleichberechtigung beider Sprachgruppen ist keine Selbstverständlichkeit, wie ein Blick in die Geschichte zeigt. Die von der faschistischen Regierung vorangetriebene Italianisierung Südtirols kam auch nach dem Ende Mussolinis nicht zum Erliegen. Deutschsprachige Bürger wurden weiterhin benachteiligt, was einige Aktivisten ab den späten 1950er-Jahren veranlasste, einen gewaltsamen Freiheitskampf gegen Rom zu führen. Eben dieses hierzulande wenig bekannte, spannungsreiche Kapitel beleuchtet der selbst aus Südtirol stammende Michael Kofler in seinem Spielfilmdebüt ZWEITLAND auf erhellend-intensive Weise.“ (programmkino.de)
Do. 4. bis So. 7. Dezember, täglich um 20.30 Uhr
Mo. 8. bis Mi. 10. Dezember, täglich um 16 Uhr

YES
Deutschland/Frankreich/Israel/Zypern 2025, Farbe,150 Min., OmU, FSK ab 16
Regie und Buch: Nadav Lapid
mit Ariel Bronz, Efrat Dor, Naama Preis, Alexey Serebryakov, Sharon Alexander, Pablo Pillaud Vivien, Idit Teperson, Shira Shaish
Tel Aviv nach dem Massaker des 7. Oktobers: Der Musiker Y. und seine Partnerin, die Tänzerin Yasmine, unterhalten als sexy Partyclowns mit grellen Performances eine dekadente israelische Oberschicht. Die beiden träumen davon, ihr prekäres Leben hinter sich zu lassen und allein durch ihre Talente zu Wohlstand zu kommen. Als Y. von einem russischen Oligarchen den Auftrag erhält, eine blutige Hymne auf den Krieg Israels gegen die Palästinenser*innen zu schreiben, verändert sich das Leben des Paares radikal: Während über die Bildschirme Nachrichten vom Grauen in Gaza flimmern und sich die Straßen Tel Avivs mit nationalistischer Propaganda füllen, werden Y. und Yasmine mit den Grundlagen ihres moralischen Koordinatensystems konfrontiert.
Nadav Lapid ist, seitdem sein Film SYNONYMES den Goldenen Bären der Berlinale gewonnen hat, der weltweit sichtbarste israelische Filmemacher. Zügellos und bissig zeigt er in YES sein Heimatland als Nation zwischen Dekadenz und Zerstörung, Hoffnung und Resignation. Zu Recht gilt Lapids mit Brutalität und Zärtlichkeit erzählte Satire auf eine von Krieg und Terror zerrissene Gesellschaft als Israels umstrittenster Film des Jahres.
„Mit seinen Filmen hält der israelische Regisseur Nadav Lapid der Gesellschaft Israels und den Politikern seines Landes seit jeher den Spiegel vor. In seiner fünften abendfüllenden Regiearbeit YES macht er dies radikaler und unnachgiebiger als je zuvor. Er kreiert einen exzessiven, fast reizüberflutenden Mix aus Musik, Bildern, Party-Ekstase, Tabubrüchen und stilisierter Coolness – hin und wieder durchbrochen von stillen, poetischen Momenten der Nachdenklichkeit. Die Mischung aus Satire, Drama und Selbstfindungstrip zeigt Menschen, die sich betäuben müssen, um die Realität und das Gefühl der allgegenwärtigen Bedrohung aushalten zu können.“ (programmkino.de)
Wegen Überlänge Eintritt 11 Euro, ermäßigt 10 Euro
Mo. 8. bis Mi. 10. Dezember, täglich um 20.30 Uhr (Mo. in OmU)

DER HELD VOM BAHNHOF FRIEDRICHSTRASSE
Deutschland 2025, Farbe, 113 Min: FSK: ab 6
Regie: Wolfgang Becker
mit Charly Hübner, Christiane Paul, Leon Ullrich
Der Film erzählt die Geschichte vom kurz vor der Pleite stehenden Berliner Videothekenbesitzer Micha Hartung, der ungewollt zum gesamtdeutschen Helden wird: Als ihn zum 30. Jahrestag des Mauerfalls ein Journalist zum Drahtzieher der größten Massenflucht der DDR stilisiert, steht sein Leben plötzlich Kopf. Als Hochstapler wider Willen verstrickt sich Micha in einem Gestrüpp aus Halbwahrheiten und handfesten Lügen. Und als das fragile Kartenhaus der Geschichte um ihn herum einzustürzen droht und sein Leben so richtig im Chaos versinkt, trifft er Paula. Dass eine erfolgreiche, kluge und witzige Frau wie sie sich für einen Mann wie ihn interessieren könnte, hätte Micha nicht für möglich gehalten. Doch die sich anbahnende Liebesgeschichte wird von der Lüge überschattet.
Eine herzenswarme Komödie über Geschichte als Mythos, die Tücken Deutscher Erinnerungskultur und das Leben als Spiel des Erinnerns, Vergessens und Erfindens. Ein vergnügliches Lehrstück über die Hierarchie der Geschichtsschreibung und ein Film über die Kraft des Geschichtenerzählens.
Am 12. Dezember 2024 ist Regisseur Wolfgang Becker kurz nach Ende der Dreharbeiten verstorben. Mit dem Kinostart genau ein Jahr nach seinem Tod wird Regisseur Wolfgang Becker, der mit „Good Bye, Lenin!“ Kinogeschichte geschrieben hat, nochmal gewürdigt. Seinen letzten Films, DER HELD VOM BAHNHOF FRIEDRICHSTRASSE, haben seine künstlerischen Wegbegleiter, Regisseur Achim von Borries und Produzent Stefan Arndt, in Wolfgang Beckers Sinne zu Ende gebracht.
Fr. 12. bis Mi. 17. Dezember, täglich um 18.30 Uhr
Fr. 19. bis Di. 23. Dezember, täglich um 16.30 Uhr

15 LIEBESBEWEISE – Des preuves d`amour
Frankreich 2025, Farbe, 97 Min., FSK: ab 12
Regie und Buch: Alice Douard
mit Ella Rumpf, Monia Chokri, Noémie Lvovsky, Emy Juretzko, Julien Gaspar-Oliveri, Jeanne Herry
Eine erfrischend andere Geschichte über das Elternwerden – treibend, urkomisch und brillant gespielt.
Paris, 2014. Die Tontechnikerin und DJ Céline erwartet ihr erstes Kind – doch schwanger ist sie nicht. In wenigen Monaten wird ihre Frau Nadia eine Tochter zur Welt bringen. Während Nadia zwischen Übelkeit und Atemnot im zahnärztlichen Notdienst arbeitet, übt Céline das Babyhandling an den Kindern eines Kollegen. Dieses Chaos soll bald ihr Alltag werden? Trotz der „Ehe für alle“ muss Céline dem Staat mit 15 persönlichen Briefen aus dem Freundes- und Familienkreis beweisen, dass sie ihr Kind liebt und ihrer Rolle gewachsen ist. Als Pionierin muss sie ihren Platz vor dem Gesetz und in den Augen der anderen erst erkämpfen – und zugleich Frieden schließen mit ihrer Mutter, die stets ihren eigenen Weg ging. Eine erfrischend andere Geschichte über das Elternwerden – treibend, urkomisch und brillant gespielt.
„In der Tragikomödie „15 Liebesbeweise“ zeigt Regie-Debütantin Alice Douard den von bleierner, lähmender Bürokratie geprägten Adoptionsprozess, den gleichgeschlechtliche Paare in Frankreich über sich ergehen lassen müssen. Dennoch bleibt zwischen all den Verpflichtungen und juristischen Vorgaben noch genug Zeit für Vorfreude, Unbeschwertheit – und Liebe. „15 Liebesbeweise“ ist ein mit Humor und Herz inszenierter Film, erfrischend unangepasst und herausragend gespielt.“ (programmkino.de)
Fr. 12. bis Mi. 17. Dezember, täglich um 20.30 Uhr (Mi. in OmU)

JETZT. WOHIN. MEINE REISE MIT ROBERT HABECK
Deutschland 2025, Farbe, 90 Min.
Regie: Lars Jessen
JETZT. WOHIN. Meine Reise mit Robert Habeck ist ein sehr persönlicher Dokumentarfilm von Lars Jessen. Der Film blickt hinter die Kulissen des Wahlkampfs 2025 von Robert Habeck – einer Kampagne, die mit großen Erwartungen beginnt und mit deutlichen Einbußen für die GRÜNEN endet. Danach zieht sich Habeck aus der Politik zurück. Kaum ein deutscher Politiker hat in den letzten Jahren mehr Emotionen ausgelöst: Für die einen ist er Hoffnungsträger, für die anderen Projektionsfläche all dessen, was sie an der Gegenwart ablehnen.
Lars Jessen – Filmemacher, Freund, Berater und langjähriger Weggefährte – sucht Antworten: Warum ist es so gekommen? Was ist schiefgelaufen und wie kann progressive Politik in Zeiten von Populismus wieder gelingen?
Auf seiner Suche spricht Jessen mit Menschen, die ihn selbst in den zurück liegenden Jahren begleitet haben: mit Neuro- und Kommunikationswissenschaftler:innen, Denker:innen, Erzähler:innen, Schauspieler:innen, Moderator:innen und Journalist:innen. Darunter Luisa Neubauer, Tobias Krell, Markus Lanz, Jan „Monchi“ Gorkow, Charly Hübner, Maja Göpel, Daniel Günther, Samira El Ouassil, Friedemann Karig, Christian Stöcker, Arun Chaudhary, sowie mit Menschen aus Habecks Politik- und Schulzeit.
Mit einem online Filmgespräch mit Robert Habeck und Lars Jessen moderiert von Cordula Stratmann
im Anschluss an die Matinée-Vorstellung am So. 14. Dezember um 11.30 Uhr
Der Film läuft zudem Di. 16. und Mi. 17. Dezember, jeweils um 16.30 Uhr

SORRY, BABY
USA 2025, Farbe, 104 Min.
Regie: Eva Victor
mit Eva Victor, Naomi Ackie, Lucas Hedges
Agnes, eine junge Literaturprofessorin in Neuengland, wird nach einem traumatischen Erlebnis aus der Bahn geworfen. Während ihr Umfeld zur Tagesordnung übergeht, kämpft sie mit dem Gefühl, festzustecken. In fünf Kapiteln und über mehrere Jahre hinweg begleitet der Film ihren Weg zurück zu sich selbst – getragen von scharfem Humor und der bedingungslosen Unterstützung ihrer besten Freundin. In ruhigen Bildern und mit feinem Gespür für Zwischentöne erzählt SORRY, BABY von den unsichtbaren Spuren eines Traumas, der Kraft weiblicher Freundschaft und der Schwierigkeit, sich selbst wiederzufinden.
SORRY, BABY ist das kraftvolle Spielfilmdebüt von Eva Victor – eine kluge und zärtliche Geschichte über Heilung, Freundschaft und stille Selbstbehauptung. Vielfach ausgezeichnet (u.a. Waldo Salt Drehbuchpreis beim Sundance Film Festival 2025), markiert der Film den Auftakt einer neuen Stimme im zeitgenössischen US-Independent-Kino – mit feinem Gespür für leise Momente, scharfem Humor und voller erzählerischer Klarheit.
Fr. 19. bis Di. 23. Dezember, täglich um 18.30 Uhr (Di. in OmU)
Matinée am So. 21. Dezember um 12 Uhr
und am Mi. 24. Dezember um 19.30 Uhr

THE SECRET AGENT
Brasilien, Frankreich, Deutschland, Niederlande 2025, Farbe, 158 Min., FSK ab 16
Regie und Buch: Kleber Mendonça Filho
mit Wagner Moura, Maria Fernanda Cândido, Gabriel Leone, Udo Kier, Alice Carvalho
Brasilien 1977: Während der ausgelassenen Karnevalswoche kehrt Marcelo, ein Mann Mitte vierzig, von São Paulo in die Küstenstadt Recife zurück. Dort hofft er, seinen Sohn wiederzusehen. Doch seine Ankunft bleibt nicht unbemerkt – zwischen feiernden Menschenmengen und allgegenwärtiger Gewalt gerät Marcelo in ein immer dichter werdendes Netz aus Überwachung, Korruption und Misstrauen, aus dem es kein Entkommen gibt. Was als persönliche Reise beginnt, entwickelt sich zu einem gefährlichen Spiel im Schatten der Militärdiktatur.
THE SECRET AGENT feierte seine Weltpremiere im Wettbewerb von Cannes und wurde dort mit Preisen für den besten Hauptdarsteller und für die beste Regie sowie dem „Preis der Filmkritik“ (FIPRESCI) und dem Preis der unabhängigen Kinos CICAE ausgezeichnet.
„Preisgekrönt und auf eigenwillige Weise faszinierend: THE SECRET AGENT, ein zur Zeit der brasilianischen Militärdiktatur spielender Mix aus Politthriller und Gesellschaftsdrama mit schrägen Einlagen, macht es dem Publikum nicht gerade leicht, hat aber einiges über Repression, Korruption, das Erinnern und Vergessen zu sagen. Mittendrin: Charakterkopf Wagner Moura, der für seine Performance als verfolgter Technologieexperte in Cannes als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet wurde. Auch wenn es anfangs vielleicht etwas schwerfällt, sich auf Kleber Mendonça Filhos neuen Film einzulassen – spätestens im letzten Drittel wird das Ausharren belohnt.“ (programmkino.de)
Wegen Überlänge Eintritt 11 Euro, ermäßigt 10 Euro
Fr. 19. bis So. 21. Dezember, täglich um 20.30 Uhr (So. in OmU)
Matinée am So. 28. Dezember, um 11.30 Uhr

DAS SALZ DER ERDE
Frankreich/Brasilien/Italien 2014, Farbe, 109 Min., FSK: o. A.
Regie: Wim Wenders und Juliano Ribeiro Salgado
In den vergangenen 40 Jahren hat der brasilianische Fotograf Sebastião Salgado auf allen Kontinenten die Spuren unserer sich wandelnden Welt und Menschheitsgeschichte dokumentiert. Dabei war er Zeuge wichtiger Ereignisse der letzten Jahrzehnte – von internationalen Konflikten, Kriegen und ihren Folgen, von Hungersnöten, Vertreibung und Leid. Seine beeindruckenden Fotoreportagen haben den Blick auf unsere Welt geformt. Salgado selbst wäre seelisch an dieser Aufgabe fast zugrunde gegangen, wenn er nicht ein neues, ein gigantisches Fotoprojekt begonnen hätte: „Genesis“. Fast die Hälfte unseres Planeten ist bis zum heutigen Tag unberührt. Mit seiner Kamera widmet sich Salgado seit nunmehr fast einem Jahrzehnt diesen paradiesischen Orten unserer Erde, kehrt an den Ursprung allen Lebens zurück und offenbart uns eine wunderbare Hommage an die Schönheit unseres Planeten.
DAS SALZ DER ERDE präsentiert Sebastião Salgados Leben und Arbeit aus der Perspektive zweier Regisseure: der seines Sohnes Juliano Ribeiro Salgado, der seinen Vater in den vergangenen Jahren oft mit der Filmkamera begleitete, und der von Wim Wenders, Bewunderer von Salgados Fotokunst, selbst Fotograf und einer der großen Filmemacher unserer Zeit.
„Eine großartige Hommage an das Werk des brasilianischen Fotografen Sebastiao Salgado… Der Film stellt sich ganz in den Dienst dieser ebenso grausamen wie schönen, unvergesslichen Bilder.“ (KulturSPIEGEL)
„Ein bewegendes, monumentales Werk, das gerade auf der großen Leinwand eine ungeheure Wucht entfaltet.“ (ARD Titel Thesen Temperamente)
Mo. 22. und Di. 23. Dezember, jeweils um 20.30 Uhr
Matinée am Fr. 26. Dezember um 12 Uhr

DIE JÜNGSTE TOCHTER
Frankreich/Deutschland 2025, Farbe, 108 Min., FSK: ab 12
Regie: Hafsia Herzi
mit Nadia Melliti, Park Ji-Min, Amina Ben Mohamed, Melissa Guers, Rita Benmannana
Die 17-jährige Fatima ist die jüngste von drei Töchtern einer französisch-algerischen Familie in einem Pariser Vorort. Ihr Lieblingssport ist Fußball, in der Schule hängt sie mit den prahlerischsten Jungs ihrer Klasse ab, und sie hat einen heimlichen festen Freund, der bereits ans Heiraten denkt. Fatima fällt es jedoch zunehmend schwerer zu verbergen, was niemand wissen darf: Ihr Herz schlägt für Frauen. Als sie ein Philosophiestudium in Paris beginnt, eröffnet sich für sie eine völlig neue Welt. Hin-und hergerissen zwischen Familientradition, Glauben und ihrem Wunsch nach Freiheit muss Fatima ihren eigenen Weg finden.
DIE JÜNGSTE TOCHTER ist eine Adaption des gefeierten autofiktionalen Debütromans von Fatima Daas aus dem Jahr 2020 und der dritte Spielfilm der französischen Drehbuchautorin und Regisseurin Hafsia Herzi. Mit emotionaler und wahrhaftiger Wucht begleitet der Film das sexuelle Erwachsenwerden einer jungen Frau und ihre Suche nach einem Platz in der Welt. Zum großen Teil mit LaiendarstellerInnen besetzt, mit Zärtlichkeit und Fingerspitzengefühl inszeniert, aber ohne Scheu vor Tabubrüchen, gelingt Hafsia Herzi ein Instantklassiker des Queer Cinema in der Tradition von Abdellatif Kechiches BLAU IST EINE WARME FARBE, Céline Sciammas PORTRÄTEINER JUNGEN FRAU IN FLAMMEN und Barry Jenkins MOONLIGHT.
„Mit ihrer ungewöhnlichen Coming-of-Age-Geschichte „Die jüngste Tochter“ wurde die französische Schauspielerin und Regisseurin Hafsia Herzia in den Wettbewerb von Cannes eingeladen. Sie erzählt von einer jungen Muslima, die in einem Banlieue von Paris aufwächst und langsam entdeckt und akzeptiert, dass sie sich zu Frauen hingezogen fühlt.“ (programmkino.de)
Do. 25. bis Mi. 31. Dezember, täglich um 18.30 Uhr (Mi. in OmU)

THERAPIE FÜR WIKINGER
Dänemark 2025, Farbe, 116 Min., FSK: ab 16
Regie: Anders Thomas Jensen
mit Mads Mikkelsen, Nikolaj Lie Kaas, Bodil Jørgensen, Lars Brygmann
Nach 15 Jahren wegen Bankraub wird Anker aus dem Gefängnis entlassen. Die Beute hat damals sein Bruder Manfred vergraben, der seit seiner Kindheit an einer Identitätsstörung leidet. Dass er so lange auf seinen Bruder warten musste, ist Manfred nicht gut bekommen. Er hat seine psychische Störung weiter ausgebaut und sich ganz und gar der Musik verschrieben. An das Geld und daran, wo er es vergraben hat, kann sich Manfred logischerweise nicht mehr erinnern. Anker bringt seinen Bruder zurück in ihr gemeinsames Elternhaus, das jetzt von einer Boxerin über Airbnb vermietet wird, in der Hoffnung, dies könnte die Erinnerung an sein früheres Ich auslösen. Anker hat keine Zeit zu verlieren. Denn sein Komplize von damals, Friendly Flemming, ist ihnen auf den Fersen und beansprucht die Beute für sich. Doch in den dunkelgrünen Wäldern Dänemarks wartet nicht nur ein Haufen Geld auf ihn, sondern auch der tiefe Schmerz einer verletzten Kinderseele.
Der neueste Streich des Komödien-Dreamteams aus Dänemark: THERAPIE FÜR WIKINGER schleudert Pointen-Material im Sekundentakt, ist hinreißend unberechenbar und bösartig witzig. Regisseur Anders Thomas Jensen (Adams Äpfel, Helden der Wahrscheinlichkeit) gelingt eine abgründige Krimi-Komödie über konfuse Identitäten und zwei Brüder, die sich lieben.
Do. 25. bis Mi. 31. Dezember, täglich um 20.30 Uhr (Do. in OmU)

MIT LIEBE UND CHANSONS – Ma mère, Dieu, et Sylvie Vartan
Frankreich 2025, Farbe, 104 Min., FSK: o. A.
Regie: Ken Scott
mit Leïla Bekhti, Jonathan Cohen, Joséphine Japy
Paris in den 1960er Jahren: Esther Perez bringt ihr sechstes Kind zur Welt, den kleinen Roland. Er wird mit einer Fehlbildung am Fuß geboren. Die Ärzte sind sich sicher, dass Roland niemals richtig laufen wird. Doch Esther ist eine starke und sture Frau, die ihrem Kopf und vor allem ihrem Herzen folgt. Entgegen aller Ratschläge verspricht sie Roland, dass er an seinem ersten Schultag wie alle anderen Kinder auf eigenen Beinen in die Schule gehen wird. Roland wird ein glücklicher Mensch sein, dem es an nichts mangelt, dafür werde sie schon sorgen. Basta. Und Esther ist eine Mutter, die wahre Wunder vollbringen kann. Alles setzt sie nun daran, ihr Versprechen zu halten und schleppt Roland von Orthopäde zu Heilerin und wieder zurück. Mit unerschütterlichem Optimismus ist sie niemals um eine neue Strategie verlegen, die ihrem Sohn das Glück bescheren kann, auf eigenen Beinen zu stehen, selbst wenn der liebe Gott dabei eine Rolle spielen muss und ihre jüdische Großfamilie dazu verdammt ist, monatelang den heilsamen Klängen französischer Chansons zu lauschen.
„Die stimmungsvolle Dramödie nach einer wahren Geschichte mit Leïla Bekhti (Maria Montessori) in der Hauptrolle, beginnt furios komisch und gewinnt immer mehr an Ernsthaftigkeit – doch der humorvolle und freundliche Ton bleibt glücklicherweise immer erhalten. Ken Scott hat mit leichter Hand die Autobiografie von Roland Perez inszeniert.“ (programmkino.de)
Do. 25. bis Mi. 31. Dezember, täglich um 16.30 Uhr (Di. in OmU)

DER FREMDE – L’Étranger
Frankreich 2025, S/W, 122 Min., FSK ab
Regie: Francois Ozon
mit Benjamin Voisin, Rebecca Marder, Pierre Lottin, Swann Arlaud, Denis Lavant
Algier, 1938. Meursault, ein stiller, unauffälliger Angestellter Anfang dreißig, nimmt ohne sichtbare Gefühlsregung an der Beerdigung seiner Mutter teil. Am nächsten Tag beginnt er eine Affäre mit seiner früheren Kollegin Marie und kehrt in seinen gewohnten Alltag zurück. Dieser wird jedoch bald durch seinen Nachbarn Raymond gestört, der Meursault in seine zwielichtigen Machenschaften hineinzieht – bis es an einem glühend heißen Tag am Strand zu einem schicksalhaften Ereignis kommt.
Mit seiner meisterlichen Neuinterpretation von Albert Camus’ gleichnamigem Literaturklassiker gelingt François Ozon ein virtuoses Werk von zeitloser Relevanz. In betörenden Schwarzweißbildern erzählt und getragen von einem erlesenen Ensemble um Benjamin Voisin, Rebecca Marder und Pierre Lottin, markiert der Film einen künstlerischen Höhepunkt in Ozons vielschichtigem Œuvre. DER FREMDE feierte seine umjubelte Weltpremiere im Wettbewerb der 82. Internationalen Filmfestspiele von Venedig.
Ab 1. Januar, täglich um 18.15 Uhr

HERZ AUS EIS
Frankreich, Deutschland 2025, Farbe, 117 Min., FSK ab 12
Regie: Lucile Hadžihalilović
mit Marion Cotillard, Clara Pacini, August Diehl, Gaspar Noé
Die 1970er Jahre. Die Ausreißerin Jeanne findet in einem Filmstudio Zuflucht und gerät in den Bann von Cristina, der rätselhaften Hauptdarstellerin des Films „Die Schneekönigin“, der dort gerade gedreht wird. Christina gilt als genial, perfektionistisch und kompliziert, doch überraschend entwickelt sie eine fürsorgliche Zuneigung für Jeanne. Es entsteht eine gegenseitige Faszination zwischen der Schauspielerin und der jungen Frau.
Inspiriert von Hans Christian Andersens Märchen „Die Schneekönigin“ erzählt die preisgekrönte französische Regisseurin Lucile Hadžihalilović eine hypnotische Coming-of-Age-Geschichte zwischen Traum und Wirklichkeit. Nach INNOCENCE (2004) besetzt Hadžihalilović erneut Frankreichs Superstar Marion Cotillard in einer vielschichtigen Doppelrolle. Die junge Clara Pacini brilliert in ihrer ersten großen Rolle, flankiert von August Diehl als Cristinas rätselhaftem Begleiter. HERZ AUS EIS ist ein poetisches Kinoerlebnis voller betörender Bilder und dunkler Anziehungskraft.
„Atemberaubend! Entwickelt einen unheimlichen Zauber, der noch lange nachwirkt und sich im Gedächtnis sogar noch verstärkt. Wie es eben nur die besten Zauber vermögen.“ (Indiewire)
„Ein hypnotisches Melodram. Auf raffinierte Weise verschmelzen das Reale und das Fiktive zu einem Trance-Zustand.“ (The Guardian)
Ab Do. 1. Januar um 20.30 Uhr

RÜCKKEHR NACH ITHAKA
Italien 2024, Farbe, 116 Min., FSK: ab 16
Regie: Umberto Pasolini
mit Ralph Fiennes, Juliette Binoche, Charlie Plummer, Marwan Kenzari,
Claudio Santamaria, Ángela Molina
Fremder im eigenen Land, ein Bettler, unerkannt. Ithaka hat sich verändert. Das Land ist verödet, Penelope, seine geliebte Frau, ist eine Gefangene in ihrem eigenen Haus, bedrängt von skrupellosen Freiern, die darauf warten, dass sie einen neuen Ehemann, einen neuen König wählt. Ihr Sohn Telemachos, ohne Vater aufgewachsen, wird von den Freiern mit dem Tod bedroht, er ist ein Hindernis in ihrem Kampf um Penelope und die Königskrone. Auch Odysseus hat sich verändert. Gezeichnet von seinen Kriegserfahrungen ist er nicht mehr der mächtige Krieger und listige Held, an den sich sein Volk erinnert. Er ist müde von so viel Töten, Leid, Umherirren. Der Krieg ist in ihm, er wird ihn nicht mehr los. Aber er ist gezwungen, sich seiner Vergangenheit zu stellen. Er muss die Kraft wiederfinden, um seine Familie zu retten und die verlorene Liebe zurückzugewinnen.
Ab Do. 1. Januar um 16 Uhr
Kinderkino

Theater Traumstern spielt:
NACHTS IM KÜHLSCHRANK
Es geht um den armen Kuckuck, dem der Mülleimer droht, weil er seine Stimme verloren hat. Mithilfe seiner Freunde Herr Salz, Frau Pfeffer und dem Lebkuchenmann möchte er sich Honig für den Hals besorgen. Dieser wird allerdings bewacht vom Teebeutel, dem Schrecken des Küchenschranks. Und als wäre das noch nicht genug, machen auch noch Flitsch Gamasche und seine Mafiamäuse Jagd auf die Gruppe, denn sie wollen nichts lieber, als den Lebkuchenmann aufzufressen…
Eintritt 6 Euro, Reservierungen bei www.kuenstLich-ev.de
Sa. 6. Dezember um 14.30 Uhr und So. 7. Dezember um 11.30 Uhr

MISSION MÄUSEJAGD – CHAOS UNTERM WEIHNACHTSBAUM
Norwegen 2025, Farbe, Animation, 79 Min., FSK: o. A.
Regie: Henrik Martin Dahlsbakken
Wie jedes Jahr freuen sich die neugierige Maus Lea und ihre Familie auf ein gemütliches Weihnachtsfest. Doch ausgerechnet kurz vor Heiligabend wird die Ruhe gestört, als sich unerwartet Menschen in ihrem Haus niederlassen: Mikkel und seine Familie haben das seit Langem leer stehende Anwesen geerbt, in dem sie nun gemeinsam die Feiertage verbringen wollen. Fest entschlossen, den Eindringlingen einen Strich durch die Rechnung zu machen, fahren die kleinen Nager sämtliche Geschütze auf, um sie davonzujagen – während sich zwischen Lea und Mikkel inmitten des Chaos eine echte Freundschaft entwickelt.
Freigegeben ohne Altersbeschränkung, empfohlen ab 8 Jahren.
Sa. 13. und So. 14. Dezember, jeweils um 14.30 Uhr

MOMO
Deutschland 2025, Farbe, 92 Min., FSK: ab 6
Regie: Christian Ditter
mit Alexa Goodall, Laura Haddock, Jennifer Amaka Pettersson, Araloyin Oshunremi, Claes Bang
Im Mittelpunkt von MOMO steht ein junges Waisenmädchen, das in den Ruinen eines alten römischen Amphitheaters lebt und sich mit jedem in der Nachbarschaft anfreundet. Doch als ein mächtiger internationaler Konzern beginnt, die Zeit aller zu stehlen, hat niemand mehr Zeit für sie, geschweige denn für ihre Freunde oder Familien – und Momo ist zusammen mit Meister Hora, dem Hüter der Zeit, die Einzige, die es mit den Zeitdieben aufnehmen kann, bevor alles für immer verloren ist.
„Knapp 40 Jahre nach dem Film von 1986 gibt es die Neuverfilmung von Michael Endes Kinderbuchklassiker – diesmal mit einem englischsprachigen Ensemble, um das Ganze auch international besser vermarkten zu können. Und auch deutlich gelackter. Christian Ditter ist ein durchaus schön anzusehender Film gelungen, der düstere Charme des Originals fehlt hier aber gänzlich.“ (programmkino.de)
Freigegeben ab 6, empfohlen ab 9 Jahren.
Sa. 20. und So. 21. Dezember, jeweils um 14.30 Uhr

PUMUCKL UND DAS GROSSE MISSVERSTÄNDNIS
Deutschland 2025, Farbe, 97 Min., FSK: o. A.
Regie: Marcus H. Rosenmüller
mit Florian Brückner, Maximilian Schafroth, Gisela Schneeberger, Matthias Bundschuh
Eine Schildkröte, ein Ausflug aufs Land und dann auch noch Nachbar Burkes Geburtstag: Bei Pumuckl und Eder ist in diesem Sommer ganz schön viel los! Zu viel vielleicht – denn bei so vielen Ereignissen schaffen es die beiden kaum noch, ordentlich miteinander zu sprechen. Zwischen Eder und Pumuckl kommt es zu einem großen Missverständnis und die beschauliche Welt der beiden droht auseinanderzubrechen.
Marcus H. Rosenmüller, der bereits die erste Staffel der erfolgreichen Serie „Neue Geschichten vom Pumuckl“ inszenierte, übernahm die Regie nach dem Drehbuch von Produzent und Autor Korbinian Dufter und Autor Matthias Pacht.
„Das Bezaubernde am Film ist, dass er immer wieder auf die 40 Jahre alte Fernsehserie verweist. Den Filmemacher*innen war es wichtig, die Geschichte des kecken Klabautermanns weiterzuerzählen und dabei den Zauber der Serie von früher beizubehalten und mit neuen, aktuellen Themen zu füllen. Das ist ihnen auf ganz liebevolle Weise gelungen.“ (Kinderfilmwelt.de)
Freigegeben ohne Altersbeschränkung, empfohlen ab 5 Jahren
Do. 25.bis Mi 31. Dezember, täglich um 14.30 Uhr

BIBI BLOCKSBERG – DAS GROSSE HEXENTREFFEN
Deutschland 2025, Farbe, 89 Min., FSK: o. A.
Riegie: Gregor Schnitzler
mit NALA, Sophie Rois, Carla Demmin, Shanti Celik, Heike Makatsch, Philomena Amari, Palina Rojinski, Rosalie Thomass, Gwen-Ewa Makatsch
Die Neustädter Junghexe Bibi ist ganz aus dem Häuschen: Der große Hexenkongress steigt – und das auf dem Blocksberg! Klar wie Kartoffelbrei, dass sie zusammen mit Schubia und Flauipaui als Helferin mit dabei sein will. Doch kaum sind die ersten Hexen gelandet, geht alles drunter und drüber: Hexsprüche enden im Durcheinander, die Althexen spielen plötzlich verrückt und der ganze Hexenkongress gerät aus dem Ruder! Jetzt brauchen die Junghexen Mut, Fantasie und eine ordentliche Portion Freundschaft, um das Chaos zu stoppen und die Zukunft der Hexenwelt zu retten…
Freigegeben ohne Altersbeschränkung, empfohlen ab 6 Jahren
Ab Do. 1. Januar täglich um 14.30 Uhr
